Wednesday, August 2. 2006Preisvergleich
Vor einigen Tagen am Berliner Hauptbahnhof: Ich hatte eine große Plastikflasche, die ich mir immer wieder mit Leitungswasser nachgefüllt habe. Der Zugang zum Leitungswasser hätte mich am Bahnhof 80 Cent gekostet. Eine Dose »Punica fruchtig & spritzig« (schmeckt übrigens nicht sonderlich gut) war mit 50 Cent deutlich günstiger.
Thursday, July 27. 2006Gestrandet »in the middle of nowhere«
Bei der Heimreise von Wendlandcamp suchte yetzt uns eine Busverbindung heraus, die uns eine Stunde in »Rondel« Aufenthalt gewährte. Meine Hoffnung, dass man ja quasi in fast jedem Dorf zumindest einen Kaffee oder ähnliches bekommen würde, erfüllte sich leider nicht.
Rondel besteht aus exakt einem einzigen Haus und liegt in einem gemeindefreien Gebiet (wusste bisher nicht, dass es sowas gibt). Friday, May 19. 2006Censorship: Secret document about european nuclear reactor EPR
This tuesday, Stephane Lhomme, a french anti nuclear activist, has been arested for 14 hours because he has published a document about the new european nuclear reactor type EPR.
In France, there is a law that confidential information about nuclear plants is kept as a military secret. This has been established some years ago to prevent activists from publishing the timetable of nuclear transports because of the protest against them. It's purpose is obviously not to secure anything, but to censor activities against nuclear power. Réseau »Sortir du nucléaire« (network of french anti nuclear groups) and other organizations are now calling to spread this document. Thursday, March 16. 2006Veranstaltung »Marktwirtschaft gegen Natur« mit Annette Schlemm
Heute per Mail reingetrudelt und möchte noch ein bißchen für werben, weil mich die gestellten Fragen grad auch beschäftigen.
Gedankensplitter, unsortiert: - Von Menschen, die im gesellschaftlichen Mainstream als Ökos wahrgenommen werden, wird immer häufiger postuliert, dass es keinen Widerspruch zwischen Ökologie und Ökonomie gibt (oder auch, besonders drollig, »nicht mehr« gibt). Neu ist das nicht, aber in meiner Wahrnehmung verstärkt und meistens garnicht oder sehr schwach begründet (»Es gibt Situationen, in denen wirtschaftliches Verhalten ökologisch sinnvoll ist«, daraus folgt dann irgendwie »Das ist immer so«). [Fritz Kuhn auf dem politischen Aschermittwoch, Zitat aus dem Kopf, hab keine Quelle gefunden: »Der Widerspruch zwischen Ökologie und Ökonomie ist nicht mehr vorhanden«, Oswald Metzger, taz vom 4.3.06: "Ja, Freunde: Ihr müsst euch entscheiden, ob ihr euch als ökologisch-bürgerliche Partei aufstellt oder ob ihr euch zur SPD und zur Linkspartei orientiert: zu einer Volksfront."] - Viele umweltpolitisch aktive Menschen haben noch nie was von den »Grenzen des Wachstums« gehört, geschweigeden das Buch gelesen. Oder sie haben vergessen, dass sie es mal gelesen hatten. - heise heute: Studie: Klimaschutz billiger als angenommen (Fällt einem der Spruch vom Geldessen ein, ja, ich find den auch kitschig, irgendwie passt er aber hier) - Es finden kaum noch Debatten über Zusammenhänge zwischen ökologischen und sozialen Fragen statt, die häufig hochgehaltene »Verbrauchermacht« läuft darauf hinaus, dass sich ökologisch, ungespritzt und gentechnikfrei ernährt, wer es sich leistet (und eben leisten kann). (Und frag mich grad grundsätzlich, ob ich eigentlich Veranstaltungen, die ich besuchen und worüber ich evtl. berichten will, vorher ankündigen soll, ob ich Terminankündigungen irgendwie auslagern soll o. ä.) Vortrag und Diskussion: Marktwirtschaft gegen Natur... mit Dr. Annette Schlemm Freitag, 17. März 2006 um 19.00 Uhr im BUND-Umweltzentrum (Wegbeschreibung hier) Rotebühlstraße 86/1 Stuttgart. Eintritt frei! Annette Schlemm wird in ihrem Vortrag »Marktwirtschaft gegen Natur« die Kluft zwischen dem gewinnorientierten Wirtschaften und einem akzeptablen Zustand der Natur erklären. Grundelement der Marktwirtschaft ist der maximale Profit; somit ist alles, was Gewinn schmälert, zu vermeiden. Kosten des Umwelt- und Naturschutzes, genauso wie nicht vermarktbare oder marktnützliche menschliche Interessen, haben in der Dogmatik der Volks- und Betriebswirte eine minimale Bedeutung. Sie sind lästige Begrenzungen, die um des Erhalts der festbetonierten gesellschaftlichen Ordnung willen ein wenig zu berücksichtigen sind. Der Staat hat das Fortbestehen der Eigentums- und Wirtschaftsordnung sicherzustellen und betätigt sich also als Gesetzgeber und Gewaltmonopolist. Idealistische Wünsche, staatliche Institutionen mögen doch für weitreichende ökologische und soziale Standards sorgen, werden n der Realität notwendig enttäuscht. Annette Schlemm ist Physikerin und hat über Wissenschaftstheorie promoviert. Sie ist seit vielen Jahren eine profilierte Kritikerin der herrschenden Verhältnisse in den Bereichen Politik, Umwelt und Wirtschaft. Eine Veranstaltung des AK Soziale Ökologie, BUND Stuttgart Monday, March 13. 2006Gentechnik in Leingarten
In Leingarten bei Heilbronn soll im kommenden Sommer auf einem Feld Genmais angebaut werden. Gestern fand eine Demonstration mit etwa 500 Menschen statt.
