Tuesday, September 20. 2005Musikmagazin Echoes startet mit neuem Design und als Blog
Das von meinem Mitbewohner Julian mitbetriebene Online-Musikmagazin Echoes ist seit einigen Tagen mit neuem Design online und außerdem jetzt als Blog (Serendipity).
Die technische Umsetzung des Designs in HTML, CSS & Smarty ist mein Werk. Tuesday, July 26. 2005Pay-for-play - die Musikindustrie
Eigentlich sollte man das ja schon fast nicht mehr erwähnen müssen weil es eigentlich eh schon jeder kapiert haben sollte: Die Musikindustrie tut alles, aber eines ganz bestimmt nicht: Musik unterstützen und Kreativität fördern.
Was lange Zeit als Gerücht rumging, mir bekannt vor allem durch die englischsprachige Seite Downhill Battle, ist nun amtlich: Die Musikindustrie (im konkreten Fall Sony) bezahlt (besticht?) Radiosender und erklärt ihnen nebenbei, welche Musik sie zu spielen haben. Das ganze ist für mich mal wieder ein Beispiel, dass das Problem Musikindustrie ein weit größeres Ausmaß hat und viel grundsätzlicher angegangen werden müsste. Musik ist heute fast ausschließlich unter der Kontrolle von vier großen Labels, sowie von Verwertungsgesellschaften, die jedliche Innovation und Neuerung in ihrem Business auf's Blut bekämpfen. So ist es Mitgliedern der GEMA prinzipiell nicht erlaubt, ihre Musik unter Copyleft-artige Lizensen zu stellen, die GVL sieht sich nicht in der Lage, Lizenses für Podcasts anzubieten. Filesharing war nur der Anfang, es wird Zeit, diesen ganzen Laden über den Haufen zu werfen - dabei geht's um weit mehr, als nur Musik zu kopieren. Danach steht etwas völlig anderes, was wir heute uns vielleicht noch garnicht richtig vorstellen können, wo vermutlich deutlich weniger Geld verdient wird, als im heutigen Mainstream-Musikmarkt - aber für die Musik und die Kultur wird es sicher förderlich sein. Sunday, July 10. 2005Freie Musik - Früchte des Zorns
Folgendes gefunden: Die Band Früchte des Zorns bietet ihre gesamte (bisher leider recht wenig) Musik online an.
Als Früchte des Zorns ist uns übrigens auch wichtig, alle Stücke kostenlos auf unserer Internetseite anzubieten. No copie kills music - capitalism kills music! Sehr schöne Musik, etwas Depressiv. Auf jeden Fall hörenswert. Tracks gibt's als ogg und mp3, Gitarrentabs und Texte gibt's ebenfalls zum Download. Monday, June 13. 2005Ein paar Gedanken über die Auseinandersetzungen um Copyrights
Auf der Rückfahrt von Berlin05 hab ich einige interessante Diskussionen geführt, die es glaub ich Wert sind, hier dokumentiert zu werden.
