Saturday, November 8. 2008Im Wendland angekommen
Bin gestern abend im Anti-Castor-Camp in Hitzacker angekommen. Und mit einigen Mühen habe ich es auch geschafft, mich ins hiesige Freifunk-Netz einzuklingen.
Einen aktuellen Ticker gibt's hier, den aktuellen Standort hier. Weil Microblogging ja heutzutage modern ist, gibt's sogar einen Twitter-Feed. Tuesday, September 30. 2008Kleines Defacement zur Moorburg-Entscheidung
Dieses Plakat war mir schon öfters aufgefallen und ich fand es heute einen passenden Anlaß, einen Vorschlag für eine veränderte Version zu unterbreiten.
Zur Moorburg-Entscheidung erspare ich mir jeden Kommentar, weil das komplett für sich spricht. Ich erlaube mir aber, ein paar andere Kommentare zum Verhältnis Grüne / Kohlekraft zu verlinken:
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Tuesday, September 23. 2008Kleine Nachlese zur Demonstration in Benken
Vergangenen Samstag war ich auf einer Demonstration in Benken gegen das dortige Atommülllager. Auf Indymedia habe ich direkt danach schon kurz berichtet.
Für die, die es nicht wissen: Benken ist sozusagen das Schweizer Gorleben. Obwohl es (ebenso wie das französische Bure) aus meiner Sicht weit näher wie Gorleben ist, ist es doch deutlich weniger bekannt. Langfristig soll hier ein Atommüllendlager für die Schweiz entstehen. Um die Situation zu erläutern, erstmal ein paar Dinge zur Schweizer Politiklandschaft, die doch grundsätzlich anders ist als in Deutschland. Einmal ist die Schweiz sehr stark von direktdemokratischen Mitteln geprägt (dazu später mehr), zum anderen gibt es in der Schweiz üblicherweise Regierungen, die aus allen großen Parteien bestehen und keine Koalitionen (Konkordanzdemokratie). Die Parteienlandschaft ist auch nicht mit der hiesigen vergleichbar. Der Standort Benken ist vor allem aus politischen und nicht aus sachlichen Gründen der momentan einzige Standort für ein Atommülllager in der Schweiz. In Nidwalden wurde 2002 durch ein Volksbegehren ein geplantes Endlager verhindert. Aus der Befürchtung heraus, nun würden alle Kantone mit potentiellen Endlagerorten sofort ähnliche Volksbegehren starten, wurden durch eine Gesetzesänderung derartige Volksentscheide verhindert. Relativ schnell legte man sich dann auf Benken fest, was einerseits in einer dünn besiedelten Region liegt und zum anderen an der Grenze zu Deutschland - und grenznahe Endlager sind sowieso international sehr beliebt (gilt auch für Gorleben, nur dass die Grenze eben heute nicht mehr existiert). Neben diesen Volksbegehren auf lokaler Ebene gab es zwei Bemühungen, das Thema durch bundesweite Volksentscheide voranzubringen, die aber beide im Jahr 2003 scheiterten. Dazu ist noch zu sagen, dass Volksbegehren in der Schweiz eine sehr lange Vorlaufzeit haben - die Initiativen starteten nach einem größeren Störfall im AKW Mühleberg - der längst vergessen war, als es um die Abstimmung ging. Nach den gescheiterten Volksbegehren gab es kaum noch eine Anti-Atom-Bewegung in der Schweiz - ein frühzeitiges Abschalten der bestehenden Reaktoren schien aussichtslos, an neue AKWs dachte niemand. Das änderte sich 2006, als Pläne bekannt wurden, die bestehenden AKWs durch neue zu ersetzen. Aus oben genanntem ergibt sich, dass die Schweizer Anti-AKW-Bewegung schon deutlich anders konstituiert ist, als man das von Demos etwa in Deutschland oder auch Frankreich gewohnt ist. Deutlich bürgerlicher, deutlich Parteienlastiger. Die Demonstration war geprägt von vielen PolitikerInnen am Redepult - im weitesten Sinne der Anti-Atom-Bewegung