Sunday, January 6. 2008Lange nicht gebloggt
Falls meine geneigten Leser mich schon vermissten, melde ich mich hiermit mal zurück. Ich verbrachte die Jahreswechselzeit wie üblich auf diesem und jenem Kongress (inklusive ausgelagerter, aus dem Kongressprogramm zensierter Events), wobei meine Blogmotivation diesmal eher gering und gegen Ende noch durch Erkältung beeinträchtigt war.
Zum ein- oder anderen 24C3-Talk gibt's vielleicht noch Nachbetrachtungen in den nächsten Tagen, da es aber diesmal tatsächlich zeitnah Videos gab, kann sich ja jeder selbst ein Bild davon machen. Ein paar Empfehlungen von mir: Freifunkerei (grob zusammengefasst: Staatskritik am Beispiel freier Funknetze aufgezogen), Die Wahrheit und was wirklich passierte (hab zwar inhaltlich einige Differenzen, aber kurzweilig war's allemal), Unusual Web Bugs (KEINE einführung, was eine XSS ist sollte man vorher wissen). Auf dem Jukss konnte ich dank oben genannter Erkältung deutlich weniger umsetzen als geplant. Zu erwähnen ist vielleicht, dass der diesjährige Jukss eher ein Notprogramm war, während es starke Bestrebungen verschiedener Menschen gibt, nächstes Jahr Inhalte deutlich mehr in den Vordergrund zu stellen. Solidarische Grüße an die diversen Anti-Gentechnik-Aktivisten und kleine Erinnerung an mich, dass ich endlich mal ein paar Gedanken zu Gentechnikkritik, dem Vorwurf der Technikfeindlichkeit und Technologiekritik allgemein aufschreiben wollte.
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Saturday, December 8. 2007Klima-Aktionstag
Da ich mich sowieso im Umkreis befand, beteiligte ich mich heute an der Demonstration gegen die Baustelle von europas größter CO2-Schleuder, dem Kohlekraftwerk Neurath.
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Friday, October 5. 2007Artikel über Dr. Matthias Rath
Demnächst kommt wieder eine Ausgabe vom Grünen Blatt, wofür ich, deutlich nach dem Redaktionsschluss, einen Artikel eben fertiggestellt habe. Insofern wird er möglicherweise erst in der übernächsten Ausgabe erscheinen.
Zum Glück kennt das Internet keine Redaktionsschlüsse und Seitenpläne: Dr. Rath und die AFGF: Vitaminpillen gegen AIDS Monday, September 24. 2007Tausende gegen Stuttgart 21
Um meinem Image als reisender Chaot und Berufsdemonstrant gerecht zu werden, war ich heute schon wieder unterwegs, allerdings in ganz anderer Sache, gegen das Bahnhofsprojekt Stuttgart 21.
Für nicht von hier kommende in Kurzfassung, worum es geht: Die Stadt Stuttgart und das Land planen seit über 10 Jahren, den Stuttgarter Bahnhof unterirdisch neu zu bauen. Das ganze soll einige Minuten Zeitersparniss für durchfahrende Züge bringen. Zur Finanzierung werden grade massenweise Züge gestrichen. Ganz persönlich betrifft mich das besonders, weil auf der Murrbahn, wo ich sehr häufig langfahre, am aggressivsten gestrichen wurde. SWR meldet 2000 Menschen, ich würde gefühlsmäßig schätzen dass es einige mehr waren. Friday, August 10. 2007Grüne Partei in Mexiko
Die Ereignisse im mexikanischen Oaxaca erlangten in den letzten Tage wieder eine gewisse Medienaufmerksamkeit. Etwas irritiert las ich dort immer wieder, dass die regierende PRI dort ein Bündnis mit den »Grünen« einging. Die dortige grüne Partei ist eine sehr skurrile Erscheinung und durchaus etwas näherer Betrachtung würdig.
