Religiöser Fundamentalismus at it's best: Der Fernsehsender MTV will eine Serie mit dem Namen »Popetown« ausstrahlen, eine Satire über den Papst und die katholische Kirche. Dafür warb man mit nebenstehendem Plakat.
In England wurde die Ausstrahlung der Serie bereits erfolgreich (!) durch Proteste von Kirchenoberen verhindert. MTV hat die entsprechende Anzeige zurückgezogen, will die Serie aber weiterhin ausstrahlen.
Karikaturenstreit reloaded könnte man meinen.
CSU-Politiker Markus Söder fordert bereits, man müsse den Blasphemieparagraphen verschärfen.
Den ganzen Morast christlicher Spinnerei darf man sich in einer
Pressemitteilung des Münchner Kardinals Friedrich Wetter reinziehen. Wetter ist im übrigen Anhänger des faschistoiden Opus Dei-Bundes.
Mit der in der Anzeige gewählten Darstellung werde das religiöse Bekenntnis gläubiger Christen in einer Weise beschimpft, die geeignet sei, den öffentlichen Frieden zu stören, erklärte der Kardinal.
Heißt soviel wie »wir zünden bald auch Botschaften an«?
Die Auseinandersetzungen der jüngsten Zeit um Karikaturen, die von muslimischen Gläubigen als verletzend empfunden worden seien, verlangten »eine neue Sensibilität im öffentlichen Umgang mit Glaubensinhalten und religiösen Symbolen«.
Da wächst zusammen, was zusammen gehört.
Auf eine Wahrnehmung des schützenswerten Grundrechtes der Meinungsfreiheit und der Kunstfreiheit könnten sich solche Darstellungen nicht berufen.
Genau, Meinungsfreiheit ist zwar schützenswert, aber darauf berufen, das geht zu weit.
(mit Dank für das nicht mehr von MTV verwendete Bild an das
Blog der Grünen Jugend)