Thursday, January 4. 2007Illegal Art Vortrag
Habe heute auf dem Jugendumweltkongress einen Vortrag über »Illegal Art« gehalten. Kam ganz gut an, hier gibt's die Slides als ODP und als PDF.
Und einige Links zum Inhalt: Nosferatu, Eine Symphonie Des Grauens Wikipedia über Kuhle Wampe Wikipedia über Raubdrucke und 68er Übersicht über Asterix-Raubcomics Wikipedia über Welt am Draht Wikipedia über Fairlight Downhill Battle, Home Taping T-Shirts McSpotlight Wikipedia über KLF (Kopyright Liberation Front) Kill them all - Ärzte-Bootlegs Brief Barlow an Grateful Dead punk.de über WIZO-Schwein Pro Graffiti Grey Tuesday Beatallica DeCSS Gallery Mohammed Karikaturen Lachen statt Rumhängen-Plakat (Popetown) Lessig Blog über Mickey Mouse Video Bush and Blair Love Song Jesus will Survive Captain Copyright The Corruptibles NixGut und Hakenkreuzprozess Wikipedia über »Soldaten sind Mörder«
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Friday, December 22. 2006tuXmas: Live-DVD mit Musik und Filmen
Inzwischen berichtet sogar Pro-Linux schon, wir (LUG Backnang) hatten vor kurzem die Idee, zu Weihnachten noch eine DVD voll mit freier Software und freien Filmen zu veröffentlichen.
Die Mischung ist uns glaub ganz gut gelungen, die Spanne der Musik reicht von Klassik bis zum Elektronischen, neben den bekannten CC-Filmen Route66 und ch7 haben wir auch so etwas wie den Klassier Nosferatu (Copyright abgelaufen) mit draufgepackt. Bei der Recherche für die DVD ist mir wieder aufgefallen, dass es immer wieder in großen Mengen interessante freie Kulturgüter zu entdecken gibt. Das Projekt wird aller vorraussicht nach seine Fortsetzung finden, Vorschläge hierfür werden gerne entgegengenommen. Die DVD gibt's unter http://tuxmas.lug-bk.de/
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Monday, December 11. 2006Produktberatung: Autoradio
Heute mal was für die interaktion: Ich suche etwas, ihr (die Leser) antwortet möglichst kompetent ;-)
Ich suche ein Autoradio. Da die Teile ja heute alle USB sprechen, wär natürlich Unterstützung für verlustfreie Formate, insbesondere FLAC, naheliegend. Ansprüche wären: - CD-Player / USB-Anschluss - Support für MP3, OGG Vorbis, FLAC - FM-Radio - Preis kleiner 200 EUR, eher in Richtung 100 EUR Nett, aber nicht notwendig: - SD-Card - Eigene Firmware - WLAN, Bluetooth, DAB, GPS integriert, was gibt's sonst noch, was man sich vorstellen könnte? - Gute Tipps, worauf man sonst noch achten könnte P. S.: Falls irgendjemand auf die Idee kommt, nein, ich besitze kein Auto und habe auch nicht vor, das auf absehbare Zeit zu ändern. Es geht lediglich um dieses seltsame Ereignis, welches einen Ende des Monats Dezember immer heimsucht und welches mit anachronistischen Ritualen verbunden ist, denen auch ich mich nicht immer vollständig entziehen kann. Monday, September 18. 2006Wizards of OS 4 conference
The weekend I was at the Wizards of OS conference in Berlin. I was so engaged that I didn't find time to blog from there (and the »freifunk« wasn't very stable, but they told me it's the fault of the Deutsche Telekom).
It was a very interesting conference, met a lot of cool people. I spent most of the time with the people of the Free Software Foundation at their booth. I met people from the »Bayrischer Rundfunk« (german public television station) and discussed about abolishing the GEZ and free content licensing of public television materials. I talked to a free radio activist about historical copyright issues and we ended up in discussing the kyoto protocol and uranium mining in Kongo. Had some discussions about politics in latin america with one guy coming from argentinia. That may give you a short impression about the variety of interesting people I met there. On the conference topics, it had the theme »Free Software, free culture, free infrastructure«. An interesting panel I want to mention was the discussion about open frequencies. It was basically that only a small number of the frequency spectrum are available to the public at the moment, but wireless lan is already creating some interesting things (freifunk), so the conclusion was that more open frequencies might lead to much more interesting technology. There was a guy from colt telecom talking about the political issues of this subject and the old telecommunication lobby (for example the ITU). Another guy was from Indonesia and talked about projects they did with public wireless technology and their efforts to build own antennas. Lawrence Lessig helt the keynote, he is definitely a good speaker, while it was far to much »popstar«-like to me (book-signing session afterwarts). His topic was the «Read-Write-Society«, and for one thing I can fully agree with him: It's time to fight DRM.
