Friday, February 23. 2007Adresse auf Reisen
Nicht nur die elektronische Inbox ersäuft im Spam, auch »klassische« Methoden wie Cold Calls und die Schneckenpost werden zunehmend zur Verbreitung von Werbung genutzt.
Kürzlich nahm ich mir den Plan vor, der Herkunft meiner Werbeanschreiben nachzugehen. Da das Bundesdatenschutzgesetz entsprechende Anfragen vorsieht (§34, Auskunft an den Betroffenen), ist jedes Unternehmen verpflichtet, mir Auskunft über Art und Herkunft meiner Daten zu geben. Mit einem Werbeanschreiben der Bank ING-DiBa fing ich an. Ich erhielt die freundliche Auskunft, dass es sich bei den Werbeanschreiben um einmalige Aktionen handle, dass die Adressen extern eingekauft werden und dass ING-DiBa selbst keine Daten von mir gespeichert hat. Desweiteren verwies man mich an die Global Direct GmbH / Global Group, von der meine Adresse stammt. Ok, nächstes Anschreiben, an die Global Group. Hier erhielt ich die Information, dass man lediglich meine Adressdaten und keine weiteren Personendaten speichere. Meine Aufforderung zur Löschung der Daten beantwortete man wie folgt: Daraufhin werden wir selbstverständlich Ihre Adressdaten vom Einsatz durch unser Haus ausnehmen und mit einem Sperrvermerk versehen. Bei jeder Werbeaktion, die wir für unsere Kunden durchführen, werden die Adresslisten, die zum Einsatz kommen, mit den gesperrten Daten verglichen. Nur so kann sichergestellt werden, dass Sie keine Werbung mehr durch uns erhalten. Die Löschung Ihrer Adresse würde verhindern, dass ein solcher Abgleich durchgeführt werden kann. Wir können dann nicht mehr garantieren, dass Sie aus unserem Haus keine Werbung mehr erhalten. Das finde ich ja nun spannend. Das heißt ja ungefähr, wir könnten ihre Adresse zwar löschen, aber da vermutlich sowieso die Daten jedes Menschen in einem Industrieland überall verfügbar sind, nützt es mehr, die Daten beizubehalten und zu sperren. Denn, dass die Adresse wieder eingekauft wird, ist so gut wie sicher. Desweiteren gab's noch einen Hinweis auf die Robinson-Liste und die Information, dass meine Daten von der Firma Palette Adressen eingekauft wurde. (Wie groß ist die Branche eigentlich, die nur mit Datamining handelt, inzwischen?) Also nächstes Anschreiben (übrigens alle per eMail). Von Palette Adressen erhielt ich die Auskunft, dass ebenso nur meine Adresse gespeichert sei, desweiteren ein dem oben zitierten ähnlicher Hinweis, dass meine Adresse gesperrt würde. Gekauft wurde meine Adresse angeblich von einem Lotterie-Händler in Herford. Dieser sei jedoch inzwischen verstorben und meine Adresse sei dort auch nicht mehr gespeichert. Beruhigend, wenigstens bekomme ich keine Werbung aus dem Jenseits. Damit endet diese Kurze Geschichte meiner Adressdaten. Wo sie ursprünglich herkamen, ließ sich nicht rekonstruieren und ein weiteres Nachforschen scheint sinnlos. Ich werd's nächstes Mal wieder versuchen. Und zu einem in jüngerer Zeit aufgeschlagenen Cold Call bin ich auch noch am Recherchieren, gibt's vielleicht bald weiteres. Friday, February 16. 2007Soziale Probleme technisch gelöst
Ramon zu Telefon: »Hanno ist da«
Telefon zu Ramon: »Wie lange schon?« Ramon zu Hanno: »Hanno, wie lange bist Du schon da?« Hanno: »Öh, mal uptime fragen...« hanno@laverne /mnt/data $ uptime 23:25:57 up 28 min, 1 user, load average: 1.98, 1.11, 0.58 Tuesday, January 30. 2007Geographiekenntnisse powered by Google Maps
Ich würde ja nie behaupten, mich in Geographie sonderlich gut auszukennen, aber ich war mir doch relativ sicher, dass die Pfalz nicht im Allgäu liegt.
