Friday, October 1. 2010Police violence for Stuttgart 21Picture by Chris Grodotzki/Robin Wood The project in question, Stuttgart 21, is the plan to bring Stuttgart's main train station underground. The current railhead station is planned to be replaced by a through station. The majority of the local population is opposed to that project for various reasons. The new station has only eight tracks while the current one has 16. Before the project has even started, the costs have more than doubled, currently five billion Euros are expected – but even the governor of Baden-Württemberg, Stefan Mappus, admitted that it probably will be more than seven billion. Critics expect it to be much more. For that, local public transport services have been cut down in the area. Various other savings in social services were done in order to finance the megaproject, for example the subsidies for pupils' bus tickets have been cut. Stuttgart 21 is not a public transport project, it's a public transport cut down. It is mainly an urban construction project, because it will free a large area of rail tracks. The city's mayor Wolfgang Schuster promised a referendum after his last election if the costs of the project raise – he lied, the referendum never took place. Two years ago, environmentalists tried to enforce a referendum by collecting signatures. But it was not approved due to legal reasons – the laws for direct democracy in Baden-Württemberg are upon the worst in whole Germany. In the park beside the station 300 trees need to be cut for the project. For that reason, activists from the envrionmental organization Robin Wood and others have built tree platforms in some of them in the past weeks. Many average people had declared in advance that they will take part on acts of civil dissobedience to protect the park and called themselves „Parkschützer“ (park protectors). The violent operation took place on the 30th september. Thousands of policemen evicted the park with water cannons, pepper spray and police batons. In the night, about 20 trees got cut. Afterwards, the local Interior Minister Heribert Rech defended the police act by saying that the protestors had thrown stones. Some hours later he had to admit that this was a false information. Still, and despite of hundrets who got injured, he and the local governor Stefan Mappus from the CDU (conservative party) claimed the police act was completely legitimate. For (german) information see: http://www.kopfbahnhof-21.de/ http://www.parkschuetzer.de/ http://www.bei-abriss-aufstand.de/ Please feel free to copy this article or parts of it. I want this information to spread.
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Sunday, September 12. 2010Unser Wasser: Volksbegehren in Berlin
Ich möchte heute mal etwas Werbung machen für ein gerade laufendes Volksbegehren zur Berliner Wasserversorgung, welches die Offenlegung von Geheimverträgen über die Wasserprivatisierung fordert.
Worum geht es? 1999 wurden die Berliner Wasserbetriebe teilprivatisiert. Die Verträge zwischen dem Land Berlin und den Unternehmen RWE und Veolia sind jedoch Verschlusssache. Es gibt Gerüchte, dass in den Verträgen eine Passage existiert, die den Unternehmen gewisse Gewinnmargen garantiert - notfalls auf Kosten der öffentlichen Hand. Das jetzige Volksbegehren fordert nun die Offenlegung der Verträge. Egal wie man zur Privatisierung steht - es sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, dass bei einer so zentralen Frage wie der Wasserversorgung den Menschen alle Fakten bekannt sein sollten. Informationsfreiheit ist schließlich die beste Basis für jede weitere politische Diskussion. Um ein Volksbegehren zu ermöglichen, müssen zunächst Unterschriften gesammelt werden - insgesamt 172.000. Zuletzt meldeten die Initiatoren 77.000 Unterschriften - also etwa die Hälfte. Das heisst es bestehen sehr gute Chancen, es wird aber vermutlich knapp. Bis zum 27. Oktober kann noch gesammelt werden. Deshalb an alle hier mitlesenden BerlinerInnen: Druckt Euch ein paar Unterschriftenliste aus, lasst ein paar Freunde und Bekannte unterschreiben. Und verbreitet die Nachricht weiter - für Transparenz und gegen Geheimverträge. Monday, April 5. 2010Easterhegg in Munich
I visited this year's easterhegg in Munich. The easterhegg is an event by the chaos computer club.