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Tuesday, August 8. 2006Nature One
Das vergangene Wochenende verbrachte ich damit, meiner Vorliebe für elektronische Musik zu fröhnen, auf der Nature One bei Kastellaun.
Durch die große Anzahl an Floors (> 10) musikalisch sehr vielfältig, zumindest wenn man nicht zur "Techno ist eh alles das selbe"-Fraktion gehört. Geheimtipp-Faktor hatte für mich ASCII.DISKO, hört sich geekig an, ist es auch. Musik live vom Laptop, auf den LED-Screens liefen klassische Demo-Effekte ab (bspw. Sinus-Plasmen). Ansonsten war ich von den kleinen Floors eher angetan, meine Favorites hier waren der Acid Wars und der Jungle-Floor. Etwas unschön: Die Organisatoren entwickelten erstaunliche Kreativität darin, wo man überall extra Geld verlangen kann (Camping-Gebühr 13 €, Wiedereinlassband 3 €, Dusche 2,50 €). In Zeiten von Multimedia-Handys etwas skuril wirkte das auf der Eintrittskarte abgedruckte Verbot: "Ton-, Film-, Foto- und Videoaufnahmen - auch für den privaten Gebrauch - sind nicht erlaubt. Zuwiderhandlungen werden strafrechtlich verfolgt. [...] Mit Betreten des Geländes erklärt sich der Karteninhaber einverstanden, dass Foto-, Film- und Videoaufnahmen von ihm gemacht und in jedweder Weise genutzt und verwendet werden dürfen." Meine Bilder gibt's übrigens hier, Videozusammenschnitt kommt in den nächsten Tagen. Monday, June 26. 2006Southside vorbei
Seit einem Tag wieder in der Zivilisation. Das Southside-Festival zwischen Tuttlingen und Neuhausen ob Eck (das ist ungefähr da, wo man denkt, hinter dem nächsten Berg hört die Welt auf, im Niemandsland zwischen Stuttgart und Bodensee) hat gerockt.
Nebst einigen philosophischen Diskussionen ob der Kulturbruch schon beim Wohnmobil oder erst bei Hotel & Taxi anfängt oder wie gut sich Deutschlandfahnen mit Che Guevarra vertragen, verbrachten wir drei heiße Tage in zwei Zelten. Meine Idee, sich das nächste Mal als Blogger für Pressekarten akkreditieren zu lassen, kommentierte Lars mit der Anmerkung, dass die Unkenntnis über die meisten Bands auf der Upline vielleicht nicht unbedingt die beste Voraussetzung hierfür sei. Mein persönliches Highlight war der Auftritt von Apocalyptica, viel zu kurz aber immerhin mit drei Zugaben (erscheint mir mit einem gestressten Organisationsteam im Rücken, die einen Zeitplan einhalten wollen, eher viel). Muss ich mir mal exklusiv geben, wenn die auf Tour sind. Beendet wurde das ganze etwas abrupt durch den über Süddeutschland fegenden Orkan. Ich lag gerade noch in der Wiese und betrachtete den Himmel, als ich erst Schreie hörte und plötzlich Regentropfen fühlte, um dann nach dem Aufrichten Zelte durch die Luft fliegen zu sehen. Videomaterial und Bilder siehe unten. Wir waren sehr froh, zu diesem Zeitpunkt bereits unsere Zelte eingepackt zu haben. Die nächsten 1,5 Stunden verbrachten wir dann auf der Afterparty im Parkplatzstau. Visuelle Eindrücke: Bilder vom Southside Orkan auf dem Southside Teil 1 Orkan auf dem Southside Teil 1 Orkan auf dem Southside Teil 1 Experimente mit Mentos und Coca-Cola light Das letzte Video mit freundlichem Dank an Stefan, alle Videos wie üblich im OGG Theora Format. Friday, June 23. 2006Southside
Die nächsten Tage werd ich mit einigen werten Bloggerkollegen auf dem Soutside-Festival verbringen.
Ob ich vor Ort die Möglichkeit haben werde, live zu bloggen, weiss ich noch nicht, aber vielleicht findet sich ja das ein oder andere Internetterminal. Thursday, June 1. 2006The Pirate Bay beschlagnahmt
Der Bittorrent-Tracker The Pirate Bay bekam gestern Besuch von den Freunden und Helfern in grün.