(Achtung, bösartige Polemik) Verfolgte man die gehaltenen Reden, so konnte man den Eindruck bekommen, dass es vor allem zwei Gründe gibt, gegen die grüne Gentechnik zu sein: Erstens weil gerade in Baden-Württemberg Wahlkampf ist und zweitens weil man es irgendwie aus der Bibel herauslesen kann. Beide Argumente finde ich nur bedingt überzeugend. Insbesondere die Vereinnahmung durch Parteien, die in ihrer Regierungszeit auf Bundesebene eine nicht unwesentliche Mitverantwortung für die momentane Situation tragen, stößt mir gerade bei dem Thema immer wieder übel auf. Wenn ich Zeit und Lust habe, gibt's vielleicht in den nächsten Tagen noch 1-2 Artikel zu den Gründen, warum ich inzwischen eine sehr dezidiert ablehnende Meinung zur grünen Gentechnik habe (was früher nicht unbedingt so war) und zur rot-grünen Gen-Politik, da es ein recht eindrucksvolles Beispiel ist, wie politische Entscheidungen verschleiert werden ("Wir setzen ja nur eine EU-Richtlinie um"). Saturday, January 7. 2006Zurück vom Jukss
Nach 4 Tagen 22C3 und 8 Tagen Jukss dem Raumschiff Bielefeld entkommen. Das Straßenschild mit BI-Zentrum gibt's wirklich (ok, das war jetzt aber der letzte Bielefeld-Joke).
Ein Haufen Gedanken mitgenommen, der Stapel Bücher, die ich vorhabe zu lesen, wächst gerade in enorme Ausmaße (sowohl physisch als auch "muss ich mal irgendwo kaufen/bestellen"). Über den 22C3 hatte ich ja schon einiges geschrieben, auf dem Jukss habe ich drei Workshops gehalten (zu Arbeits- und Wertkritik, Technische Selbstverteidigung gegen den Überwachungsstaat, Freie Medien), sowie zwei quasi okkupiert, indem ich mehr als der jeweilige Referent gesprochen habe (zu Open Source und Atomkonsens). Schriftliches/Slides gibt's dazu leider nicht, bin aber prinzipiell auf die Themen ansprechbar. Außerdem einen Haufen netter Leute kennengelernt, wiedergetroffen, näher kennengelernt etc. Hat sich gelohnt. Als kurzes Jukss-Feedback: Ich war zuletzt vor drei Jahren dort, der Grad der Selbstorganisation hat sich enorm weiterentwickelt. Leider kamen für meinen Geschmack Inhalte zu kurz, wobei das wohl, wie man mir berichtet hat, die Tage, die ich noch nicht dort war, anders ablief. Friday, December 30. 200522C3 talks: Terminator Genes, Computer Game History
The first talk I watched today was about Terminator Genes and, as the speakers called it, biological restriction management. An important subject to come up that should be looked at, I suggest reading this telepolis-article about the subject.
Terminator genes are techniques in producing genetically modified organisms that can't reproduce themself to forbit »illegal« reproduction of them (that's why they used the analogy »biological restriction management«). I just watched a talk about The very early Computer Game History. What I found interesting that some of the games that were implemented on the very first computers were the same that I used to implement when I started coding (e. g. Tic Tac Toe). I also bought an RFID stopping metal case from the FoeBUD shop to store my student pass in it. It's probably really time to do such things and protect from surveillance threats.