Während man es sonst eher gewohnt ist, dass andernorts grüne Parteien noch deutlich näher an ökologisch-sozialen Wurzeln hängen als ihre regierungserprobten, neoliberalen Namenspartner in Deutschland oder Frankreich, stellt die mexikanische PVEM das krasse Gegenteil dar. Greenpeace sah sich genötigt, sich von dieser Partei zu distanzieren. Kontrolliert wird dieses Parteienkonstrukt von einer Unternehmerfamilie, Forderungen gehen bis hin zu der nach Einführung der Todesstrafe. Die Anhängerschaft konstituiert sich wohl aus einer gutbürgerlichen Schicht von Besserverdienenden, die gerne mehr Grünanlagen in ihren Wohnvierteln hätten. Bündnisse mit der regierenden PRI und deren Angriffe auf soziale Bewegungen wie in Oaxaca gehören zum Programm. Trotz dieser seltsamen Konstellation wird die Partei auf diversen Linklisten grüner Parteien gelistet (etwa greens.org). Mexiko-Lexion über die PVEM Böll-Stiftung über PVEM Saturday, August 4. 2007Testbericht Ökobrausen: Maltonade vs. Bionade
Die Bionade erfreut sich seit einigen Jahren wachsender Beliebtheit. Meiner bescheidenen Ansicht nach ist sie eine der wenigen Innovationen auf dem spärlichen Markt der alkoholfreien Getränke. Da ich seit einiger Zeit komplett dem Anti-Alkoholismus verfallen bin, begrüße ich derartiges natürlich sehr.
Die Idee: Weniger Zucker, keine Süßstoffe (die sowieso eine einzige Beleidigung von Geschmacksnerven darstellen) und Inhalte aus biologischem Anbau. Anzumerken bleibt, dass ich mir eine komplett zuckerfreie Variante ohne Substitutionsstoffe wünschen würde. Wie kürzlich zu lesen war, bekommt die Bionade Konkurrenz aus dem Billigsektor und wehrt sich mit Patent- und Markenklagen. Da Opfer selbiger im allgemeinen meine Sympatie verdienen, Grund genug dem Konkurrenzprodukt Maltonade einen kleinen Test zu widmen. Maltonade wird bei Plus verkauft. EU-Biosiegel ist ebenso vorhanden, insofern ist davon auszugehen, dass die Inhaltsstoffe qualitativ in Ordnung sind. Vom Design macht die Maltonade deutlich weniger her, eben ein typisches Discounter-Produkt. Geschmacklich gibt's selbige in drei Richtungen, welche sich vom Original unterscheiden (Orange-Kiwi, Mango-Chilli, Kräuter). Mein Testurteil: Fällt glatt durch. Erstens ist sie zu süß und hat somit das Haupt-Feature der Bionade (Geschmack ohne Übersüßung) nicht. Zweitens erscheinen die Fruchtkompositionen eher willkürlich und geben dem ganzen den typischen "Billiglimo"-Geschmack und lässt auch deutlich eher Assoziationen zu Chemikalien als zu einem delikaten Getränk aufkommen. Fazit: Bionade-Klones gerne, aber dieser hier fällt durch. Thursday, July 19. 2007Artikel über Klimaschutz für's Grüne Blatt und die Contraste
Ab und an beteilige ich mich an einem kleinen Zeitschriftenprojekt, dem Grünen Blatt. Für die aktuelle Ausgabe (von der ich nicht weiss, ob sie schon in Druckform vorliegt, müsste aber demnächst der Fall sein) schrieb ich zwei Artikel, einen über den Neubau von Kohlekraftwerken und einen über's Kyoto-Protokoll. Letzterer erschien auch in der Contraste - Monatszeitung für Selbstorganisation mit dem Schwerpunkt Bahn und Verkehr.
Wie üblich - Copyright ist Aberglaube - darf natürlich kopiert und weiterverwertet werden - Quellenangabe und Namensnennung obligatorisch, Belegexemplar wäre nett.