Pikant daran: The Pirate Bay ist nicht nur eine »gewöhnliche« Filesharing-Site, sondern eng verbunden mit der schwedischen Gruppe Piratbyrån, die politisch mit Protestaktionen und Berichten gegen Copyrights und Patente arbeitet. Deren Server, welcher wohl in den gleichen Räumen stand, wurde nebenbei gleich mit beschlagnahmt. Die Aktion gegen Pirate Bay ist somit weit mehr als ein Schlag gegen die »Raubkopierer« und Warez-Szene. Es ist ein Angriff auf die politische Arbeit einer Gruppe, die frech und unverhohlen ihre politische Arbeit mit direkter Unterstützung für Filesharing-Aktivitäten verband. Gulli weiss mehr. Der Onlineshop von PirateBay und Piratbyrån ist weiterhin online. Da kann man sich die schicken Logos runterladen und Merchandising-Material bestellen.
Posted by Hanno Böck
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Tuesday, April 11. 2006Zersetzung der deutschen Volksseele
Egotronic-Frontmann Torsun versucht sich gerade in Happy Hardcore und hatte eine Techno-Version mit Video zum von englischen Fußballfans oft skandierten Stück »Ten German Bombers« auf YouTube veröffentlicht.
YouTube scheint gerade ein Problem damit zu haben und Flash-Videos sucken sowieso, weswegen ich das ganze mal gemirrort habe. Wednesday, February 22. 2006IFPI versus Internet
Ein bißchen Marketinggewäsch von der Internationalen Organisation zur Bekämpfung von technischem Fortschritt und Verhinderung von Kreativität (auch IFPI genannt):
»Eingrenzung des Sendeprivilegs auf traditionellen Hörfunk. Die Begrenzung der Rechte von ausübenden Künstlern und Tonträgerherstellern auf einen reinen Vergütungsanspruch ist für neue Übertragungsformen (Near-on-Demand-Dienste und Internet-"Radio") wegen des damit verbundenen Eingriffs in die Erstverwertung nicht hinnehmbar.« Übersetzen wir das mal: Hebt Eure alten Röhrenradios auf! Wenn jemand auf die Idee kommt, dass man Audiodaten auch über digitale Netze übertragen kann, dann ist das »nicht hinnehmbar« und überhaupt "Radio" nur in Anführungszeichen. UKW, that's it, wir pfeifen auf's digitale Zeitalter. (via Zeitspuk, Quelle hier) Monday, February 13. 2006amaroK 1.4 with moodbar
The greatest music player of all time, called amaroK, just had the first beta release of the upcoming version 1.4.
The most visible new feature is the so-called moodbar that tries to color the »mood« of a track. Okay, it does a hell of cpu-usage and I doubt it's very useful, but it looks really funky. Gentooers: emerge sync, add media-sound/amarok to your package.unmask, add use-flag exscalibar, enjoy!
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More free music
The AStA of the University of Marburg starts it's second Open Music Contest.
Like last year, they'll collection submissions from music artists released under a creatice commons license and will choose the best to be presented on a concert and released on a sampler. Last years sampler is available for download in ogg vorbis format. Nice project for more free music and open standards. Wednesday, January 18. 2006Mehr Musik von Egotronic
Mit freundlicher Genehmigung von Torsun hab ich in meinen Musik-Archiven nach einigen ältere Egotronic-Tracks gegraben und selbige online gestellt. Sie befinden sich nun alle, ordentlich getaggt, unter http://mirror.schokokeks.org/Music/Egotronic/.
Neu sind »Eine kleine Liebesgeschichte«, »Es muss stets hell für Gottes Auge sein« und »Pilze« (v. a. letzteres hörenswert), sowie einige Remixes von anderen Stücken. Saturday, January 14. 2006Copyright retten oder abschaffen?
Ausgelöst durch einen Vortrag der schwedischen Gruppe Piratbyrån auf dem 22C3 hab ich mir in jüngerer Zeit einige Gedanken gemacht, insbesondere zu diversen »Alternativvorschlägen« (Kulturflatrate, Creative Commons). Ich stimme weitestgehend mit den Forderungen von Piratbyrån überein und steh inzwischen auch der Fairsharing-Kampagne (unter deren Erklärung mein Name auch noch steht) und ähnlichen Ansätzen eher kritisch gegenüber.