I held a talk expressing some thoughts I had in mind for quite a long time about free licenses. The conclusion is mainly that I think it very often may make more sense to use public domain "licensing" instead of free licenses with restrictions. The slides can be downloaded here (video recording here in high quality / 1024x576 and here in lower quality / 640x360). Talk was in german, but the slides are english. I plan to write down a longer text about the subject, but I don't know when I'll find time for that. I also had a 5 minute lightning-talk about RSA-PSS and RSA-OAEP, slides are here (german). I will probably write my diploma thesis about PSS, so you may read more about that here in the future. From the other talks, I want to mention one because I think it's a very interesting project about an important topic: The mySmartGrid project is working on an opensource based solution for local smart grids. It's a research project by Fraunhofer ITWM Kaiserslautern and it sounds very promising. Smart grids will almost definitely come within the next years and if people stick to the solutions provided by big energy companies, this will most likely be a big thread to privacy and will most probably prefer old centralized electricity generation.
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Sunday, January 10. 2010Vortragsfolien über Wachstum
Ich hatte auf dem JUKSS einen kurzen Einführungsvortrag zu Wirtschaftswachstum und Wachstumskritik gehalten. Hier gibt's die Folien dazu.
Bei der Gelegenheit noch zwei sehenswerte Videos zum Themenkomplex Wachstum und Peak Oil: Bis zum letzten Tropfen - einführende Doku auf NDR über Peak Oil Vortrag von Wolfgang Blendinger über Peak Oil (gehalten an der Uni Tübingen, Blendinger ist Deutschlands einziger Professor für Erdölgeologie und Mitglied der ASPO, einer Organisation von Wissenschaftlern, die sich mit dem Thema Peak Oil befassen)
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Wednesday, December 9. 2009Mehr Energie sparen mit LEDs
Energiesparlampen haben sich ja zwischenzeitlich weitgehend durchgesetzt und die alten Glühlampen ersetzt. Um das EU-Verbot und die darum kreisenden ziemlich absurden Diskussionen soll es hier aber nicht gehen. Zwischenzeitlich kann man nämlich auch Glühbirnen mit LED-Technologie kaufen. Da ich bislang relativ wenig darüber gelesen habe, schreibe ich mal meine Erfahrungen dazu.
Eines der Mankos »gewöhnlicher« Energiesparlampen (Kompaktleuchtstofflampen) ist ihr Quecksilbergehalt. Zwar ist dieser vergleichsweise gering (selbst wenn sie nicht fachgerecht entsorgt werden, ist die Quecksilberbelastung für die Umwelt geringer als bei Glühbirnen, da Kohlekraftwerke ganz erhebliche Mengen Quecksilber emittieren). Dennoch ist Quecksilber natürlich ein giftiges Schwermetall dessen Einsatz man wo es geht vermeiden sollte. Weiterhin ist auch die Lichtausbeute von Energiesparlampen alles andere als optimal, was man schnell merkt, wenn man eine im Betrieb befindliche berührt. Sie sind zwar nicht so heiß wie Glühlampen, aber erzeugen immer noch erheblich Abwärme. LED-Lampen enthalten kein Quecksilber, ihre Lichtausbeute ist etwa drei- bis viermal höher als bei Kompaktleuchtstofflampen. Weiterhin soll ihre Lebensdauer deutlich länger sein. Die Vorteile sind also ganz erheblich. Inzwischen