Entries tagged as werbungRelated tags acceptableads adblock adblockplus journalismus mobilegeeks reklame adresse datamining datenschutz spam privacy 129a agb antigenozidbewegung aok apache ard bahn berlin bundestag bundesverfassungsgericht bürgerrechte bverfg c4 ccc cctv copyright cryptography dataretention datensparsamkeit db demonstration diy einkaufen email encryption entropia fernsehen frankfurt freedomnotfear freiheitstattangst fricard gez gnupg gpg gpn gpn7 hausdurchsuchung humanistischeunion ice innenpolitik jugendschutz justiz kamera kameraüberwachung karlsruhe key köln metis microsoft mobil ninahagen openstreetmap optoutday ör osm peterschaar pgp privatsphäre re-publica re-publica09 rechtsbeugung religion rfid richtervorbehalt rp09 schäuble schlüssel security sha1 sha2 steuerid steuernummer stuttgart surveillance thermen topberlin überwachung überwachungskameras uni verfassungsgericht verschlüsselung verschwörungstheorien verwertungsgesellschaft vgwort videoüberwachung vorratsdatenspeicherung vortrag web20 webmontag wga windowsxp zdf zigaretten zigarettenautomaten dvdr film fluchderkaribik movies backnang cedric comic corruptibles creativecommons deathproof dvd emilyrose enigma esoterik exorzismus filmkritik freeculture freesoftware grindhouse homosexualität iromance jacksparrow johnnydepp keiraknightley kino kirche lug marvel mond mondverschwörung murrhardt musik orlandobloom piraten piratesofthecaribbean planetterror rodriguez spiderman superman tarantino turing tuxmas verschwörungstheorie vlc bluray piracy sony china deutschewelle gentechnik ökologie presse pressefreiheit tagesschau cinema fanart fanfiction hiddenfrontier startrek trekkie abuse alien boranet botnet ddos freewvs fun hoax lg mail ncable okte simpsons ufo unicef websecurity wordpress xssMonday, February 3. 2014Adblock Plus, Werbung und die Zukunft des Journalismus
tl;dr Journalismus bangt um seine Finanzierung, aber Werbung nervt. Die Aufmerksamkeit für die Ereignisse um Adblock Plus ist völlig übertrieben. Die Idee der Acceptable Ads ist eigentlich vernünftig, die Medien sollten sie selbst aufgreifen.
In den letzten Tagen macht mal wieder eine Nachricht um den Werbeblocker Adblock Plus die Runde und wird von zahlreichen Medien aufgegriffen. Ich wollte mal meine Meinung dazu aufschreiben, das wird jetzt etwas länger. Vorneweg: Ich fühle mich in gewisser Weise zwischen den Stühlen. Ich verdiene mein Geld überwiegend mit Journalismus, ich kann aber sehr gut nachvollziehen, warum Menschen Adblocker einsetzen. Die eine Seite: Zukunft des Journalismus Der Journalismus ist in der Krise, das wissen wir spätestens seit dem Ende von dapd, der Financial Times Deutschland und dem Beinahe-Ende der Frankfurter Rundschau. Viele Menschen machen sich Sorgen um die Zukunft guter Berichterstattung und viele Journalisten machen sich Sorgen um ihren Job. Die Zukunft des Journalismus liegt im Internet, aber es gibt ein Problem: Bisher haben Zeitungen damit Geld verdient, bedrucktes Papier zu verkaufen und dieses Geschäftsmodell erodiert in rapider Geschwindigkeit. Im Internet Geld zu verdienen ist schwer. Es gibt im wesentlichen vier Möglichkeiten, mit Jouranlismus im Netz Geld zu verdienen: Werbung, bezahlte Inhalte, Spenden/Sponsoring und aus Steuern und Gebühren finanzierter Journalismus. Keine dieser Möglichkeiten funktioniert sonderlich gut. Viele, die gute Inhalte produzieren, haben es verdammt schwer. Viele glauben, dass man die Nutzer nur irgendwann zum Bezahlen von Inhalten „umerziehen“ muss und dann alle ihre Paywalls anschalten, ich halte das aus verschiedenen Gründen für eine Illusion. Von allen Möglichkeiten, Onlinejournalismus zu finanzieren, funktioniert Werbung derzeit am besten. Nicht gut, aber für die meisten besser als alles andere. Aber das Geschäftsmodell „Werbung“ wird angenagt. Immer