sind in der Schweiz wohl die SP, die Grünen und die sogenannten Grün-Liberalen zuzuordnen. Die SP ist politisch wohl am ehesten zwischen der hiesigen SPD und Linkspartei anzusiedeln, die Grünen sind tendenziell etwas bunter als hier und bestehen in den meisten größeren Städten aus mind. 3 Untergruppierungen (da es lange Zeit keine bundesweite grüne Partei in der Schweiz gab) und die Grün-Liberalen sind eine Art Mischung aus FDP und Grünen. Aus Deutschland flog (!) Rebecca Harms von den Grünen extra ein. Die Essensversorgung bestand aus einer Würstchenbude und einem Stand mit Süßgebäck - für Vegetarier schon anstrengend, für Veganer komplett unbrauchbar. Die Schweizer Linke scheint sich kaum für das Thema zu interessieren - mein Bericht auf Indymedia brachte mir dann gleich auch ein paar abfällige Kommentare ein. Insgesamt eine durchaus interessante Erfahrung - und allemal sollte man der Bewegung in der Schweiz viel Solidarität zukommen lassen - in den nächsten Jahren wird sich dort entscheiden, ob die bestehenden AKWs durch neue ersetzt werden, oder ob man verstärkt auf erneuerbare Energien setzt. Kohlekraftwerke - die ja im Moment der zentrale Konfliktgegenstand der Energiedebatte in Deutschland sind - gibt es in der Schweiz nicht, die Energieversorgung wird zu etwa gleichen Teilen durch Atom- und Wasserkraft geleistet. Wind- und Sonnenenergie sind noch kaum genutzt, zwar besitzt die Schweiz inzwischen wohl auch eine dem EEG vergleichbare Einspeisevergütung, diese ist jedoch von der Menge gedeckelt. Im Nuclear Heritage Wiki habe ich eine Seite zu Benken angelegt - dort gibt's dann auch Links zu dort aktiven Gruppen und Presseberichten. Bilder gibt's hier. Thursday, September 18. 2008Blick auf den Stromverbrauch von Router und DSL-Modem
Ich überlegte heute, hier die bisherige DSL-Installation (Buffalo-Router mit DD-Wrt und uraltes Telekom-DSL-Modem) durch eine FritzBox zu ersetzen. Dabei versuchte ich insbesondere, den Stromverbrauch im Auge zu behalten.
Die FritzBox schluckt cirac 8 Watt Strom, was schon etwas mehr ist als der Buffalo (5 Watt), beide jeweils mit WLAN. Die FritzBox hat zudem nur zwei Netzwerkanschlüsse (zu wenig), weswegen noch ein Switch dazukommt. Der Switch verbraucht jedoch nur erfreulich wenig (2 Watt). Erschrocken bin ich aber dann doch beim Messen des Verbrauchs des alten Telekom-DSL-Modems. Das dürfte noch eines aus der ersten Generation sein, als die noch nicht Pink waren. Es schlug allein mit ganzen 7 Watt zu Buche. Da die Fritzbox ein selbiges integriert hatte (was mir vermutlich auch etwas mehr Geschwindigkeit bringt, da inzwischen DSL 6000), schluckt die neue Kombination nun ca. 10 Watt, im Vergleich zu vorher 12. Wohlgemerkt, das geht alles sicher noch deutlich besser, aber das hier war jetzt nur mit Hardware, die ich sowieso rumstehen hatte. Der Verbrauch hat doch häufig nicht ganz unerhebliche Unterschiede, besonders wenn man bedenkt, dass es sich bei DSL-Modems und Routern üblicherweise um Dauer-Stromverbraucher handelt. Die Ersparnis beträgt (mit Ökostrom aus Schönau) ungefähr 4 EUR im Jahr. Kleiner Wehrmutstropfen: Für die FritzBox Fon WLAN 7050 gibt es aktuell wohl keine freie Alternativfirmware. Im übrigen lohnt es sich, an dieser Stelle darauf hinzuweisen, dass das EU-Energielabel sich nebst anderer Probleme nur auf einen Bruchteil der im Handel befindlichen Gerätschaften bezieht - und IT-Spielzeug praktisch komplett ausgenommen ist. Was eigentlich angesichts der aktuellen Klimaschutzdebatte ein ziemlicher Skandal ist.