Posted by Hanno Böck
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Tuesday, October 25. 2005Atomkraftwerke stilllegen (Demonstration in Karlsruhe)
Auch wenn das Thema gerade alles andere als in ist, überall von der "Renaissance der Atomkraft" schwadroniert wird, das Märchen von AKWs für den Klimaschutz wieder aufgewärmt wird und eine Atomlobby-Organisation den Friedensnobelpreis erhalten soll, gibt es ein paar Unverbesserliche, die nach wie vor Widerstand leisten gegen eine Technologie, die täglich tausende von Menschenleben bedroht, bereits im Normalbetrieb Leukämie verursacht, in den Uranabbaugebieten die Landschaft für endlose Zeit verstrahlt und vieles mehr.
Demonstration | 29.10.05 | 13.00 Uhr | Karlsruhe, Marktplatz ausgestrahlt Atomkraftwerke stilllegen! Umsteigen - auf erneuerbare Energien! Am 5. November Demonstration in Lüneburg, ab dem 19./20. November wird der nächste Castor-Transport nach Gorleben erwartet. www.castor-stoppen.de Thursday, October 13. 2005Benjamin Blümchen und Bibi Blocksberg verkappte Anarchisten?
Zu diesem Ergebnis kommt zumindest eine im Auftrag der bpb erstellte Studie (via Tagesschau).
Darin schreibt der Politikwissenschaftler Gerd Strohmeier: Die "richtigen" [Anm.: In den Hörspielen] politischen Positionen bzw. Verhaltensweisen sind ökologisch, postmaterialistisch, basisdemokratisch, kritisch, zivilcouragiert, pazifistisch, sozial, antikapitalistisch, egalitär, tendenziell anarchisch bzw. antistaatlich, antihierarchisch, antiautoritär und antikonservativ; mit anderen Worten: "links" der politischen Mitte (linksliberal bis linksalternativ). Der Text ist durchaus interessant zu lesen, was mich dazu motivieren könnte, mal in meinen Kindheitsarchiven zu graben, da mir die politische Ausrichtung bisher nicht wirklich bewußt war und eher überdurchschnittlich intelligent zu sein scheint. Im besonderen stört den Politikwissenschaftler, dass die Umwelt viel zu oft vorkommt und man sich garkeine Gedanken über die Probleme der armen Wirtschaft macht. Den Befürchtungen des Herrn Strohmeier, dass die armen Kinder hier hemmungslos mit roter Propaganda überrannt werden, möchte ich entgegnen, dass er sich da glaube ich wenig Sorgen machen braucht, die Kleinen werden sicher auch noch lernen, dass die "Bösen" schwarze, buckelige Wesen sind, oder wie afrikanische Einwanderer aussehen (auf die man dann natürlich auch schießen darf) [Herr der Ringe, nur als exemplarisches Beispiel] und ähnliches mehr und damit auch Positionen "rechts" der politischen Mitte zur Genüge konsumieren. Sunday, September 18. 2005Danke für die Ehrlichkeit
Nachdem mir gestern wie geschrieben schon ein Kandidat der Linkspartei erklärte, dass es eigentlich garnix bringt, sie zu wählen, erhielt ich heute diese doch bemerkenswert ehrliche Antwort von den Grünen auf einige Fragen von mir:
"Noch werden in Deutschland fast Zweidrittel der Energie-Forschungsgelder für kerntechnische Sicherheitsforschung und Kernfusionsforschung ausgegeben." Ok. Ich wiederhole das nochmal deutlich: Die rot-GRÜNE Bundesregierung, die angeblich einen ATOMAUSSTIEG beschlossen hat, gibt ZWEI DRITTEL ihrer Energie-Forschungsgelder für ATOMENERGIE aus. Muss man das noch kommentieren? Friday, July 29. 2005WTH continuing
I watched two other talks today. The first was from Richard Lawrence about the energy problems of an oil-based civilisation and had a proposal for creating a computer model about the energy reserves of the world in the tradition of the "Limits to growth" and "Beyond Oil". Was very interesting, while I think that his view was a bit limited to certain aspects.
The second was a very interesting talk from Andreas Bogk about todays operating systems and their problems, especially the use of C, which suffers from Buffer Overflows and other security issues that could be faded out by the programming language. He suggests rewriting a whole operationg system from scratch using the Dylan programming language.