findet man im Handel die ersten LED-Modelle für gängige Glühbirnenfassungen (E27). Mein erster Testkandidat war eine Marslight G60 (12,99 € bei Kaufland). Ihr Energieverbrauch wird mit 3 Watt angegeben, die Lichtausbeute vergleichbar mit einer 50 Watt-Glühbirne. Die Lichttemperatur wird lediglich als „Warm weiß“ angegeben (keine Kelvin-Angabe). Das Licht sieht sehr deutlich blau aus und ist für Wohnräume ziemlich unangenehm. Die Angabe „Warm weiß“ halte ich schlicht für falsch. Fazit: Nur geeignet für Räume, in denen man sich nicht länger aufhält. Mein zweites Modell ist eine XQ-lite, 1,9 Watt, nach Herstellerangaben vergleichbar mit einer 40 Watt-Glühbirne (19,70 € bei Obi). Die Lichttemperatur ist mit 2700° Kelvin angegeben. Im Gegensatz zur Marslight ist das Licht angenehmer, vergleichbar mit einer gewöhnlichen Glühbirne. Die Lampe lässt sich gut in Wohnräumen einsetzen, in denen die Lichtstärke ausreicht. Nun stellt sich natürlich noch die Frage: Lohnt sich das? Die Lebensdauer wird mit 50.000 Stunden angegeben, als Vergleich nehme ich eine IKEA-Energiesparlampe, 7 Watt, kostet im Doppelpack 6,99 €. Lebensdauer wird mit 10.000 Stunden angegeben. Wir nehmen einen Kilowattstundenpreis von 20 Cent an. IKEA-Energiesparlampe für 50.000 Stunden: 5 x 3,49 € + 50000 h x 0,007 kW x 0,20 € / kWh = 87,45 € XQ-lite LED für 50.000 Stunden: 1 x 19,70 € + 50000 h x 0,0019 kW x 0,20 € / kWh = 38,70 € Und zum Vergleich noch eine Glühbirne, angenommene Werte 40 Watt, 40 Cent, 1000 Stunden Lebensdauer: 50 x 0.40 € + 50000 h x 0,040 kW x 0.20 € / kWh = 420,00 € Die LED gewinnt also haushoch. Auch wenn man eine deutlich günstigere Energiesparlampe für 1 € annimmt, ändert sich nicht viel (75 €). Fazit: Der relativ teure Anschaffungspreis von LED-Lampen mag abschrecken, in der Gesamtrechnung rentiert sie sich allemal. Die Marslight überzeugt nicht aufgrund unangenehmer Lichtfarbe, die XQ lite dafür umso mehr. Zumindest dort wo ich geschaut habe, gab es nur LED-Lampen mit eher geringer Leuchtstärke. Ersatz für eine 60 oder 100 Watt-Glühbirne habe ich nicht gefunden. Die Berechnung geht natürlich davon aus, dass die Herstellerangaben zur Lebensdauer stimmen. Allerdings sind die Vorteile so eindeutig, dass ich es für empfehlenswert halte, zumindest beim Neukauf auf LEDs zu setzen. Ärgerlich ist auch hier mal wieder das EU-Energiesparlabel – es hinkt der technischen Entwicklung hinterher. Praktisch alles, was heute auf dem Markt ist, ist Energiesparklasse A (Ausnahmen einige minderwertige Kompaktleuchtstofflampen mit B und Halogen-Lampen mit D, aber davon sollte man sowieso die Finger lassen).
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Tuesday, October 6. 2009DSL-Router und Stromverbrauch
Ich besitze einen Kühlschrank der Energiesparklasse A++. Mir gefällt das Gerät. Wenn ich dort ein Strommessgerät anschließe, zeit das meistens keinen messbaren Strom - mein Messgerät kann die Watt nur auf eine Nachkommastelle anzeigen und da verbraucht das Gerät, solange es nicht aktiv kühlt (und das ist dank guter Isolierung die meiste Zeit so), schlicht 0,0 Watt an. Laut Herstellerangaben braucht das Gerät etwa 85 kWh pro Jahr. Einzig die Innenbeleuchtung wird von einer konventionellen Glühbirne betrieben - ich überlege gerade noch ob ich die austausche oder schlicht weglasse.