Ist-Zustand: Ein Kartell von Verwertungsgesellschaften und Industrieorganisationen Den Zustand der Contentindustrie und im speziellen der Musik- und Filmindustrie vor Napster kann man eigentlich nur so beschreiben: Kartellähnlich, von verkrusteten, nicht wandlungsfähigen Strukturen durchsetzt, die selben Ideen, die einst das Verbot von Tonbandgeräten oder Videorekordern forderten, dominieren das Geschehen. Ein »neben« diesen Strukturen gibt es fast nicht, was sich beispielsweise dadurch zeigt, dass auch fast alle Kopierschutz-kritischen Künstler (WIZO, Die Ärzte) in den Strukturen der GEMA gefangen sind, das Label der Ärzte ist gar Mitglied der RIAA. Das relativiert den »Fuck Kopierschutz«-Button dann doch etwas. Der »Pay for Play«-Skandal im letzten Jahr erreichte kaum die Medien, was angesichts der Dimension dessen, an dem da gekratzt wurde, sehr bedauerlich ist (Artikel dazu). Sehr lesenswert dazu die Texte der Organisation Downhill Battle. Das Problem mit der GEMA Die GEMA ist allgegenwärtig, wenn man sich mit Musik beschäftigt. Kaum eine bekanntere Band, die nicht bei selbiger Mitglied ist (erst durch die CC-Bewegung und die Netlabels wurde GEMA-freie Musik etwas populärer). Die Grundlage der GEMA sind die Pauschalabgaben auf Leerdatenträger, die zu Beginn der ersten privatverfügbaren Tonträger gemeinsam mit der sogenannten »Privatkopie« eingeführt wurden. Will ein Musiker am Topf der GEMA teilhaben, muss er bei selbiger Mitglied werden - und unterwirft sich damit deren Statuten - die beispielsweise eine Veröffentlichung von Musik unter Creative Commons verbieten (ähnliches gilt äquivalent für Verwertungsgesellschaften in anderen Ländern oder anderen Strukturen, etwa die GVL). Sobald jemand Musik außerhalb des privaten Anhörens nutzen will, also etwa auf einer öffentlichen Veranstaltung, in einem Radiosender, in einem Podcast, für einen Remix etc., kommt er mit der GEMA (und meistens auch der GVL) in Kontakt, bzw. in Zahlungszwang. Damit wird schonmal ein Haufen kulturelle Entwicklung schlicht verboten: Etwa eine Veranstaltung, die ohne Geld organisiert werden soll, ein privates Webradio ohne Einnahmequellen, eine nichtkommerzielle Remix-Kultur etc. In gewisser Weise ein Treppenwitz war die Antwort der GVL auf die Anfrage eines Bloggers nach eine Lizenz für Podcasting: Die GVL stellt keine Lizenzen für Podcasts aus - selbstverständlich ist es trotzdem verboten, GVL-geschützte Materialen in Podcasts zu verwenden. Wobei es eigentlich nicht wirklich witzig ist, wenn man sich mal versucht bewußt zu machen, wieviel Kultur, wieviele Möglichkeiten durch diese Strukturen bereits zerstört wurden. Nach Napster und mp3 Durch die Filesharing-Bewegung, Napster und das aufkommen hochkomprimierter Musikformate (mp3 oder am liebsten natürlich ogg/flac) bekam die Musikindustrie ein Problem: Leute kopierten massenhaft - ohne zu fragen - und griff einen wesentlichen Aspekt ihres Geschäftsmodells an - das stückweise Verkaufen von theoretisch beliebig kopierbarem Material. Die Reaktionen sind bekannt: Klagen, Prozesse, DRM, Kopierschutz, Sony-Rootkits, Verschärfung des Urheberrechts, Anti-Kopierschutz-Paragraph (DMCA), teilweise Verbot von freien Abspielprogrammen (DeCSS) etc. Nun stellt sich die Frage, wie man auf diese neuartige Situation reagiert. Der Ansatz der Kulturflatrate ist im Prinzip ein konservativer: Man sucht eine Lösung, die eine Übertragung der Idee der Privatkopie auf den digitalen Raum anstrebt. Dabei argumentieren Vertreter der Kulturflatrate oft in einer Art, die der Musikindustrie weiterhin »Business as usual« verspricht. So wird immer wieder vorgerechnet, dass mit einer Kulturflatrate genausoviel Geld eingenommen werden kann wie bisher. Darum kann es aber nicht gehen. Will man tatsächlich den oben beschriebenen Strukturen einen Rettungsanker reichen - mit dem sie ihr Geschäftsmodell in leicht modifizierter Weise weiterhin betreiben können - oder will man nicht eigentlich die Zerschlagung