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Monday, September 1. 2008Kleines Lob an die Deutsche Welle
Vor ein paar Tagen las ich bei der Deutschen Welle einen Artikel, in dem es um grüne Gentechnik und das Rock for Nature-Festival ging. Der Artikel wurde eingeleitet mit:
In ganz Deutschland gibt es Bauern, die Gentechnik nutzen. In ganz Deutschland? Nein, in Hohenlohe lebt eine kleine Gruppe Rebellen. Ich schrieb daraufhin eine eher unfreundliche Nachricht, dass das kompletter Blödsinn ist, sondern im Gegenteil in vielen Bundesländern sich überhaupt keine Bauern finden, die grüne Gentechnik nutzen. So etwa in Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfahlen (zwar existieren in einigen dieser Bundesländer Genfelder, diese sind jedoch alle entweder staatliche oder firmeneigene Forschungseinrichtungen). Ich hatte ja nicht ernsthaft damit gerechnet, überhaupt irgendeine Reaktion zu erhalten. Aber ich wurde positiv überrascht: Heute erhielt ich eine Mail einer zuständigen Redakteurin, in der mir mitgeteilt wurde, dass der entsprechende Artikel diese fehlerhafte Aussage nun nicht mehr enthält. Saturday, August 30. 2008Biobrausen again: Glorietta und Mad Bat
Da meine Testberichte über Biobrausen sich scheinbar großer Beliebtheit erfreuen, gibt es heute zwei weitere Produkte.
Glorietta ist ein Produkt der Oettinger-Brauerei. Ist recht gut, würde ich auf einer Stufe mit den ALDI-Drinks einsortieren (die waren bislang mein Testsieger). Im Gegensatz zu ALDI gibt es Glorietta auch in der beliebten Hollunder-Geschmacksrichtung. Zum zweiten ist mir kürzlich zum ersten Mal ein Energy-Drink mit Bio-Siegel aufgefallen: Mad Bat. Was wie eine Dose aussieht, ist eine beschichtete Papierverpackung. Geschmacklich war mein erster Kommentar »Schmeckt nicht wie ein Energy-Drink. Schmeckt eher wie... Apfelsaft". Insofern zumindest geschmacklich kein RedBull-Klon. Wenn ich mir ein neues Getränk wünschen dürfte, wär das ja eine Bio-Version von Club Mate. Monday, August 25. 2008Klimacamp in Hamburg
Die letzte Woche verbrachte ich auf dem Klimacamp in Hamburg.
Ich bin leider nicht zum Bloggen gekommen und habe auch kaum Bilder und keine Filme gemacht. Einen kleinen Film zur Moorburg-Aktion gibt's bei Graswurzel TV, an anderen Stellen sicher noch vieles mehr. Ich habe die Stimmung extrem positiv und optimistisch wahrgenommen. Viele sprachen schon von »Neuer Umweltbewegung« (etwa hier). Die Absurdität der herrschenden Klimadebatte (Konferenzen, Ziele, Absichten und zig neue Kohlekraftwerke, Flughäfen und Autobahnen) aufzuzeigen, das wird die Aufgabe der nächsten Monate. Erst gestern erfuhr ich, dass die Pläne für das Kraftwerk Mainz/Wiesbaden momentan wohl auf Eis liegen, der Frankfurter Flughafenausbau hat es kürzlich in die Koalitionsgespräche geschafft. Wer sich nun motiviert fühlt, aktiv zu werden, für den gibt's ein paar Termine:
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Monday, June 16. 2008Videobericht von der Demonstration gegen Kohlekraftwerk Mannheim
Ist zwar schon ein Weilchen her, aber ich hab auf der Demonstration gegen das Kohlekraftwerk Mannheim am 24. Mai ein paar Videos gemacht, die ich nun zu einem kleinen Bericht zusammengeschnitten habe.