Eine Person wand gegen die Idee einer Content-Flatrate ein, dass sie das nicht gut findet, weil sie dann ja an die ganzen dämlichen Musikindustrie-Produktionen, die den Namen Künstler nicht verdient haben, Geld zahlen muss. Das spricht glaube ich einen Punkt an, der in der Diskussion zum Thema noch nicht so präsent ist, nämlich, wie kommt dieser ganze Schrott, den man tagtäglich im Radio hört, überhaupt zustande. Ein wichtiger Ansatzpunkt wären da sicher die Radios, die im Moment zum Großteil fest im Griff der Mainstream-Musik sind. Ich bin nun in der glücklichen Lage, mit dem Querfunk ein freies Radio empfangen zu können (ok, kann ich eigentlich doch nicht, da ich legaler GEZ-Verweigerer bin und kein Radio hab), aber das ist alles andere als selbstverständlich. Ich kenn mich leider mit den technischen Möglichkeiten nicht aus (Wieviele Radiosender haben Platz im Radio? Wie sieht das mit DAB aus?), aber eine sinnvolle Forderung wäre sicher, alternativen Radiosendern (und auch Fernsehsendern? Warum gibt's keine freien TVs?) den Zugang zu erleichtern. Anderer Punkt zum Thema Radios: GVL/GEMA-Abgaben. Das Thema GVL-Abgaben für Internetradios hat in jüngerer Vergangenheit zu einigen Auseinandersetzungen geführt, die GVL hat nach Protesten ihre Pläne geändert. Schaut man sich jedoch die aktuellen GVL-Abgaben für Internetradios an und liest, dass unter 500 € erstmal garnichts läuft, sei doch die Frage gestattet, was das eigentlich bedeutet für Privatmenschen, die ohne kommerzielle Interessen Radio machen wollen. Es ist schlicht nicht möglich, ohne entweder reich zu sein oder in irgendeiner Weise Werbung oder Sponsoren zu haben (oder natürlich auf freie Musik zu setzen). Eine weitere Diskussion drehte sich um die GEZ und die öffentlich-rechtlichen Sender. Dass man die GEZ abschaffen sollte und die ör Sender durch eine allgemeine Abgabe oder Steuer finanzieren sollte, war soweit Konsens. Eine interessante Idee wäre es imho, zu fordern, dass sämtliche Inhalte der öffentlich-rechtlichen grundsätzlich unter freien Lizensen zur Verfügung gestellt werden sollten. Da sie ja von der Allgemeinheit finanziert werden, ist es in keinster Weise einzusehen, wenn dies nicht geschieht (Anmerkung: Ich hab das jetzt nicht konkret ausgearbeitet, es gäb sicher n Haufen Probleme bspw. mit Musik, die ja auch anderweitig geschützt ist, Inhalten, die von fremden Anbietern kommen etc., es ist erstmal nur ein Denkansatz). Daraus ergab sich die Diskussion, die anderweitig ja auch schon geführt wurde, dass auch sonst an vielen öffentlich finanzierten Stellen Inhalte entstehen, die der Allgemeinheit vorenthalten werden. Eine besondere Absurdität stellen hierbei wohl wissenschaftliche Magazine dar. Wenn ein Professor eine wissenschaftliche Arbeit (von einer Uni finanziert) erstellt, ist es üblich, diese in einem Wissenschaftsmagazin zu veröffentlichen. Für viele Unis wird es hingegen immer schwieriger, die Abos dieser Magazine zu finanzieren. D.h. die Unis müssen finanziell dafür bluten, dass sie auf Inhalte, die sie teilweise selbst produzieren, zugreifen können. Zu den Fernsehsendern hab ich mir auch noch ein paar weitere Gedanken gemacht. Einen großen Anteil der Kosten machen ja die Übertragungsrechte für Sportereignisse aus. Mal eine bescheidene Frage (bin kein Jurist): Inwieweit ist das eigentlich mit der Pressefreiheit vereinbar, dass für ein öffentliches Ereignis "Übertragungsrechte" verkauft werden? Saturday, June 11. 2005Smudo und das Filesharing
Als Highlight des Abends gab's eine Podiumsdiskussion mit Smudo von den Fantastischen Vier, Markus Beckedahl (netzpolitik) und Janko Röttgers (Autor des Buchs Mix, Burn & R.I.P.) über Filesharing.
Ich weiss noch nicht so recht, was ich von dem ganzen jetzt halten soll. Problem war irgendwie, dass die meiste Zeit keine vernünftige Diskussion zustande kam, was vor allem daran lag, dass Smudo ganz offensichtlich relativ wenig Ahnung von den zur Diskussion stehenden Themen hatte. Er polemisierte mehrfach gegen die Content-Flatrate mit Argumenten, die völlig am Thema vorbeigingen (so etwa, dass ein Künstler dann auf das Almosen der Nutzer angewiesen ist - was etwa bei einem Spendenmodell der Fall wäre, welches zwar auch in der Diskussion auftauchte, aber ein komplett anderes Konzept ist). Mehrere Versuche, ihm das Modell zu erklären, liefen ins Leere. Mehrfach polemisierte er mit Begriffen wie "Sozialromantisch", die ein Weltbild zeigten, das in keinster Weise mit dem alternativen Image, dass sich die fantastischen Vier gerne anheften, im Einklang steht. Er hat zwar sehr viel geredet und aufgrund seiner im Vergleich zu den Mitdiskutanten überlegenen rhetorischen Fähigkeiten auch den ein oder anderen Lacher oder Applaus auf seiner Seite gehabt, hat aber eigentlich nie genau gesagt, was er sich eigentlich vorstellt. Digital Rights Management findet er nicht gut, Kopierschutz auch nicht, Verklagen von Jugendlichen dagegen schon. Ein eigenes Konzept kam nicht zum Ausdruck. Ich hab den Vortrag dann irgendwann verlassen, anscheinend ging's später noch um Creative Commons, wo sich herausstellte, dass er davon überhaupt noch nie gehört hatte. Julian hat live dazu geblogt. Berlin 05 - 23, Biometrie, Fairsharing
Ich blog mal weiter, was so los war.