Google Maps sieht das aber anders. Thursday, January 18. 2007Erster Freifunk-Node in Murrhardt
Kürzlich hatten wir beim Treffen der LUG Backnang besuch von den Freifunkern aus Weinstadt. Nach einem interessanten, teilweise durch für mich unverständliches Fachsimpeln über technische Details von Antennen unterbrochenen, Vortrag, hat uns das Freifunk-Fieber gepackt.
Bernd lotet gerade schon aus, wohin er überall von Köchersberg aus Sichtverbindungen hat, mein erster Freifunk-Node (mit olsr) ist bereits Online gegangen. Im LUG-Wiki lässt sich die weitere Entwicklung verfolgen. Friday, December 29. 200623C3 - day 2 and 3
My favorite talk yesterday was done by Werner Pieper, which was mainly a collection of anecdotes about him being a former drug-dealer. He presented some interesting thoughts and experiences about trust in the illegal world. He also had some interesting stories about piracy-prints.
Today, I watched a talk about TPM and MacOS, which led to a very angry reply at the end by Rüdiger Weiss (who did a lot of work and interesting talks about trusted computing in the past years), sadly there wasn't any time left. Also about DRM, later this day there was a sadly very rarely visited talk by Seth Schoen from the EFF about television standards and the DRM-discussion in the DVB-group (DVB is the european digital video standard). Very detailed information, also many things I didn't know, for example that the industry plans to implement devices that only work in certain areas (by GPS-modules) or in a specific household. Most people seemed to have attended the talk by their »popstar« (Lawrence Lessig), who was placed in the same time slot. Beside that, I sat some time at the CAcert-booth, helping them assuring visitors. Had some nice talks there and had the feeling that CAcert is really getting forward these days. For example I didn't know till now that Indymedia is using CAcert for their open posting. Beside that, some people asked me about my desktop-background, it's from an anti-drm/itunes-campagne by the free software foundation and you can find it here.
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Wednesday, December 27. 200623C3
Kongress, der 23. Heute morgen angefangen, diesmal habe ich es geschafft, vor der langen Schlange anzukommen, was sich angesichts der Temperaturen als sehr vorteilhaft erwiesen hat.
Heute bereits einen Lightning-Talk mit einer kurzen Vorführung von compiz gehalten. Rest war auch recht nett. More to come. Friday, December 22. 2006Kongresse
Die Weihnachts- und Silvestertage werde ich auf zwei Veranstaltungen zubringen, für die ich hier gerne etwas werben möchte.
Zum einen der Jugendumweltkongress (JUKSS), den ich schon sehr lange mitverfolge und diesmal auch etwas aktiver mitgestalte, imho eine der interessantesten Veranstaltungen der linken/ökologischen Bewegung im Moment. Der JUKSS ist stark fokusiert auf selbstorganisation und hierarchiearme Strukturen. Traditionell werden auf dem JUKSS auch sehr häufig weitergehende Ideen außerhalb des ökologischen Spektrums thematisiert, so sind etwa Linux-Workshops und ähnliches seit Jahren quasi Standartprogramm. Diesmal soll dies im Rahmen einer (mangels besserer Ideen temporär so benannten) »Digital-Freedom-Plattform« intensiviert werden, wo alles im Bereich freier Software, Fragen des »geistigen Eigentums«, Projekte wie OLPC, ökologische Folgen von Technologieproduktion, Datenschutz etc. Platz haben soll. Mitgestaltung erwünscht, insbesondere kommt vielleicht der ein- oder andere Besucher des anderen Kongresses auf die Idee, temporär auf dem JUKSS vorbeizuschauen und den ein- oder anderen Workshop/Vortrag anzubieten. Der JUKSS findet in Königs Wusterhausen bei Berlin statt. Zum anderen ist natürlich zwischen Weihnachten und Neujahr immer der Chaos Communication Congress, diesmal der 23C3, statt. In dieser Form wohl einzigartig, gibt's eine geballte Ladung von gesellschaftsrelevanten oder einfach nur kreativen Technikvorträgen. Ich hab es diesmal trotz anderweitiger Pläne wieder nicht geschafft, mich selbst für einen Vortrag zu bewerben, aber vielleicht wird das ja nächstes Jahr was. Spannend klingen schonmal »The gift of sharing«, »Kollaboratives Wissensmanagement im Bildungsbereich«, »Chaos und Kritische Theorie«, »Culture Jamming & Discordianism«.