Das Video ist natürlich genauso frei wie der Inhalt dieses Blogs, Rohmaterial auf Anfrage bei mir. Es stellt gleichzeitig meine ersten Gehversuche mit Cinelerra dar. Download als OGG Vorbis/Theora Video auf Youtube
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Thursday, May 29. 2008Besetzungen im Kelsterbacher Wald
Trotz aller Lippenbekenntnisse zum Klimaschutz soll bekanntlich der Frankfurter Flughafen in den nächsten Jahren ausgebaut werden - im übrigen völlig unabhängig davon, welche Regierung demnächst in Hessen agiert.
Seit gestern findet im Kelsterbacher Wald, in einem Gebiet welches der neuen Landebahn zum Opfer fallen soll, eine Waldbesetzung statt. Mehrere Baumhäuser und Zelte wurden aufgebaut. Ich stattete dem heute einen kurzen Besuch ab (und wagte mein bislang höchstes Klettererlebnis). Am Sonntag wollen die lokalen Bürgerinitiativen in größerer Zahl präsent sein. Die dort Aktiven freuen sich natürlich über jede Unterstützung. Bilder von mir Webseite einer Bürgerinitiative vor Ort Bericht auf Indymedia Neu: Webseite der Waldbesetzung Auch anderswo ist man aktiv gegen den Klimawandel, so freute sich wohl heute die EnBW in Karlsruhe über unangemeldeten Besuch bei ihrer Propagandaveranstaltung im Einkaufszentrum am Ettlinger Tor.
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Monday, May 19. 2008Bioflora
Um mal meine Biobrausentests fortzusetzen: Kürzlich bekam ich nach Bestellung einer Bionade dieses Getränk vorgesetzt. Ok, dachte ich, kann ich ja auch mal ausprobieren.
Es schmeckte... seltsam. Enthält 5 % Malzbier, Bier mochte ich noch nie sonderlich. Insofern, nichts für mich, ALDI-Biodrink nach wie vor der Testsieger unter den Billig-Biobrausen. Saturday, April 12. 2008Biobrausen
Ich hatte ja schonmal alternative Biobrausen angetestet, habe in jüngster Zeit ein paar weitere Exemplare einer Geschmacksprobe unterzogen.
Exemplar 1: Bio Drink, käuflich erworben bei ALDI Süd. Das Flaschendesign sieht stark nach Discouter aus, aber ich will hier ja das Getränk testen und nicht das Design. Holunder-Cranberry ist auf dem Foto abgebildet, es gab noch zwei andere Sorten, aber die Flaschen sind schon entsorgt, deswegen weiss ich nicht welche. Schmeckt ganz passabel und nicht zu süß. Empfehlenswert. Exemplar 2: REWE Bio Erfrischungsgetränk, Cranberry getestet, Ananas steht noch im Kühlschrank. Zunächst hier ein Blick auf die Zutatenliste, welche Milchsäure enthält. Das dürfte das Getränk für einen Großteil der potentiellen Kundschaft (vegane Ökos) uninteressant machen. Zum Geschmack: Es schmeckte nichtmal so schlecht, aber irgendwie nicht nach Bio. Süßer als das Original und Geschmack eher künstlich. Mein Fazit: ALDI bislang Testsieger der Discouter-Brausen, REWE dahinter, Maltonade weiterhin Schlusslicht. Disclaimer: Ich werde (leider) nicht von Bionade bezahlt, auch wenn mir das in oben verlinktem Blogeintrag vorgeworfen wurde. Tuesday, April 8. 2008Monsanto, Burson Marsteller und ein »Wissenschaftlerkreis Grüne Gentechnik e. V.«
Für meine geneigten Leser, denen die Firma Burson Marsteller kein Begriff ist: Burson Marsteller bezeichnet sich selbst als »zu den führenden Public Relations Agenturen und Unternehmensberatungen für Kommunikation« gehörend. Burson Marsteller verkauft Image. Burson Marsteller hat eine illustre Liste von Kunden: Die für die Chemiekatastrophe in Bhopal zuständige Firma »Union Carbide«, den Betreiber des Katastrophen-Atomreaktors von Three Mile Island, die »Global Climate Coalition«, einst prominenteste Stimme der sogenannten Klimaskeptiker oder den nigerianische Diktator Yakubu Gowon [1].