Noch am Freitag abend gab's ne Diskussion über den Film 23, Freke Over, PDS-Politiker und jemand, der Karl Koch persönlich kannte, stellte sich den Fragen des Publikums. Samstag morgen hab ich kurz bei einem Vortrag vom Bundesamt für Verfassungsschutz reingeschaut, dessen Thesen ich irgendwie mehr als seltsam fand. Wenn ich das, was er gesagt hat, wörtlich auslege, dann ist man als Befürworter des bürgerlichen Rechtsstaats in jedem Fall ein Extremist (er meinte, wenn man seine politischen Ideen mit Gewalt durchsetzt, ist man auf jeden Fall ein Extremist - was irgendwie vollständig keinen Sinn für mich ergibt, es sei denn, man hat einen sehr eigenwilligen Gewalt-Begriff). Naja, ich wär gern noch länger geblieben, wollte mir aber die Podiumsdiskussion zu den Anti-Terror-Gesetzen anschauen. Stefan Krempl (heise-Journalist), Andy Müller-Maguhn (CCC) und der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar unterhielten sich über die Auswirkungen des 11. September in die Innenpolitik. Sehr viel Raum nahm die Diskussion über Biometrie-Pässe ein. Die Wahl zwischen einem Innenminister Schily oder Beckstein wurde allgemein als relativ irrelevant für den Datenschutz angesehen. Nettes Zitat, das gefallen ist: "Wer glaubt, dass ein Verfassungsschützer die Verfassung schütz, der glaubt auch, das Zitronenfalter Zitronen falten." Anschließend war ich zeitweise im Workshop über Hacktivismus, den ich zwar sehr interessant fand, ich war aber grad nicht mehr so konzentrations- und aufnahmefähig und bin nach circa ner halben Stunden rausgegangen. Beim Infostand der Julis hab ich nachgefragt, ob sie angesichts ihrer gerade wiederentdeckten Begeisterung für Datenschutz und Bürgerrechte sich bereits mit Digital Rights Management auseinandergesetzt haben, was wohl nicht der Fall ist (zumindest wusste mein Gesprächspartner nicht wirklich, worum's geht). Im Vortrag über Fairsharing stellte Oliver Moldenhauer meiner Ansicht nach sehr gut und überzeugend das Konzept der Kulturflatrate dar. Als kleine Zwischeneinlage gab's eine "Festnahme" des Referenten von fast echten Polizisten (Bilder gibt's später noch). Es gab noch ein "Wer wird mp3-Millionär?"-Quiz, bei dem ich ein Fairsharing T-Shirt gewonnen habe (leider eins von den weniger schönen grauen, die blauen ham mir besser gefallen). Desweiteren hab ich noch das Buch "Wissensallmende" erhalten, Rezension kommt, wenn ich es gelesen habe. Das Konzept des Vortrags hat mir gut gefallen, Festnahme-Aktion und mp3-Quiz ham das ganze gut aufgelockert. Noch mehr Berlin 05
Heute nachmittag: Vortrag von Markus Beckedahl, der die Entwicklung von freier Software, Wikipedia, Creative Commons etc. beleuchtete. Der Vortrag war sehr deutlich für ne andere Zielgruppe gedacht, weshalb ich auch irgendwann gegangen bin, war aber sicher für Leute, die nicht im Thema drin sind, sehr aufschlussreich.
