Noch eine kleine Anekdote vom Southside: Dort tummelte sich eine Gruppe von christlichen Fundamentalisten, die an einem Infostand Drogen-»Aufklärung« betrieben. So fand sich dort etwa eine Broschüre, in der auf die Gefahren von einer Überdosis bei Cannabiskonsum gewarnt wurde.
Noch interessanter indes war ein kleines Büchlein, in welchem die tragischen Geschichten verschiedener Rocklegenden, die an Drogen starben, aufgezählt waren. Nebst den zu erwartenden fand dort auch John Lennon Erwähnung - welcher im Alter von 40 Jahren erschossen wurde.
Weswegen nun selbiger als Drogentoter zu gelten hat, erklärt man so: John Lennon betrieb ein ausschweifendes Leben mit Sex und Drogen, welches ihn auch zu okkultistischen Ritualen führte. Desweiteren gab Lennon zu Lebzeiten zu, Heroin und LSD konsumiert zu haben. Auch in den Songs der Beatles finden sich Hinweise auf Drogen und Okkultismus.
Und nun die schockierende Erkenntnis: Der Attentäter, Mark Chapman (übrigens im Buch falsch Marc geschrieben), gab nach seiner Tat zu, dass Stimmen des Teufels ihn zum Mord verleitet hätten.
Ergo: Drogenkonsum - Okkultismus - der Teufel schickt einem einen Mörder vorbei. Angesichts dieser bahnbrechenden Erkenntnis müssen wohl sämtlichen Drogenstatistiken umgeschrieben werden.
Ich hätte den Text auch abgetippt, aber da das Büchlein kostenpflichtig auf der Seite
soulsaver.de zu erstehen ist, im übrigen ein reichhaltiger Fundus an christlich-fundamentalistischer Absonderlichkeiten, befürchtete ich Copyrightklagen.
Bleibt noch die Frage, wieso auf dem »alternative music festival« Southside überhaupt solch einer Gruppe erlaubt wird, einen Infostand zu betreiben. Allerdings, der Auftritt von Marilyn Manson und der nicht zu verachtende Humorfaktor der Gruppe entschädigten doch :-)