In den 90er Jahren machte ein internes Papier von Burson Marsteller Furore [2], welches an die Öffentlichkeit gelangte. Darin wurden Strategievorschläge für die Durchsetzung der Gentechnologie gemacht. Auftraggeber war die Organisation »EuropaBio«, ein Zusammenschluss diverser Größen der Biotechnologie: Bayer, BASF, Syngenta, Monsanto. Soviel als Hintergrundinformation zu Burson Marsteller. Heute erhielt ich einen Anruf mit der Bitte, ich möge doch recherchieren, ob der »Wissenschaftlerkreis Grüne Gentechnik e. V.« direkt mit Monsanto in Verbindung steht. Es sei jemandem aufgefallen, dass die IP-Adressen ähnlich aussehen. Tatsächlich unterschieden sich die beiden Adressen nur in einer Stelle, verantwortlich für beide: Eine Firma mit Namen »Interactive Dialog«. Besucht man deren Webseite, erscheint sie einem zunächst wie jede gewöhnliche Internetagentur. Erst die Liste der Referenzen bringt dann interessantes zu Tage: Den oben genannten Wissenschaftlerkreis erwähnt man nicht, Monsanto sehr wohl, daneben eine Reihe anderer Firmen im Bereich der sogenannten Biotechnologie. Und eben auch: Burson Marsteller. Zufall? Der »Wissenschaftlerkreis Grüne Gentechnik e. V.« wird geleitet vom Karlsruher Professor Dr. Klaus-Dieter Jany, der als sehr aggressiver Befürworter der grünen Gentechnik gilt und selbst Freisetzungsversuche in Rheinstetten bei Karlsruhe betreibt, ebenso im Vorstand der Verantwortliche für die Freisetzungsversuche im schwäbischen Oberboihingen, Prof. Dr. Andreas Schier. Die Genforscher geben sich gerne als Menschen, die lediglich das beste wollen. Dass sie von ihren Auftraggebern und Unterstützern eher ungern sprechen, mag daran liegen, dass die Firma, die »Agent Orange« produziert hat, nicht in das Bild der falsch verstandenen Weltverbesserer passt. Dass eine Organisation wie der »Wissenschaftlerkreis Grüne Gentechnik e. V.« eine Industriegründung ist, überrascht wenig, mehr schon, dass es so plump geschieht, dass es mit ein bißchen Internetrecherche herauszufinden ist. [1] http://vorort.bund.net/suedlicher-oberrhein/wyhl-vietnam-neue-akw.html [2] http://www.aktionsbuendnis.net/Firmen/Burson%20Marsteller/empfehlu.htm Friday, April 4. 2008Erster Morgen auf dem besetzten Genfeld
Vergangene Nacht wurde in Oberboihingen (nähe Stuttgart, zwischen Wendlingen und Nürtingen) ein Feld der FH Nürtingen besetzt, auf dem in den vergangenen Jahren MON810-Mais von Monsanto angebaut wurde.
Die Stimmung ist gut, die lokale Presse war heute früh gut vertreten. Einige Aktivisten wollen so lange wie notwendig ausharren. In Gießen wird bereits seit einer Woche ebenso ein Feld (dort geht es um Versuche mit Gerste) besetzt, es deutet sich an, dass der Versuch dort abgesagt wird. Verstärkung ist natürlich erwünscht, vom Bahnhof Wendlingen ist das Feld gut zu Fuß erreichbar, heute abend gibt es Vorträge und ab 0:00 Uhr eine Goa-Party auf dem Feld. Meldung mit Wegbeschreibung bei Gendreck Weg Bilder von mir zur freien Verwendung mit Quellenangabe.
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Tuesday, March 4. 2008Grüner und scheingrüner Strom
Dass grüner Strom nicht immer so grün ist, wie er manchmal vorgibt, das hat sich inzwischen herumgesprochen. Zum ersten Mal begegnet ist mir das Phänomen, als Yellow Strom vor Jahren verkündete, plötzlich einen erklecklichen Wasserkraftanteil in seinem Strom zu haben. Recherchen stellten dann fest, dass dieser (virtuell) in Norwegen gekauft wurde (wo der Wasserkraftanteil sehr hoch ist und keine Atomkraftwerke stehen), wofür dann im Gegenzug Atomstrom nach Norwegen verkauft wurde.