Von der BUNDjugend gab's heute Vorträge zu WTOpoly (eine Aktion, die auf die Mechanismen in der WTO aufmerksam machen soll) und zum Jugendbündnis Zukunftsenergie, sowie zu internationaler Umweltpolitik. Gerade kam dann das Highlight des heutigen Tages, "Asche zu Asche - eine Show zur Theorie und Praxis des Geldverbrennens". Ich bin grad noch gänzlich fasziniert von den vielen Eindrücken, die ich daraus mitgenommen habe, ich hab drei A4-Seiten mit Notitzen vollgeschrieben, die ich irgendwann noch zu nem Artikel verarbeiten werde (das gibt's aber vermutlich erst, wenn ich wieder zuhause bin, hier werd ich wohl nicht dazu kommen). Alles in allem bin ich immer mehr begeistert. Zwar ist das "Rahmenprogramm" doch teilweise etwas seltsam, auf der Hauptbühne wurde vorhin eine VIVA-Moderatorin ("ihr kennt sie alle" - nein, sorry, ich hatte den Namen noch nie gehört und auch schon wieder vergessen) abgefeiert. Daneben gibt's aber ein unheimlich interessantes Workshopprogramm, außerdem treff ich jede Menge Bekannte aus den unterschiedlichsten Kreisen wieder. Achja: Kann man Schranz wirklich als Musik bezeichnen? (ich weiss ja häufig computergenerierte Musik zu schätzen, aber das was da grad läuft, gehört nicht unbedingt dazu)
Posted by Hanno Böck
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Monday, May 23. 2005Für alle Illuminaten-Fans
Es ist der 23.5.2005, 23:05 Uhr, hier läuft musikalisch 23 von Welle:Erdball und wir schauen gleich den Film 23.
Da fällt mir noch ein, dass ich das Buch Illuminatus von Robert Wilson mal lesen könnte, welches schon ne Weile in meinem Schrank steht. Hab damit mal angefangen, aber da war's mir irgendwie zu anstrengend/wirr. Ich hab dafür kürzlich Illuminati von Dan Brown gelesen, fand es aber eher bescheiden.
Posted by Hanno Böck
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Friday, May 20. 2005Arrived at GPN 4
I just arrived at the GPN4, an event organized by Entropia, the local group of the chaos computer club in Karlsruhe.
The lectures sound very interesting and most are about subjects like Open Source/Free Software, DRM and alternatives, Open Content and Society etc. If you live nearby Karlsruhe you might consider to join the event for the short term.
Posted by Hanno Böck
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Das Betriebssystem mit den schönsten Logos
Ehrlich, wirklich interessiert hab ich mich eigentlich noch nie für OpenBSD. Aber eins muss man Ihnen lassen: Sie haben definitiv die schönsten Logos, Plakate, CD-Cover und T-Shirts.
Mit der Version 3.7 gibt's auch wieder einen Release-Song, womit sich die OpenBSDler auch im Erschaffen freier Musik verdient machen (alle BSD-Release-Songs gibt's hier). Saturday, March 5. 2005Industry kills Music
Erinnert sich noch jemand daran, dass die Musikindustrie mal unter dem Slogan "Copy kills music" eine Kampagne gegen sogenannte "Raubkopierer" gestartet hat? Wie absurd dies ist, zeigt sich erneut am Beispiel der Band Beatallica.