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Thursday, December 14. 2006Cedric lebt - mit YACY
cedric ist nicht nur ein gestern von mir vorgestellter Kurzfilm, sondern auch der Name meines neuen Servers - die Reste meines kürzlich zu einem P35 verarbeiteten P30 (ich berichtete) wurden von mir zu einem fast lautlosen und stromsparenden Server umgebaut. Früher erhielte meine Rechner immer Namen von Lucasarts-Figuren (laverne, guybrush, toothroot, murray), ich dachte mir eine Figur aus einem Creative Commons-Film wäre angesichts meiner momentanen Aktivität in Sachen Free Culture angemessen.
Im Moment läuft dort YACY. YACY ist ein sehr interessantes Projekt, um eine dezentral via Peer-to-Peer organisierte Suchmaschine aufzubauen. Dabei werden Crawlanfragen verteilt bearbeitet. Funktioniert erstaunlich gut, nach kurzer Zeit hat man mit Fütterung der eigenen Lieblingsseiten schon eine Suchmaschine, die für die eigenen Zwecke ganz brauchbar ist. Wer's von der Userseite ausprobieren will: http://cedric.hboeck.de. URL kann sich noch ändern, hat auch noch keinerlei Eigendesign o. ä. (außer dem Pinguin). Monday, December 11. 2006Produktberatung: Autoradio
Heute mal was für die interaktion: Ich suche etwas, ihr (die Leser) antwortet möglichst kompetent ;-)
Ich suche ein Autoradio. Da die Teile ja heute alle USB sprechen, wär natürlich Unterstützung für verlustfreie Formate, insbesondere FLAC, naheliegend. Ansprüche wären: - CD-Player / USB-Anschluss - Support für MP3, OGG Vorbis, FLAC - FM-Radio - Preis kleiner 200 EUR, eher in Richtung 100 EUR Nett, aber nicht notwendig: - SD-Card - Eigene Firmware - WLAN, Bluetooth, DAB, GPS integriert, was gibt's sonst noch, was man sich vorstellen könnte? - Gute Tipps, worauf man sonst noch achten könnte P. S.: Falls irgendjemand auf die Idee kommt, nein, ich besitze kein Auto und habe auch nicht vor, das auf absehbare Zeit zu ändern. Es geht lediglich um dieses seltsame Ereignis, welches einen Ende des Monats Dezember immer heimsucht und welches mit anachronistischen Ritualen verbunden ist, denen auch ich mich nicht immer vollständig entziehen kann. Saturday, November 25. 2006Warum ich keine GEZ-Gebühr bezahle
Eben beim Kochen im WG-Fernseher (ARD) gesehen: Ein mehrminütiger Beitrag darüber, dass den Fans von Borissua Dortmund eine Fahne geklaut wurde. Üblicherweise tut man sowas in Kinderzeltlagern. Allerdings hat es eher selten einen Nachrichtenwert, der es in die Lokalzeitung schafft.
Sunday, November 19. 2006Linux auf Pentium 75 Clevo Multimedia Notebook Computer FMA86T
Eines der interessanteren Modelle der gestrigen Installparty war ein Pentium 75 Notebook, welches sich überschwänglich »Multimedia Notebook Computer« nannte.