sämtlicher Strukturen der, wie ich sie mal nennen will, IP-Mafia? Wo kriegt der Künstler dann sein Geld her? Um mal einigen der Standard-Argumenten, die immer kommen, vorzubeugen: Wer diese Frage stellt, impliziert erstmal, dass es ein Recht gibt, sein Geld für alle Zeiten mit dem gleichen oder ähnlichen Modell zu verdienen wie in der Vergangenheit. Man kann auch die Einführung erneuerbarer Energien ablehnen, weil dann Atomphysiker möglicherweise kein oder weniger Geld verdienen. Durch die Einführung der Eisenbahn wurden massenweise Pferdekutscher um ihren Verdienst »beraubt«. Dass ein struktureller Wandel zu anderen Geschäftsmodellen führen muss, ist keine Überraschung - es wird ja niemandem verboten, weiterhin mit Musik Geld zu verdienen - durch Live-Auftritte, Auftragsarbeiten, Vinyl-Sammlerstücken, Merchandising etc. Wer ist eigentlich Urheber? Die Modelle der Kulturflatrate beziehen sich meist isoliert auf das private Kopieren von Musik und Filmen. Dass wir es im Internet mit einer völlig anderen Struktur zu tun haben, wird verkannt. Jeder Blogger, jeder Podcaster, ja, auch jeder, der einmal einen Eintrag in der Wikipedia editiert hat oder in einem öffentlichen Forum gepostet, ist Urheber im Internet. Es dürfte vermutlich ein Großteil der Internetnutzer schonmal in irgendeiner Weise derartig tätig gewesen sein. Dass diese keinerlei Chancen haben, vom Kuchen der Verwertungsgesellschaften etwas abzubekommen, ist eigentlich schon ein Skandal an sich - ihre Werke belegen genauso Platz auf Datenträgern, deren Pauschalabgaben einzig und allein denen zugute kommen, die sich dem Regime von GEMA und Co. unterwerfen. Allein die Trennung in Musik, Text, Film, Software etc., macht im digitalen Raum eigentlich keinen Sinn mehr - siehe etwa die Machinima-Bewegung. Ist das nun modifizierte Software, Film oder etwas völlig anderes? Fazit Die Kulturflatrate und andere Modelle für ein »reformiertes Copyright« laufen letztendlich auf ein kontrolliertes »in etwa weiter so« hinaus. Warum hat man solche Angst, der »Anarchie der Daten« eine Chance zu geben? Warum fordern wir nicht »das Ganze« abzuschaffen? Das spricht im übrigen nicht dagegen, Kompromisslösungen wie möglicherweise bald in Frankreich, als geringeres Übel zu akzeptieren. Aber bereits mit einem Kompromiss die Debatte zu starten kann nicht das Ziel einer »Free Culture«-Bewegung sein.
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Tuesday, January 10. 2006Freie Musik
Da ich in letzter Zeit fast ausschließlich mich von zumindest beschränkt freier (d. h. kostenlos runterladbarer) Musik berieseln lasse und finde, dass sich da auch durchaus die ein oder andere Perle finden lässt. Hier mal ein paar Stellen, an denen man fündig werden kann, bzw. was gerade so in meiner Playlist rumschwirrt:
Sampler: Linuxtag 2001 OpenMusic CD Wired CD: Rip. Sample. Mash. Share. amaroK LiveCD (Linux-Live-CD mit amaroK-Player und einigen Magnatune/Creative Commons Tracks) OpenBSD release songs Künstler: Früchte des Zorns Paniq (Demoszener) Egotronic (hier auf schokokeks gemirrort und sauber getaggt) Sonstiges: OpenBSD release songs Route 66 Soundtrack + Remixes Podcasts/Netradios: Saugnapf - Radiosendung auf Querfunk Karlsruhe mit Netz-ladbarer Musik DE:BUG POD Nectarine - Netradio mit Demoszene-Musik Bei manchen gestaltet sich der Download umständlicher, da eher selten komplette Alben angeboten werden, ich selber hab zwar kein größeres Problem mit »wget -rH --accept=ogg ...«-Konstruktionen, aber das ist doch eher unpraktisch. Am kompliziertesten war das mit der Amarok-CD, die es nur als ISO gibt und welche man entweder komplett booten muss oder per squashfs (welches man erstmal in den kernel reinpatchen muss) loopback mounten. Vielleicht krieg ich in nächster Zeit Lust, mit Musik zu Podcasten. Würde mich freuen, wenn der ein- oder andere Leser seine Lieblingsnetzlinks mit freier/kostenloser Musik hier kommentiert.
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