mehr Nutzer nutzen Software wie Adblock Plus, ein relativ simpel zu installierendes Browserplugin. Die andere Seite: Der genervte Nutzer Wer heute ohne Werbeblocker im Netz surft bekommt den Eindruck die Werbeindustrie hat jedes Maß verloren. Werbung, die Musik abspielt, die wild blinkend um Aufmerksamkeit bettelt, die ihn ausspioniert, die das System auslastet oder die – das kommt immer wieder vor - versucht, Viren auf dem Rechner des Nutzers zu installieren oder ihn auf betrügerische Webangebote weiterleitet. Die wenigsten installieren sich einen Adblocker leichtfertig. Denn auch das ist nervig und problembehaftet. Ich habe beispielsweise jahrelang ohne Werbeblocker gesurft. Schon lange vor es Adblock Plus überhaupt gab hatte ich mal ein Tool namens Privoxy installiert, es aber nach kurzer Zeit wieder deinstalliert. Jeder Werbeblocker bringt Probleme mit sich: Manche Seiten funktionieren nicht richtig, der Werbeblocker selbst will Speicher und Systemressourcen, kann für Browserabstürze verantwortlich sein und hat möglicherweise Sicherheitslücken. Werbeblocker installiert man sich erst dann, wenn die Nachteile durch Werbung so gravierend sind, dass sie die Nachteile eines Adblockers deutlich aufwiegen. Diesen Punkt haben wir inzwischen erreicht und er führt dazu, dass gerade auf IT-Webseiten immer mehr Nutzer mit Adblockern unterwegs sind. Die dritte Seite: Werbung an sich Es gibt noch eine dritte Perspektive, die hier nicht verschwiegen werden soll und der ich einiges abgewinnen kann: Werbung ist eigentlich – aus gesellschaftlicher Sicht – eine reichlich dumme Angelegenheit. Werbung dient dazu, Menschen zu mehr Konsum zu bewegen. Sie fragt nicht, ob dieser Konsum irgendeinem Zweck dient. Sie bindet unglaubliche Mengen an Ressourcen und menschlicher Kreativität. Diese Meinung mag nicht jeder im Detail teilen, aber mehr oder weniger denken vermutlich sehr viele Menschen so. Die wenigsten werden sagen: „Werbung ist etwas grundsätzlich tolles und schützenswertes.“ Schützenswert ist vielleicht der von der Werbung finanzierte Journalismus, aber nicht die Werbung selbst. Deswegen hat man auch wenig Hemmungen, Werbung zu blockieren. Man blockiert nichts wertvolles und hat nicht das Gefühl, etwas zu verpassen. Es ist in gewisser Weise eine Tragik, dass so etwas sinnvolles wie Journalismus (bei aller Kritik im Detail) heute in starkem Maße von so etwas sinnlosem wie Werbung abhängt. Nein, einen einfachen Ausweg habe ich nicht anzubieten. Aber ich denke man muss sich dieses Dilemmas bewusst sein. mobilegeeks versus Adblock Plus Eine sehr erfolgreiche Software zum Blocken von Werbung ist das Browserplugin Adblock Plus. Adblock Plus hat vor einiger Zeit ein Programm für sogenannte „akzeptable Werbung“ (Acceptable Ads) eingeführt. Dafür hat Adblock Plus eine Reihe von Regeln, die wenig überraschen. Sie entspricht in vielen Punkten dem, was auch die meisten Nutzer als „akzeptable Werbung“ betrachten würden, etwa das Verbot von Sound in der Werbung oder von Layer Ads. Adblock Plus pflegt eine Whitelist von Seiten, die sie als akzeptabel betrachten und diese werden in der Standardeinstellung nicht blockiert. Nun nimmt Adblock Plus von manchen Werbebetreibern auch Geld dafür, dass sie vom Werbeblocker ausgenommen werden. Das kann man fragwürdig finden. Der Betreiber der Webseite mobilegeeks Sascha Pallenberg berichtete darüber schon mehrfach, oft in ausgesprochen polemischer Weise („mafiöses Netzwerk“), und hat dabei eine erstaunliche Medienresonanz. Zuletzt berichtete mobilegeeks, dass Google und andere große Unternehmen an Adblock Plus nicht unerhebliche Beträge zahlen, um in die Liste der akzeptablen Werbung aufgenommen zu werden. Dass eine Software mit Geschäftsmodellen arbeitet, die fragwürdig sind, kommt häufiger vor. Dass einiges von dem, was die Firma hinter Adblock Plus