Beatallica, wie der Name schon assoziiert, spielte Beatles-Stücke im Metallica-Stil. Nichts verwerfliches sollte man meinen. Aber in unserem Absurden Copyright-System ist sowas verboten, wenn man sich nicht die Genehmigung dafür einholt. Sony, Rechteinhaber der Beatles-Songs, ging erfolgreich gegen die Band vor, sie musste ihre Webseite schließen. Der Fall hat frapierende Ähnlichkeiten mit dem Grey Album von DJ Danger Mouse. Der Rapper hatte auf dem Album Stücke des "White Album" der Beatles mit dem "Black Album" von Jay-Z gemixt. Der Vertrieb der Platte wurde verboten, die Aktivisten von Downhill Battle (sehr empfehlenswerte Website zum Thema Musikindustrie, viele Aktionen) riefen dazu auf, an einem Aktionstag, dem Grey Tuesday, das verbotene Album über Filesharing-Programme zu verbreiten und herunterzuladen. Der Fall zeigt deutlich, dass es längst nicht nur um die Frage der Musikdownloads geht, sondern dass mehr und mehr durch dieses absurde Copyright-Regime die Erschaffung von neuer Kunst, neuer Musik zerstört wird. Remixes werden illegalisiert, unkommerzielle Webradios müssen finanziell bluten, DJs dürfen ihre Mixtapes nicht mehr verbreiten etc.. Sobald Kunst auf den Werken anderer basiert (was praktisch immer der Fall ist, niemand ist frei von Einflüssen), läuft man Gefahr, von den Schergen der Musikindustrie verklagt zu werden. Tuesday, March 1. 2005Eine kleine Geschichte aus der Zukunft
2189
Eine neue Erfindung macht die Runde: Ein Forscherteam hat es ermöglicht, einen Replikator für Lebensmittel zu erstellen. Die schon im Jahr 1966 von einem Regisseur namens Gene Roddenberry in einer Science-Fiction-Serie erdachte Technologie kann endlich Realität werden. Die Menschheit hatte zwar in den vergangenen Jahrzehnten viele technologische Errungenschaften erreicht, der Hunger und die Armut konnten jedoch nicht wirksam bekämpft werden. Die Gentechnologie erwies sich als Desaster mit vorher nicht absehbaren Folgen (eine immer kleiner werdende Minderheit hatte davor gewarnt, wurde aber immer weniger ernst genommen). Durch den Replikator erscheint dies jetzt möglich, jeder kann soviel Lebensmittel erstellen, wie er möchte. 2191 Der Replikator wird zum Erfolgsprodukt, durch neue technologische Verfahren kann ein Replikator zu sehr günstigen Preisen produziert werden. 2192 Die Lebensmittelindustrie schreit auf: Ihre Umsätze brechen ein. Die IFFI (International Federation of the Food Industry) startet eine Kampagne "Replikatoren zerstören die Lebensmittelindustrie". Tausende Arbeitsplätze seien gefährdet. Daran hatte in aller Euphorie niemand gedacht. Eine Lebensmittel-Rechte-Verwaltung (FRM - Food rights management) soll in Replikatoren eingebaut werden. Lebensmittel werden mit Nanochips versehen, die die Benutzung in Replikatoren unmöglich machen. Nur speziell autorisierte Replikatoren sind in der Lage, solche Lebensmittel zu reproduzieren. Dadurch wird dem Lebensmittel-Hersteller ermöglicht, genau festzulegen, wie oft seine Lebensmittel reproduziert werden dürfen. Eine Firma leistet Pionierarbeit und produziert Äpfel, die mit den neuen Replikatoren (in schickem Design) bis zu drei mal reproduziert werden dürfen. Stimmen werden laut, die vor Gesundheitsgefahren durch die Nanochips warnen, einige Personen reagieren mit Allergien auf die Chips. 2193 Einige findige Bastler stellen Anleitungen zur Verfügung gestellt, wie man mit den alten Replikatoren dennoch Lebensmittel mit FRM-chips reproduzieren kann. Ein neues Lebensmittelgesetz wird geschaffen, Replikatoren der alten Bauart dürfen zwar noch verwendet werden, aber es ist nicht mehr erlaubt, mit ihnen Lebensmittel, die mit FRM-Chips versehen sind, zu reproduzieren. Die Verbreitung der Anleitungen steht unter Strafe. 2194 Trotz des neuen Lebensmittelgesetzes werden unkontrolliert Replikatoren weiterhin eingesetzt. Die Umsätze der Lebensmittelindustrie gehen weiter zurück. Die IFFI startet eine Kampagne "Lebensmittel-Reproduzierer sind Verbrecher". Eine neue Strategie soll Abhilfe schaffen: In allen Haushaltsgeräten (Herdplatten, Mikrowellen, Kühlschränke) soll FRM-Technologie implementiert werden, die die Nutzung von nicht-FRM-Lebensmitteln oder von solchen, die mit illegalen Replikatoren erstellt wurden, unmöglich macht. 2198 Die neuen Geräte setzen sich langsam durch, das illegale Reproduzieren von Lebensmitteln ist weitgehend eingedämmt. Die Umsätze der Lebensmittelindustrie steigen wieder. Die Gesellschaft hat erfolgreich die Bedrohung eines großen Wirtschaftszweiges abgewendet. Der Hunger in der sogenannten dritten Welt besteht zwar weiterhin, aber das ist im Vergleich zur Bedrohung für unsere Wirtschaft ein kleines Opfer. Ähnlichkeiten mit aktuellen Entwicklungen in anderen Wirtschaftszweigen sind möglicherweise nicht komplett zufällig. Saturday, February 26. 2005Fairsharing - Kampagne und Erklärung für P2P-Flatrate
Die Initiative Fairsharing setzt sich für eine pauschale Vergütung des Downloads von Musik und Filmen ein. Dadurch sollen restriktive Technologien wie Digital Rights Management verhindert werden.