Neben dem Kühlschrank besitze ich zwei weitere elektrische Geräte, die permanent laufen: Einen DSL-Router (ohne WLAN) und ein Telefon. Der DSL-Router ist gleichzeitig Telefonanschluss (wird intern über VoIP geregelt, Tarif von O2), was bewirkt, dass ich ihn nicht ausschalten kann, wenn ich telefonisch erreichbar sein möchte. Der DSL-Router benötigt 7 Watt im reinen Leerlauf. Das sind 24*365*7/1000 kWh, also etwa 61 kWh pro Jahr (24 Stunden pro Tag, 365 Tage pro Jahr, 7 Watt, teilen durch 1000 für Watt zu Kilowatt). Zusammengefasst also: Mein DSL-Router braucht allein fast so viel Strom wie mein Kühlschrank! Um dem noch eine andere Dimension zu geben: Es gibt etwa 20 Millionen Breitband-Internetanschlüsse in Deutschland. DSL-Router sind quasi Standard, die Anzahl der Anschlüsse ohne Router dürfte vernachlässigbar sein. Ich denke es wäre ohne Probleme möglich, die so zu bauen, dass sie mit weniger als einem Watt Leerlaufleistung auskommen. Rechnen wir also mindestens 5 Watt potentielle Ersparnis. Das macht dann 20*10^6*5/10^6 MW = 100 Megawatt (20 Millionen, 5 Watt, umgerechnet in Megawatt). Das ist immerhin ein kleineres Kohlekraftwerk. Nun ist das, was man als Einzelner tun kann, leider eher begrenzt. DSL-Router erhält man üblicherweise im Paket mit DSl-Anschlüssen - aber auch wenn dies nicht so wäre, wer versucht, Informationen über den Stromverbrauch zu finden, wird nur in den seltensten Fällen fündig. Die allermeisten elektrischen Geräte besitzen weder irgendein Energielabel (großteils sowieso unbrauchbar weil total veraltet) noch die simple Information, wieviel Strom das Gerät wofür benötigt. (WLAN habe ich jetzt der Einfachheit halber komplett weggelassen, ein WLAN-Router braucht natürlich immer eine gewisse Menge Strom, aber das Sparpotential dürfte vergleichbar sein)
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Saturday, September 5. 200950.000 gegen Atomkraft in Berlin
Ich glaub mehr brauch ich gerade nicht zu schreiben, das spricht für sich selbst.
Bilder von der Demo Monday, August 24. 2009Trip to the UK
I'm currently in Scottland on a trip through the UK. I'm trying to get some contacts to the much more active environmental movement here. For those who don't know, the UK has probably the most active climate movement in the world. I just came from a gathering in the Lake District and now I want to visit a protest site against open cast coal mining in Mainshill.
Afterwards I'll visit the Climate Camp. It's quite interesting to see discussions here. The main topics at the moment are the third runway at the heathrow airport (see e. g. Plane Stupid) and the building of a new coal plant in Kingsnorth (done by the german company e-on). I heared quotes like »we shouldn't wait till they build the new plant, they're burning coal every day in the existing ones«, which is a large difference compared to the discussion in germany.
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Monday, April 27. 2009McPlanet - Kongress, Kyoto - Debatte
Am Wochenende fand in Berlin der McPlanet-Kongress statt (Bilder von mir). Der McPlanet ist ein jährlich stattfindender Kongress verschiedener NGOs und hat den Anspruch, die Debatten um Umwelt und Globalisierung zu verbinden.