treibt, kritikwürdig ist, will ich nicht bezweifeln. Die gigantische Medienresonanz der Geschichte hat aber einen faden Beigeschmack. Die Süddeutsche, die Welt, die FAZ oder die Neue Züricher Zeitung sind üblicherweise keine Blätter, die besonders ausführlich über Netzthemen berichten oder sich für die Details seltsamer Geschäftsmodelle im Internet interessieren. Die ganze Geschichte wird viel größer gemacht als sie ist. Der Effekt dürfte bei vielen Nutzern übrigens kaum sein, dass sie künftig ohne Adblocker surfen. Wer Adblock Plus misstraut, wird entweder das Acceptable Ads-Feature abschalten (ist problemlos möglich) oder auf einen alternativen Werbeblocker setzen, der ohne ein solches Feature auskommt (es gibt genügend davon). Acceptable Ads Grundsätzlich ist die Idee von Acceptable Ads nicht dumm. Die Medienbranche täte gut daran, die Diskussion darum, was an Werbung akzeptabel ist und was nicht, selbst zu führen. Man könnte sich etwa eine Selbstverpflichtung der Medienbranche ähnlich dem Pressekodex des deutschen Presserats vorstellen. Im Prinzip kommt man immer wieder zu ähnlichen Schlüssen, was akzeptable Werbung ist: Kein Blinken, kein Sound, keine Layer-Ads, kein Flash. Werbelinks im Text findet Adblock Plus "akzeptabel" Man kann sich über manche Details sicher streiten. Ob Animationen generell verboten oder im bestimmten Rahmen erlaubt sein sollten etwa, oder ob Flash eine Existenzberechtigung hat. Manche Nutzer finden es spooky, wenn ihnen Werbebanner durchs Netz folgen, andere haben damit kein Problem. Aber es gibt denke ich zwei Punkte bei denen kann man sich nicht streiten: Sicherheit und Systemauslastung. Adblocker als Schutz vor Malware Werbung im Netz ist ein Sicherheitsrisiko. Werbeblocker sind eine sinnvolle Maßnahme, die Sicherheit beim Surfen zu erhöhen. Die Situation ist einigermaßen gruselig. Das BSI hat im letzten Jahr zweimal vor Malware in Werbebannern gewarnt. Es ging dabei nicht um die Schmuddelecken des Internets, zahlreiche populäre Webseiten waren betroffen. Eine beliebte Software zur Verbreitung von Werbung nennt sich OpenX. OpenX hatte in der Vergangenheit immer wieder massive Sicherheitslücken. Im vergangenen Jahr verteilte die offizielle Webseite von OpenX eine gehackte Version mit einer Backdoor. Diese gehackte Version ist extrem verbreitet. Ich betreibe selber Webserver und habe schon mehrere Installationen davon stillgelegt. OpenX wird inzwischen nicht mehr weiterentwickelt, es gibt einen Nachfolger namens Revive, aber http://www.kreativrauschen.com/blog/2013/12/18/zero-day-vulnerability-in-openx-source-2-8-11-and-revive-adserver-3-0-1/ erst im Dezember wurde in Revive eine weitere massive Sicherheitslücke entdeckt. Das ist nicht akzeptabel. Überhaupt nicht. Ein „wir bemühen uns, dass so etwas nicht vorkommt“ reicht nicht. Dafür kommt es viel zu oft vor. Ich möchte wissen, welche Strategie die Werbebranche hat, so etwas abzustellen. Ich möchte von den werbenden Webseiten, die mich darum bitten, meinen Adblocker abzuschalten, wissen, welche Software ihre Werbepartner einsetzen, denen sie immerhin die Sicherheit ihrer Kunden anvertrauen. Ich möchte wissen, warum noch niemand einen professionellen Audit von Revive organisiert hat oder Bug-Bounties bezahlt. Solange die Branche dieses Problem nicht soweit im Griff hat, dass das Risiko geringer ist als sich durch den Werbeblocker Sicherheitsprobleme einzuhandeln, werde ich weiterhin jedem, der mich um seine Meinung fragt (und das sind in Sachen PC-Sicherheit ein paar) sagen, dass Adblocker eine effektive Maßnahme zu mehr Sicherheit im Netz sind. Flash-Banner treiben CPU-Last nach oben Kommen wir zum Thema Systemlast. Werbung benötigt Rechenpower. Nicht ein bisschen, sondern ganz erheblich. Als es zuletzt mal wieder eine Kampagne von verschiedenen Medien mit der Nachricht „schaltet