Das erste Problem bei einem solchen Gerät ist ja, wie kriegt man da überhaupt Daten drauf. Weder Netzwerk, noch USB, zwar ein integriertes CD-ROM, doch nicht bootfähig. PCMCIA-Netzwerkkarte war auch nicht aufzufinden. Die wohl eher scherzhaft gemeinte Idee, die Festplatte in einen anderen Rechner zu bauen und dort zu installieren, nahm ich beim Wort. Während der Installparty haben wir dann zwar keine Installation mehr vollbracht, jedoch bot ich an, das Gerät zuhause nochmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Nachdem ich wie bereits angedeutet in einem Fremd-Laptop die Festplatte mit einem Debian Etch versehen hatte, der Versuch das ganze zu booten. Schlug fehl, mir fiel auf dass das Kernelimage im Bootmenü ein -686-suffix hatte - Debian erkennt scheinbar automatisch einen neueren Prozessor und installiert ein passendes Kernelimage. Also Platte wieder zurückgebaut, 486-kernel installiert und neu gebootet. Fährt hoch, X start schlägt wie zu erwarten war fehl (bei gewechselter Hardware). Mit lspci die Hardware betrachtet. Die Grafikkarte war ein Modell von »Chips and Technologies«, was ich zwar noch nie gehört hatte, aber xorg schon. Es existiert ein chips-Treiber, mit dem die Karte dann auch (640x480 bei 16 bpp) lief, zwar mit schwarzen Rändern am Rand, aber immerhin. Das Touchpad war sogar ein Synaptics, Scrolling am Rand funktioniert tadellos. Da jedes moderne Desktop-Environment die Kiste wohl überfordert hätte, musste icewm herhalten. CD-ROM und Floppy liefen problemlos. Beim Soundchip musste ich leider passen. Zwar fand ich qua google heraus, dass es sich wohl um einen Opti 930 handelt, das snd-opti93x Modul meldete mir jedoch »no OPTi 82C93x soundcard found«. Möglicherweise mit entsprechenden Parametern für das Kernelmodul lauffähig. Nun wäre natürlich eine Netzwerkverbindung interessant gewesen. Zwar hatte ich einige PCMCIA-Karten rumliegen, die einzige mit integriertem Anschluss war jedoch eine Cardbus, was unsere alte Hardware nicht verkraftete. Eine D-Link wurde korrekt erkannt und eingebunden, jedoch fehlt mir für diese ein Anschlussteil, der den flachen Stecker in einen Netzwerkstecker konvertiert (die Teile, die immer so schnell kaputtgingen). Mein letzter Versuch, eine Orinoco WLAN-Karte, führte dann jedoch überraschenderweise zum gewünschten Erfolg. WLAN auf einem Pentium 75, wer kann schon behaupten, sowas schonmal betrieben zu haben? ;-) Update: Tuxmobil brachte mir noch diese Seite zu dem Laptop. Saturday, November 18. 2006Linux Installationsparty in Backnang
Seit heute morgen um 10 sind wir hier aktiv bei der Linux-Installationsparty der LUG Backnang.
Von kaputten RAMs, seltsamen WLAN-Karten und Scannern, die nur mit Binärtreibern laufen wollen, sind wir schon einer breite Palette von Problemen begegnet. Insgesamt circa 20 Besucher und fast ebenso viele neue Kubuntu-Linux-PCs. Wednesday, November 1. 2006Ich bin in der c't
Ausgabe 23, Seite 44 links unten. Das Bild gibt's allerdings auch hier.
Die Halloween-Segfaults
Gestern war ja Halloween. Bei mir (bzw. genaugenommen bei meinem kleinen Serverprojekt) kamen besonders üble Halloween-Segfault-Geister zu Besuch, die mich bis spät nachts zwischen 4 und 5 wachhielten:
xfs_repair[1515]: segfault at 0000000000000000 rip 0000000000418154 rsp 00007fffffd77e08 error 6 Tuesday, October 17. 2006Enigma
Unter dem Titel »Hieroglyphen, Enigma, RSA - Eine Geschichte der Kryptographie« fanden heute an der Uni Karlsruhe zwei Vorträge, sowie eine anschließende Besichtigung der Sammlung von Klaus Kopacz.
Ich hatte zum ersten mal die Gelegenheit, originale Enigma-Maschinen zu sehen und bekam auch im Vortrag einen Eindruck, wie überhaupt genau der Verschlüsselungsalgorithmus der Enigma funktionierte. Enigma-Bilder gibt's hier
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