Für das Onlinemagazin »Wir Klimaretter« habe ich einen Beitrag geschrieben: Kyoto verbessern oder abschaffen? Da man auf einem solchen Kongress doch immer diversen Projekten begegnet, die man potentiell spannend findet, aber kaum die Energie findet, über alle zu schreiben, liste ich hier einfach mal unkommentiert Links auf, die ich wenn ich meine Flyerstapel abarbeite sicher noch ergänzen werde:
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Friday, April 24. 2009Atommüll 2.0 - CO2 soll unter die Erde
Kohlekraftwerke sollen sauber werden - zumindest versprechen das die Energiekonzerne. Da Kohlekraftwerke zunehmend der Kritik von Umweltschützern ausgesetzt sind - tragen sie doch stärker als alle anderen Formen der Stromerzeugung zum Klimawandel bei - wird gerne darauf verwiesen, dass man das Problem ja quasi schon im Griff habe - CCS (Carbon dioxide Capture and Storage) heißt dabei das Zauberwort. Das Treibhausgas CO2 soll bei der Verbrennung im Kraftwerk abgefangen werden. Anschließend soll es unterirdisch, etwa in alten Gasfeldern, für alle Zeiten gelagert werden.
Zunächst einmal gilt festzuhalten: Selbst wenn CCS-Technologie irgendwann funktioniert, als Argument für den Neubau von Kohlekraftwerken heute ist es nicht zu gebrauchen - selbst den Befürwortern ist klar, dass auch im günstigen Fall CCS frühestens in 10 bis 20 Jahren kommerziell einsatzfähig sein wird. Gerade in dieser Zeit müssen aber die Weichen für den Klimaschutz gestellt werden, will man auch nur die schlimmsten Folgen der Klimakatastrophe aufhalten. Die Technologie wirft einige Fragen auf - der Wirkungsgrad von Kohlekraftwerken ist sehr schlecht, nur etwa 40 % der Energie werden in Strom umgewandelt. Durch den Einsatz von CCS müsste weitere Energie zur Abscheidung des CO2s aufgewendet werden - der Wirkungsgrad würde weiter fallen und Kohlekraftwerke würden noch ineffizienter. Auch ist davon auszugehen, dass nicht das komplette CO2 abgefangen werden kann - CO2-frei werden die Kraftwerke also auch nicht. Das musste unlängst auch Vattenfall zugeben - in einer Gerichtsentscheidung wurde dem Konzern untersagt, seine CCS-Demonstrationsanlage in Spremberg-Schwarze Pumpe weiterhin als erstes CO2-freies Kohlekraftwerk zu bezeichnen [1]. Aber die weit gravierendere Frage ist, wie es um die Sicherheit der Lagerstätten bestellt ist. Hierüber kann man - bei eine Technologie, die es bislang nur auf dem Papier gibt - allenfalls spekulieren. Es müsste in jedem Fall gewährleistet sein, dass das CO2 dauerhaft gespeichert bleibt. Selbst kleine Lecks wären nicht verantwortbar - würden sie doch das Problem der klimaschädlichen Gase lediglich auf zukünftige Generationen abschieben. Ein kurzfristiger Ausstoß des Gases, wie er häufig im Zusammenhang der Katastrophe von Nyos [2] diskutiert wird. Dort trat CO2 aus einer natürlich entstandenen unterirdischen Blase aus - Menschen erstickten. In Deutschland existiert bislang das oben bereits erwähnte CCS-Demonstrationskraftwerk in Schwarze Pumpe. Das CO2 von dort soll nahe der Orte Maxdorf und Mahlsdorf in der Altmark (Sachsen-Anhalt) eingelagert werden [3]. Ein weiteres Projekt befindet sich im brandenburgischen Ketzin - dort wird im Rahmen des CO2SINK-Projekts des Helmholtz-Instituts seit 2008 CO2 zu Forschungszwecken in ein altes Gasfeld verbracht. Nicht ganz uninteressant ist es, einen genaueren Blick auf den Betreiber zu werfen - das Helmholtz-Institut war unter anderem auch für