doch bitte Eure Adblocker aus“ gab, habe ich testweise die Seiten der beteiligten Medien mit Firefox und ohne Werbeblocker aufgerufen. Das Ergebnis war beeindruckend. Auf allen Seiten schnellte die Systemlast nach oben, in top (ein Tool unter Linux zum Anzeigen der Systemauslastung) waren abwechselnd Firefox und das Flash-Plugin ganz oben und benötigten über 50 Prozent der CPU-Leistung. Ich habe dazu nur eine Frage: Wenn ihr schreibt „Bitte schaltet den Adblocker aus“ - meint ihr wirklich, dass sich eure Besucher deswegen einen schnelleren PC kaufen? (Hinweis am Rande: Ich weiß, dass das Problem mit der CPU-Last unter Linux verstärkt auftritt, weil der Flash-Player für Linux so schlecht ist. Aber nein, das ist keine Entschuldigung.) Ein Allmendeproblem Nachdem ich gestern noch eine Weile über die Sache nachgedacht hab, ist mir ein offensichtliches Problem aufgefallen: Einzelne Nachrichtenwebseiten können vermutlich kaum etwas ausrichten. Werbeblocker deinstallieren werden die Nutzer nicht, wenn eine einzelne Webseite aufhört, nervige Werbung zu schalten. Die Nutzer darum zu bitten, ihren Werbeblocker auf einzelnen Webseiten auszuschalten, funktioniert vermutlich nur in sehr begrenztem Umfang. Deswegen: Wenn einzelne, kleinere Webangebote voranpreschen und besonders nervige Werbeformen ausschließen, ist das löblich, es wird ihnen aber vermutlich wenig gedankt – ein klassisches Allmendeproblem. Das ganze müsste eine Debatte der Branche sein. Ein guter Anfang wäre es, wenn all diejenigen, die zuletzt entsprechende Appelle an ihre Besucher gestartet haben, sich auf eine Art Kodex einigen würden. Da wäre schon ein relevanter Anteil der deutschsprachigen Nachrichtenwelt zusammen. Datenschutz Was ich bis jetzt nur am Rande gestreift habe: Das Thema Datenschutz. Nicht weil ich es vergessen habe, sondern weil ich das Gefühl hatte es verkompliziert die ganze Debatte noch enorm. Werbung wird heute fast immer nicht über die jeweilige Seite selbst sondern über externe Vermarkter ausgeliefert. Das bedeutet automatisch: Der Werbevermarkter bekommt nicht nur Aufmerksamkeit, sondern auch Daten. Dazu kommen noch zahlreiche Services, die ausschließlich Daten abgreifen und für den Nutzer komplett unsichtbar sind. Nicht wenige davon sind gerade für journalistische Angebote kaum verzichtbar, etwa die Zählpixel der VG Wort oder die Statistiken der IVW. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen: Gerade diese Services dürften inzwischen ein enormes Datenmaterial mit großen Missbrauchspotential haben. Fazit Werbung ist doof, aber sie wird auf absehbare Zeit ein wichtiges finanzielles Standbein des Journalismus bleiben. Wenn ihr wollt, dass die Leute aufhören, Adblocker einzusetzen: Macht Werbung erträglich. Dann wird die Rate derer, die sich Werbeblocker installieren, ganz von selbst zurückgehen. Ja, das bedeutet Konflikte mit den Werbevermarktern. Ja, ihr müsst denen erklären, dass Flash doof ist und dass ihr es Euren Nutzern nicht zumuten könnt, wegen ihrer Banner neue Rechner zu kaufen. Nein, von dem Werbebetreiber, der letzten Monat einen Virus verbreitet hat, solltet ihr keine Werbebanner schalten. Ja, es kann dazu führen, dass ihr kurzfristig finanziell lukrative Werbung nicht mehr schalten könnt. Disclaimer / conflict of interest: Ich benutze auf diesem Blog Google Ads. Google scheint die einzige Firma zu sein, die richtig viel Geld mit Werbung verdient und trotzdem in der Regel das tut, was die meisten als akzeptable Werbung ansehen (mit der großen Ausnahme Datenschutz). Außerdem benutze ich Zählpixel der VG Wort und einen flattr-Button. Ich schreibe regelmäßig Texte für die IT-Nachrichtenseite Golem.de, die an einer der jüngsten Kampagnen zum Thema Adblocker beteiligt war. Bildquellen: Leuchtreklame von Wikimedia Commons (Public Domain), restliche Bilder Screenshots.