Inzwischen ist dieses Verfahren in Europa institutionalisiert und nennt sich Renewable Energy Certificate System (RECS). Besser wird es dadurch natürlich auch nicht. Jedoch scheint es ein populärer Irrtum zu sein, was nicht RECS ist, ist dann automatisch irgendwie gut. So las ich auf telepolis: Strato als größter Provider hierzulande stellte jetzt imagefördernd ebenfalls auf Grünstrom um und bezieht seinen Strom aus Wasserkraftwerken am Rhein. Der Umstieg auf regenerativ erzeugten Strom wird sich rechnen: Der Preisunterschied zwischen konventionell und regenerativ erzeugtem Strom ist minimal und der Imagegewinn groß. [...] Medienwirksam stieg jetzt auch der weltgrößte Chiphersteller Intel auf den neuen Trend ein und verkündete den Umstieg auf Grünstrom, leider nur nominell per RECS-Zertifikate (frei handelbare Herkunftsnachweise), was dem neuen grünen Image aber keinen Abbruch tut. Denn kaum jemand wird genau nachfragen. Liest man das, hört sich das ungefähr so an: Strato gut, Intel schlecht. Ist aber leider falsch. Ist beides Humbug. Strato hat vor einigen Monaten medienwirksam seinen Wechsel zu Ökostrom von der Naturenergie AG bekannt gegeben, Hetzner zog kurze Zeit später nach (womit auch dieses Blog mit »Grünstrom« von der Naturenergie AG betrieben wird). Die Naturenergie AG ist im wesentliche eine Tochtergesellschaft der EnBW (für die Pedanten: Eine 100%ige Tochter der Energiedienst Holding AG, diese wiederum gehört zu 75% der EnBW). Die EnBW wiederum ist alles, aber sicher kein Öko-Unternehmen (auch wenn Al Gore das vielleicht glaubt). Der Trick bei der Sache ist nun: Die Naturenergie AG braucht überhaupt keinen RECS-Zertifikatehandel. Das geht nämlich alles unternehmensintern. Kaufen mehr Kunden bei der Naturenergie AG teuren Ökostrom (der sowieso produziert wird), dann wird eben virtuell mehr Atom- und Kohlestrom an die gewöhnlichen EnBW-Kunden verkauft. Der Umwelt hilft das reichlich wenig. Der Knackpunkt ist letztendlich, wofür das eingenommene Geld und gemachter Gewinn reinvestiert wird. Nun wird der ein- oder andere vielleicht die löblichen Investitionen der Naturenergie AG und EnBW erwähnen, etwa den Neubau des Wasserkraftwerks Rheinfelden (100 MW). Dem gegenüber steht der Neubau eines Kohlekraftwerksblocks in Karlsruhe (900 MW), am Neubau eines Kohlekraftwerks in Mannheim ist die EnBW mit 32% Anteil an der Großkraftwerk Mannheim AG (900 MW) ebenfalls beteiligt. Man kann es drehen und wenden wie man will, will man ernsthaft etwas für die Umwelt und den Klimaschutz tun, man kann nur solche Angebote von Ökostrom ernst nehmen, die von Unternehmen ohne Verstrickungen mit der Kohle- und Atomwirtschaft angeboten werden. Meine größten Sympathien haben immer wieder die Energiewerke Schönau, deren Initiatoren ich schon persönlich kennenlernen durfte. Die EWS hat insbesondere eine Tarifstruktur, die für Kleinabnehmer günstig ist. Greenpeace Energy kann man ebenfalls wohl bedenkenlos vertrauen. Saturday, January 26. 2008Router und Stromverbrauch
Ich habe heute unseren uralten DSL-Router (Netgear RO318) gegen ein aktuelles, WLAN-fähiges Modell (Buffalo WHR-HP-G54 mit DD-WRT) ausgetauscht.
Interessehalber habe ich mal ein Strommeßgerät davor gehängt. Der alte (ohne WLAN) brauchte zwischen 7 und 8 Watt Leerlaufleistung, der neue (mit WLAN aktiviert) circa 4. Da ein Router in der Regel permanent läuft schon eine spürbare Ersparnis.
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