den Betrieb des Atommülllagers Asse II zuständig. Die Verantwortung dafür wurde dem Institut inzwischen entzogen - wegen unverantwortlichem Umgang. Im Rahmen von EU-Forschungsprojekten sollen in den kommenden Jahren mehrere große CCS-Demonstrationsanlagen in Betrieb gehen. RWE kündigte 2007 an, in Hürth bei Köln ein Kraftwerk mit CO2-Abscheidung bauen zu wollen. Die Bundesregierung sieht im Moment drei Standorte für CO2-Lager vor: Hürth, Jänschwalde in Brandenburg und Wilhelmshaven in Niedersachsen. Für die zukünftigen Projekte ist ein »Gesetz zur Regelung von Abscheidung, Transport und dauerhafter Speicherung von Kohlendioxid« vorgesehen [4]. Während die Industrie und die Kohlelobby das Gesetz begrüßen [5], wird es von Umweltverbänden scharf kritisert [6] [7] [8]. Die Haftung für CO2-Speicher soll nach maximal 30 Jahren auf den Staat übergehen. Sicherheitsaspekte scheinen kaum eine Rolle zu spielen - bei einer Technologie, über die man heute faktisch nichts weiss. Desweiteren wird befürchtet, dass CCS-Projekte die Nutzung regenerativer Energien in Form von Erdwärme verhindern. In einer Kampagne »Kein Sicherheitsrabatt für CO2-Speicher« fordern UmweltaktivistInnen mit einer Petition und in einem Video von den zuständigen Bundestagsabgeordneten in den Ausschüssen, die Haftung auszudehnen. Petition und Video finden sich unter: http://www.ausdenaugenausdemsinn.de [1] http://de.wikipedia.org/wiki/Kraftwerk_Schwarze_Pumpe [2] http://de.wikipedia.org/wiki/Nyos-See#Die_Katastrophe_von_Nyos [3] http://www.mdr.de/sachsen-anhalt/5909613.html [4] http://www.bmu.de/gesetze_verordnungen/bmu-downloads/doc/43640.php [5] http://www.presseportal.de/pm/9341/1380639/debriv_dt_braunkohlen_industr_verein [6] http://www.duh.de/uploads/media/DUH_zu_CCS_Gesetzentwurf_STN_010409.pdf [7] http://www.bund.net/fileadmin/bundnet/pdfs/klima_und_energie/20090304_energie_ccs_gesetz_stellungnahme.pdf [8] http://www.nabu.de/themen/klimaschutz/nationalerklimaschutz/10833.html Monday, April 20. 2009Fahrradfahren gegen A 100
In Berlin fand gestern eine erfreulich gut besuchte Fahrrad- und Skaterdemonstration gegen den Weiterbau der Autobahn A 100 statt. Die A 100 führt im Moment südlich an Berlin vorbei und soll von Neukölln über Treptow bis Friedrichshain verlängert werden.
Der Widerstand wird zur Zeit vor allem von einer lokalen Bürgerinitiative (Bürgerinitiative Stadtring Süd) getragen. Diese ruft im Moment vor allem dazu auf, beim bevorstehenden Planfeststellungsverfahren Einwendungen einzureichen. Völlig im klaren darüber, dass derartige Einwendungen ein solches Projekt nicht verhindern können und allenfalls politische Bedeutung haben, habe ich mich dennoch bemüht, meine Gründe für die Ablehnung auf Papier zu bringen. Sehr geehrte Damen und Herren, Hiermit erkläre ich meinen Widerspruch zum Weiterbau der Autobahn A100 in Berlin. Mein Widerspruch begründet sich durch die dramatische Situation bzgl. der fortschreitenden Klimakatastrophe. Im Jahr 2007 veröffentlichte das UN-Wissenschaftsgremium IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) seinen regelmäßigen Bericht [1]. Danach gilt es als allgemein anerkannter wissenschaftlicher Konsens, dass die CO2-Emissionen weltweit um mindestens 60 - 90 % gesenkt werden müssen, um auch nur die dramatischsten Folgen dieser Entwicklung aufzuhalten. Seit dem IPCC-Bericht gibt es mehrere neue Ergebnisse, die darauf hindeuten, dass selbst dieser Bericht zu kurz greift und