Unter dem Titel "Privates Kopieren ist kein Verbrechen" wurde eine Erklärung gestartet, die auch online unterzeichnet werden kann. Die Kampagne ist auf jeden Fall ein sinnvoller Ansatz, den Kriminalisierungsbestrebungen der Musik- und Filmindustrie ein konstruktives Konzept entgegenzusetzen.
Posted by Hanno Böck
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Thursday, February 10. 2005Neues von, über und gegen die Musikindustrie
Ich sammel hier einfach mal ein paar aktelle Entwicklungen, die imho spannend sind:
Der AStA der Uni Marburg sucht für seine Erstsemesterparty Bands, die ihre Musik unter einer Creative Commons Lizens gestellt haben. Gleichzeitig soll aus den besten Stücken ein "Open Music Sampler" erstellt werden. Gute Aktion, weiter so! http://www.openmusic.asta-marburg.de/ Kleine Erinnerung: Es gab vor längerer Zeit schonmal die Open Music CD des Linuxtags, die Stücke sind downloadbar. Die Proteste der Webradios gegen die Tariferhöhung der GVL scheinen Aufmerksamkeit zu erregen, gestern gab es einen Artikel auf tagesschau.de. Es geht darum, dass die Tarife, die Webradios zum abspielen Copyright-geschützter Musik zahlen müssen, drastisch erhöht werden sollen, was eine Existenzbedrohung für die meisten kleinen, unkommerziellen Webradios bedeutet. Eins von vielen Beispielen, wie die Musikindustrie Kreativität nicht fördert, sondern bekämpft. Unter www.mp3tunes.com befindet sich ein neuer Musik-Downloaddienst, auf dem Stücke diverser Independent-Labels kaufbar sind. Das besondere: Ohne DRM-Restriktionen. Monday, January 24. 2005Es klingelt weiter
Es graust einem ja immer mehr, kaum begibt man sich in die "Normalwelt" da draußen, tönt es einem von allen Seiten entgegen. Gruselige Geräusche, Vergewaltigung für die Höhrnerven. Der neuesten Hit von (beliebig austauschbarer Eintagsfliegen-Popstar), bei Jamba für nur wenige Euro heruntergeladen, in gruseligem Piepston.
Ich wär ja dafür, polyphone Klingeltöne ins Strafrecht unter Körperverletzung aufzunehmen. Universal Music kündigt nun an, dass ihre Umsätze durch die Klingelton-Manie wieder steigen (weil ja die ach-so-bösen Filesharer und überhabt das Internet, dieses Teufelswerk blablub). Tolle Aussichten. Blogger-Kollege Freakshow hat hierzu aber auch positive Perspektiven: Mit der dazugehörigen Meldung, daß ab April die offiziellen Klingeltoncharts eingeführt werden, beschleicht mich das ungute Gefühl, daß die Musikindustrie soeben mit dem Schaufeln des eigenen Grabes fertig geworden ist. Hat ja auch lang genug gedauert? Wollen wir nur alle hoffen, dass er Recht behält.
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