Posted by Hanno Böck
in Computer culture, Politics, Security, Webdesign
at
14:45
| Comments (0)
| Trackback (1)
Defined tags for this entry: acceptableads, adblock, adblockplus, journalismus, mobilegeeks, reklame, werbung
Wednesday, November 21. 2007Mißverständliche Werbung
Also, als ich neben stehende Anzeige eben sah, war ich zunächst doch etwas irritiert. Ich dachte die wollen mir jetzt 10 gebrannte DVDs mit dem Film verkaufen.
Handelte sich wohl »nur« um ein Branding, aber hat doch eine gewisse Ironie, DVD-Rohlinge mit einem Hollywoodfilm zu branden. Friday, February 23. 2007Adresse auf Reisen
Nicht nur die elektronische Inbox ersäuft im Spam, auch »klassische« Methoden wie Cold Calls und die Schneckenpost werden zunehmend zur Verbreitung von Werbung genutzt.
Kürzlich nahm ich mir den Plan vor, der Herkunft meiner Werbeanschreiben nachzugehen. Da das Bundesdatenschutzgesetz entsprechende Anfragen vorsieht (§34, Auskunft an den Betroffenen), ist jedes Unternehmen verpflichtet, mir Auskunft über Art und Herkunft meiner Daten zu geben. Mit einem Werbeanschreiben der Bank ING-DiBa fing ich an. Ich erhielt die freundliche Auskunft, dass es sich bei den Werbeanschreiben um einmalige Aktionen handle, dass die Adressen extern eingekauft werden und dass ING-DiBa selbst keine Daten von mir gespeichert hat. Desweiteren verwies man mich an die Global Direct GmbH / Global Group, von der meine Adresse stammt. Ok, nächstes Anschreiben, an die Global Group. Hier erhielt ich die Information, dass man lediglich meine Adressdaten und keine weiteren Personendaten speichere. Meine Aufforderung zur Löschung der Daten beantwortete man wie folgt: Daraufhin werden wir selbstverständlich Ihre Adressdaten vom Einsatz durch unser Haus ausnehmen und mit einem Sperrvermerk versehen. Bei jeder Werbeaktion, die wir für unsere Kunden durchführen, werden die Adresslisten, die zum Einsatz kommen, mit den gesperrten Daten verglichen. Nur so kann sichergestellt werden, dass Sie keine Werbung mehr durch uns erhalten. Die Löschung Ihrer Adresse würde verhindern, dass ein solcher Abgleich durchgeführt werden kann. Wir können dann nicht mehr garantieren, dass Sie aus unserem Haus keine Werbung mehr erhalten. Das finde ich ja nun spannend. Das heißt ja ungefähr, wir könnten ihre Adresse zwar löschen, aber da vermutlich sowieso die Daten jedes Menschen in einem Industrieland überall verfügbar sind, nützt es mehr, die Daten beizubehalten und zu sperren. Denn, dass die Adresse wieder eingekauft wird, ist so gut wie sicher. Desweiteren gab's noch einen Hinweis auf die Robinson-Liste und die Information, dass meine Daten von der Firma Palette Adressen eingekauft wurde. (Wie groß ist die Branche eigentlich, die nur mit Datamining handelt, inzwischen?) Also nächstes Anschreiben (übrigens alle per eMail). Von Palette Adressen erhielt ich die Auskunft, dass ebenso nur meine Adresse gespeichert sei, desweiteren ein dem oben zitierten ähnlicher Hinweis, dass meine Adresse gesperrt würde. Gekauft wurde meine Adresse angeblich von einem Lotterie-Händler in Herford. Dieser sei jedoch inzwischen verstorben und meine Adresse sei dort auch nicht mehr gespeichert. Beruhigend, wenigstens bekomme ich keine Werbung aus dem Jenseits. Damit endet diese Kurze Geschichte meiner Adressdaten. Wo sie ursprünglich herkamen, ließ sich nicht rekonstruieren und ein weiteres Nachforschen scheint sinnlos. Ich werd's nächstes Mal wieder versuchen. Und zu einem in jüngerer Zeit aufgeschlagenen Cold Call bin ich auch noch am Recherchieren, gibt's vielleicht bald weiteres.
(Page 1 of 1, totaling 3 entries)
|
About meYou can find my web page with links to my work as a journalist at https://hboeck.de/.
You may also find my newsletter about climate change and decarbonization technologies interesting. Hanno Böck mail: hanno@hboeck.de Hanno on Mastodon Impressum Show tagged entries |