die Entwicklung bereits weiter fortgeschritten ist als vor zwei Jahren angenommen. So veröffentlichte etwa die NASA Anfang April Satellitenbilder vom Ausseinanderbrechen des so genannten Wilkins-Schelfs in der Antarktis [2]. Besonderes Augenmerk muss auch auf die mögliche Entwicklung von Rückkopplungseffekten gelegt werden. Durch Abschmelzen von Eismassen werden Sonnenstrahlen weniger reflektiert, was eine weitere Erwärmung zur Folge hat. Ein Auftauen der Permafrostböden in der Arktis würde in großen Maße ebenfalls den Treibhauseffekt anheizendes Methan freisetzen. Sind derartige Rückkopplungseffekte einmal in Gange, wird es vermutlich unmöglich sein, durch menschliches Handeln die Klimakatastrophe aufzuhalten (das Erreichen so genannter "Tipping Points" [3]). Der Verkehrssektor trägt mit etwa 20 % einen großen Anteil an den Emissionen von Treibhausgasen. Deshalb ist es völlig eindeutig, dass der Anteil des motorisierten Individualverkehrs drastisch gesenkt werden muss. In einer solchen Situation ist es geradezu absurd, den weiteren Ausbau von Autobahnen zu genehmigen. Mit freundlichen Grüßen, Johannes Böck Quellen: [1] Climate Change 2007 Synthesis Report, IPCC, http://www.ipcc.ch/ipccreports/ar4-syr.htm [2] Wilkins Ice Bridge Collapse, NASA, http://www.nasa.gov/mission_pages/IPY/multimedia/ipyimg_20090408.html [3] Imprecise probability assessment of tipping points in the climate system, Proceedings of the National Academy of Sciences, http://www.pnas.org/content/early/2009/03/13/0809117106.abstract
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Tuesday, March 3. 2009Transparentaktion am »Molecule Man« in Berlin
Der Molecule Man wurde heute von einigen Aktivisten bestiegen, die ein Transparent mit der Aufschrift »Atommafia versenken« daran anbrachten.
Die Aktion ist Teil einer Aktionswoche gegen RWE wegen dessen Beteiligung am Atomkraftwerk Belene in Bulgarien. Das Projekt ist auch im Aufsichtsrat von RWE strittig. Die Allianz, vor deren Gebäude die Aktion stattfand, könnte direkten Einfluss auf die Entscheidung üben. Indymedia-Bericht Infos zur Aktionswoche bei Urgewald Update: Es gibt ein Video der Aktion bei kanalB. Sunday, February 22. 2009Atomkraft in Finnland
Wie ich hier ja berichtet hatte, war ich im Oktober in Finnland unterwegs, um internationale Kontakte in der Anti-Atom-Bewegung zu knüpfen.
Als Ergebnis davon gibt es im aktuellen Robin Wood-Magazin einen Artikel, der die politische Situation in Finnland um neue AKWs und Uranabbau beschreibt. Thursday, January 1. 2009Folien zu Vortrag Kohlekraftwerke und einige aktuelle Aktionen
Gestern habe ich auf dem Jugendumweltkongress einen Vortrag zum Thema Kohlekraft gehalten, die Folien gibt es hier.
Eventuell gibt's in nächster Zeit noch öfters Infos hier, da mich das Thema gerade ziemlich beschäftigt und insbesondere zu internationalen Entwicklungen (Mountain Top Removal in den USA, Phulbari-Mine in Bangladesh, Situation in China) kaum deutschsprachige Informationen verfügbar sind. Bei der Gelegenheit möchte ich noch auf zwei aktuelle Aktionen hinweisen: In Brandenburg findet gerade ein Volksbegehren gegen weitere Braunkohletagebaue statt. Volksbegehren auf Landesebene haben hohe formale Hürden, um einen späteren Volksentscheid zu ermöglichen müssen sich 80000 Menschen auf den Meldebehörden in dort ausliegende Listen eintragen. Und Menschen, die in Berlin studieren, können einen Blick auf studieren-ohne-kohle.de werfen.