Posted by Hanno Böck
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Sunday, July 24. 2005Die ökologischen Freunde der Atomkraft
Viel wird in letzter Zeit geredet von der Reinaissance der Atomkraft. Gerne verweist man dabei auf "Kronzeugen", auf waschechte Ökos, die endlich "vernünftig" wurden, sich den Argumenten der "Wissenschaft" (dazu später mehr) gebeugt haben und endlich einsehen, dass Atomkraft die einzig wahre ökologische Energiequelle ist. Schaut man sich die Leute mal etwas genauer an, kommen dabei doch recht fragwürdige Gestalten zum Vorschein.
Zwei besonders oft zitierten Pro-Atom-Ökos, Patrick Moore und James Lovelook, widme ich diesen Beitrag. Patrick MoorePatrick Moore, früher bei Greenpeace aktiv, arbeitet heute als Lobbyist für die British Columbia Forest Alliance, eine Lobbyorganisation der kanadischen Holzindustrie. Die Lobbyarbeit der British Columbia Forest Alliance wird übernommen von Burson-Marsteller, dem weltweiten Marktführer in Public Relations. Für die Umweltbewegung keine unbekannte Firma.Dass Patrick Moore sich bei diesem Arbeitgeber auch für Atomkraft erwärmen kann, ist keine Überraschung - Burson-Marsteller-Kunde war seinerzeit auch die Firma Babcock & Wilcox - Betreiber des Atomreaktors in Three Mile Island, in dem sich 1979 der größten Atomunfall neben Tschernobyl ereignete. James LovelockEin gänzlich anderes Bild gibt der Engländer James Lovelock ab. Letztes Jahr erhielt er weltweit Aufmerksamkeit für seine Forderung "Nuclear power is the only green solution". Lovelock ist nebenbei Erfinder der "GAIA-Hypothese", nach der die Erde ein lebender Organismus ist, den es zu schützen gilt. Lovelock legte damit den ideologischen Grundstein für die Bewegung der "Tiefenökologie", eine Strömung besonders ausgefallener Spinner, die man leider auf Umweltkongressen immer wieder antrifft.Vielleicht sollte die Umweltbewegung Lovelocks Äußerungen eher zum Anlaß nehmen, sich endlich von Erdanbetern und ähnlichen esoterischen Spinnern zu emanzipieren, statt die völlig legitime Kritik an der Atomkraft in Frage zu stellen. Wednesday, July 20. 2005Schönauer Stromrebellen gewinnen Prozess um Netzkauf
Schon vor einigen Tagen passiert, ich hab's jetzt erst mitbekommen: Die Elektrizitätswerke Schönau haben den seit Jahren laufenden Prozess gegen die Energiedienst AG (ehemals Kraftwerk Rheinfelden, KWR) um den Netzkauf gewonnen.
Die Elektrizitätswerke Schönau sind hervorgegangen aus einer Bürgerinitiative, die sich nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl im kleinen Städtchen Schönau im Schwarzwald gegründet hat. Ihr Ziel: Das Stromnetz der Gemeinde aufkaufen und selbst ohne Atomstrom zu betreiben. Der damalige Netzbetreiber KWR verlangte für das Stromnetz einen deutlich zu hohen Preis. Durch Spenden konnte das Geld damals trotzdem aufgebracht werden, jetzt erhalten die EWS ca. 1 Millionen EUR zurück, die sie in eine Stiftung investieren, die den Bau von regenerativen Energieanlagen fördert. Ein pikantes Detail: Eine Tochtergesellschaft der Energiedienst AG, die Naturenergie AG, versucht heute selber, auf dem Ökostrommarkt Fuß zu fassen, obwohl sie jahrelang eines der ambitioniertesten Projekte in diesem Bereich zu verhindern versucht haben. Eine erfreuliche Entwicklung, nicht zuletzt sind die Elektrizitätswerke Schönau meiner Meinung nach eines der sympatischsten und konsequentesten Öko-Unternehmen überhaupt. Tipp: JedeR kann Kunde bei den Elektrizitätswerken Schönau werden und insbesondere für kleine Haushalte ist es auch garnicht so teuer (manchmal sogar billiger). Angesichts des gerade jetzt im Bundestagswahlkampf zu hörenden Gerede von einer Renaissance der Atomenergie sicher ein sinnvoller Schritt. Thursday, June 30. 2005Technischer Machbarkeitswahn und energiepolitischer Unsinn (Kernfusion)
Die letzten Tage machte die Meldung Schlagzeilen, dass nun in Frankreich der Kernfusionsreaktor ITER gebaut werden soll. Leider wird immer noch allzu häufig das Märchen von der unerschöpflichen, sauberen Energiequelle heruntergebetet, was doch allzusehr an die frühen Versprechungen der Atom(spaltungs)technologie erinnert.
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