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Saturday, May 12. 20072500 gegen Kohlekraftwerk Main/Wiesbaden
Nachfolgenden Kurzbericht hab ich eben auf Indymedia veröffentlicht:
2500 Menschen versammelten sich heute, um gegen den Neubau eines Kohlekraftwerks zwischen Main und Wiesbaden zu demonstrieren. Während in Sonntagsreden die Wichtigkeit und Dringlichkeit des Klimaschutzes allenthalben betont wird, steht Deutschland vor dem massiven Ausbau der Kohleverstromung. CO2-Schleudern, die heute gebaut und für die nächsten Jahrzehnte laufen sollen. Selbst von der EU-Kommission erhielt Deutschland kürzlich einen Rüffel. 2500 Menschen versammelten sich bei meist schönem Wetter (einzelne Regentropfen konnten die Stimmung kaum trüben), zwei Demonstrationszüge trafen sich auf einer Rheinbrücke in Sichtweite zum Kraftwerksstandort. Während sich im Publikum reichlich Parteienvertreter tummelten, ließ es sich einer der Redner nicht nehmen, darauf hinzuweisen, dass Vertreter selbiger Parteien vor allem dann besonders aktiv gegen das Kohlekraftwerk sind, wenn sie in ihrer Stadt gerade Opposition darstellen. Deutlich gemacht wurde auch, dass die Diskussion um die Alternativen Kohle- und Atomstrom keine ist, auf die man sich einlassen sollte. Die Redebeiträge waren garniert mit nur allzu surrealen Anekdoten aus den Diskussionen mit Befürwortern des Neubaus. So wurde der Initiative wohl vorgehalten, bevor man in Deutschland über CO2-Reduktion redet, sollen doch erstmal China und Indien ihre CO2-Emissionen reduzieren. Desweiteren wurde eine CDU-Stadträtin zitiert, welche die Kapazitäten für Windenergie in Mainz für erschöpft hielt - bei ganzen drei Windrädern auf Mainzer Gebiet. Artikel beim AKU Wiesbaden Saturday, May 5. 2007Klimaschutz
Angesichts der allgegenwärtigen Sonntagsreden in Sachen Klimaschutz ein kleines Paradebeispiel, wie sowas dann in Realität aussieht.
Die Stadt Karlsruhe fährt momentan eine Kampagne unter dem Titel Klimaschutz - so geht's in Kooperation mit Schulen. Schüler sollen sich dem Klimaschutz »als einer der wichtigsten Aufgaben der Zukunft alters- und fächerübergreifend [...] widmen«, und das ganze im Kontext des Lieblingspapier aller bürgerlichen Umweltverbände, der Agenda 21. Dafür gibt's sogar schöne bunte Plakate, die an Karlsruher Straßenbahnhaltestellen kleben. Gleichzeitig plant die EnBW ab 2008 ein Steinkohlekraftwerk in Karlsruhe zu bauen. Aber das hat sicher nichts miteinander zu tun. Nachtrag: Bei der Gelegenheit gleich erwähnenswert: Am 12. Mai Demo gegen Neubau des Kohlekraftwerks Mainz/Wiesbaden.
Posted by Hanno Böck
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Thursday, February 8. 2007Hitzetote sind teuer
Der Klimawandel wird uns massive Kosten aufbürden, so eine neue Studie. Heiße Sommer werden die Zahl der Hitzetoten emporschnellen schnellen lassen. Auf die Krankenhäuser kommen enorme Kosten zu. Aber auch die Leistungsfähigkeit der Menschen wird sinken und dadurch die Volkswirtschaft belasten. (von tagesschau.de)
Wie wahnwitzig muss eine Gesellschaft eigentlich sein, in der solche Meldungen publiziert werden? Friday, December 22. 2006Kongresse
Die Weihnachts- und Silvestertage werde ich auf zwei Veranstaltungen zubringen, für die ich hier gerne etwas werben möchte.
Zum einen der Jugendumweltkongress (JUKSS), den ich schon sehr lange mitverfolge und diesmal auch etwas aktiver mitgestalte, imho eine der interessantesten Veranstaltungen der linken/ökologischen Bewegung im Moment. Der JUKSS ist stark fokusiert auf selbstorganisation und hierarchiearme Strukturen. Traditionell werden auf dem JUKSS auch sehr häufig weitergehende Ideen außerhalb des ökologischen Spektrums thematisiert, so sind etwa Linux-Workshops und ähnliches seit Jahren quasi Standartprogramm. Diesmal soll dies im Rahmen einer (mangels besserer Ideen temporär so benannten) »Digital-Freedom-Plattform« intensiviert werden, wo alles im Bereich freier Software, Fragen des »geistigen Eigentums«, Projekte wie OLPC, ökologische Folgen von Technologieproduktion, Datenschutz etc. Platz haben soll. Mitgestaltung erwünscht, insbesondere kommt vielleicht der ein- oder andere Besucher des anderen Kongresses auf die Idee, temporär auf dem JUKSS vorbeizuschauen und den ein- oder anderen Workshop/Vortrag anzubieten. Der JUKSS findet in Königs Wusterhausen bei Berlin statt. Zum anderen ist natürlich zwischen Weihnachten und Neujahr immer der Chaos Communication Congress, diesmal der 23C3, statt. In dieser Form wohl einzigartig, gibt's eine geballte Ladung von gesellschaftsrelevanten oder einfach nur kreativen Technikvorträgen. Ich hab es diesmal trotz anderweitiger Pläne wieder nicht geschafft, mich selbst für einen Vortrag zu bewerben, aber vielleicht wird das ja nächstes Jahr was. Spannend klingen schonmal »The gift of sharing«, »Kollaboratives Wissensmanagement im Bildungsbereich«, »Chaos und Kritische Theorie«, »Culture Jamming & Discordianism«.