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Saturday, December 27. 2008Unfall bei Kohlekraftwerk in Tennessee/USA
Während der Recherchen zu einem Vortrag über Kohlekraft, den ich die nächsten Tage auf dem Jugendumweltkongress halten möchte, bin ich auf Berichte über ein Ereignis vom 22. Dezember gestossen, welches sich bei einem Kohlekraftwerk in den USA ereignete. Da ich bislang überhaupt keine deutschsprachigen Berichte dazu gefunden habe, habe ich versucht, die wichtigsten Infos zusammenzufassen. Den Artikel gibt's auch auf Indymedia.
Bei der Gelegenheit möchte ich gleich noch ein paar andere Artikel verlinken, die ich in jüngster Zeit zum Themenkomplex Klimaschutz an anderer Stelle geschrieben habe und hier noch nicht verlinkt hatte: Direkte gewaltfreie Aktionen gegen den Ausbau des Frankfurter Flughafens (Graswurzelrevolution 332) Aktivisten blockieren Flughafen Stansted (UK) (Übersetzung von Indymedia UK) Kohlekraftwerk Kingsnorth abgeschaltet (Indymedia) Unfall bei Kohlekraftwerk in Tennessee/USAAm 22. Dezember ereignete sich nahe des Kohlekraftwerks Kingston in Tennessee/USA ein Unfall. Etwa 4 Milliarden Liter Asche aus dem Kraftwerk zerstörten 12 Häuser und überdecken nun 160 Hektar Ackerland. Ein Großteil der Asche gelangte in den Emory River, einen Zufluss des Tennessee River, der für viele Menschen die Wasserversorgung gewährleistet. Die Asche, die beim Abbrand von Kohle entsteht, ist hoch mit Quecksilber und anderen giftigen Chemikalien belastet. Sie wird üblicherweise neben Kraftwerken aufgetürmt. Das Kraftwerk in Tennessee ist 40 Jahre alt und wird vom lokalen Energieversorger Tennessee Valley Authority (TVA) betrieben. Während die nationalen und internationalen Medien das Thema erst langsam aufgreifen, berichteten lokale Blogs bereits kurz nach der Katastrophe sehr detailliert [1]. Die linke Medienplattform »Democracy Now« veröffentlichte einen Filmbericht [2]. Greenpeace fordert inzwischen eine strafrechtliche Untersuchung des Vorfalls [3]. Der Unfall ereignet sich in einer Phase, in der in den USA verstärkt über den Einsatz von »Clean Coal«, so genannter sauberer Kohle mit CO2-Abscheidung diskutiert wird. Die Technologie zur CO2-Abscheidung (CCS) wird gerade international als Argument für den Einsatz von Kohlekraftwerken herangezogen und ist selbst laut Aussagen der Energieversorger frühestens in 10 bis 20 Jahren einsatzfähig. Viele Umweltschützer sagen nun, dass der Unfall von Tennessee erneut zeige, dass Kohle nie sauber sein wird. Der Unfall in Tennessee ist nicht der erste dieser Art, im Jahr 2000 ereignete sich ein ähnliches Ereignis in Martin County [4]. [1] http://web.archive.org/web/*/http://greenky.org/2008/12/23/massive-slurry-spill-in-tennessee-on-monday/ [2] http://www.democracynow.org/2008/12/24/spill_at_tennessee_coal_plant_creates [3] http://www.greenpeace.org/usa/press-center/releases2/greenpeace-calls-for-criminal [4] http://en.wikipedia.org/wiki/Martin_County_sludge_spill Weitere Infos: http://en.wikipedia.org/wiki/Tennessee_coal_sludge_spill http://www.unitedmountaindefense.org/ - Initiative gegen Zerstörung von Bergen durch Kohletagebau http://dirtycoaltva.blogspot.com/ - Initiative gegen TVA
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