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Friday, November 10. 2006Weg...Thursday, November 2. 2006Demo gegen AKW Biblis und Brunsbüttel (am 4.11.) und Castor-Transport
Ich wollte heute noch was dazu schreiben, bin aber zu faul. Passenderweise kam gerade eine Pressemitteilung dazu rein, die ich einfach mal verlinke.
Demonstration am 4. November ab 13 Uhr in Biblis. Anti-Atom-Aktionsbündnis will einstweilige Verfügung gegen das Verbot der Kundgebung vor dem AKW erwirken. CASTOR-Transport voraussichtlich am 11. November gegen 14:30 Uhr an der deutsch-französischen Grenze. www.castor-stoppen.de Friday, September 22. 2006Verschwörungstheoretiker und Sektenanhänger in der Jugendumweltbewegung
Nachfolgender Artikel liegt schon viel zu lang unveröffentlicht auf meiner Platte. Wird warscheinlich im nächsten Grünen Blatt erscheinen und darf gern auch anderswo veröffetnlicht werden (officetaugliches Format auf Anfrage).
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Posted by Hanno Böck
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Friday, August 11. 2006Nachruf: Murray Bookchin
Vor gut einer Woche, am 30. Juli 2006, verstarb Murray Bookchin, eine prägende Person der US-Ökologiebewegung. Ich will jetzt keinen allzu pathetischen Nachruf auf einen Anarchisten verfassen, aber dennoch ein paar Worte dazu schreiben.
Das erste Mal hab ich über Bookchin in Jutta Ditfurths Buch »Entspannt in die Barbarei« gelesen, in der sie ihn als Gegenpol zum stark durch Esoterik geprägten Flügel der Ökologiebewegung aus Biozentrismus, Tiefenökologie und ähnlichen Spinnereien darstellte. Desweiteren war Bookchin nie Müde, die Verknüpfung der ökologischen mit der sozialen Frage einzufordern. Anliegen, die zu unterstützen notweniger denn je ist. To speak of »limits to growth« under a capitalistic market economy is as meaningless as to speak of limits of warfare under a warrior society. The moral pieties, that are voiced today by many well-meaning environmentalists, are as naive as the moral pieties of multinationals are manipulative. Capitalism can no more be »persuaded« to limit growth than a human being can be »persuaded« to stop breathing. Attempts to »green« capitalism, to make it »ecological«, are doomed by the very nature of the system as a system of endless growth. Peter Kropotkin described Anarchism as the extreme left wing of socialism - a view with which I completely agree. One of my deepest concerns today is that the libertarian socialist core will be eroded by fashionable, post-modernist, spiritualist, mystic individualism. This pursuit of security in the past, this attempt to find a haven in a fixed dogma and an organizational hierarchy as substitutes for creative thought and praxis is bitter evidence of how little many revolutionaries are capable of »revolutionizing themselves and things«, much less of revolutionizing society as a whole. The deep-rooted conservatism of the People's Labor Party »revolutionaries« is almost painfully evident; the authoritarian leader and hierarchy replace the patriarch and the school bureaucracy; the discipline of the Movement replaces the discipline of bourgeois society; the authoritarian code of political obedience replaces the state; the credo of »proletarian morality« replaces the mores of puritanism and the work ethic. The old substance of exploitative society reappears in new forms, draped in a red flag, decorated by portraits of Mao (or Castro or Che) and adorned with the little »Red Book« and other sacred litanies. (Quelle: Wikipedia)
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