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Robert Kurz ist tot

Robert Kurz hat die "Denkschule" der Wertkritik in Deutschland mitbegründet. Er verstand sich immer als Marxist und Kapitalismuskritiker, hat dabei aber nie einen Zweifel daran gelassen, dass er für das, was man heute real existierenden Sozialismus nennt, nichts übrig hatte. Dazu hat er ein eigenes Buch geschrieben, das heute nur noch antiquarisch erhältlich ist ("Der Kollaps der Modernisierung", 1994). "Klassische" linke Kapitalismuskritiker bezeichnete Kurz oft abfällig als "Arbeitermarxisten" oder "Traditionsmarxisten", die positive Bezugnahme auf die Arbeit war für ihn ein zentraler Kritikpunkt (Kurz hat wesentlich das "Manifest gegen die Arbeit" mitgeschrieben).
Kurz ging immer davon aus, dass der Kapitalismus an sich selbst zugrunde gehen wird und auf eine finale Krise zusteuert. Deren Vorboten sah er in der Wirtschaftskrise der letzten Jahre gekommen. Sicher ein guter Grund, sich gerade heute mit seinen Theorien und Texten zu beschäftigen.
Neben dem "Schwarzbuch Kapitalismus" (kostenlose PDF-Version online) gehört sein Aufsatz "Antiökonomie und Antipolitik" zu seinen wichtigsten Texten. Ich hatte den Text einige Zeit später gelesen und er war für mich sowas wie das fehlende Kapitel des Schwarzbuchs, denn er befasst sich mit der Frage, wie es denn - mit Alternativstrukturen zur kapitalistischen Realität - weitergehen könnte. Doch versuche anderer, seine Theorien mit Inhalten zu füllen, führten zu starkem Widerspruch seinerseits ("Robert Kurz ist tot" bei keimform.de).
In jüngeren Jahren hatte man leider den Eindruck, dass sich Kurz vorwiegend am Streit mit der Gruppe Krisis abarbeitete. Von der Gruppierung, die er maßgeblich mitgeprägt hatte, trennte er sich vor einigen Jahren im Streit und gründete die Organisation Exit.
Posted by Hanno Böck
in Politics
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12:51
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Tuesday, October 7. 2008
Mitschnitte vom Krisis-Seminar
Am vergangenen Wochenende fand das Jahresseminar der Gruppe Krisis statt. Wem der Name nichts sagt, der kann ja die Wikipedia bemühen oder vielleicht gleich als Einstieg das bekannteste Krisis-Werk lesen.
Es gibt einige sehr improvisierte Mitschnitte. Das ganze war nicht geplant und eher spontan. Zwei Vorträge konnte ich auf Video festhalten, den dritten nur noch halb. »Dank« eines Fehlers in obexftp wurde mir vom letzten Vortrag auch noch die erste Hälfte genommen (wer eine Idee hat, wie man auf den internen Speicher eines Nokia-Handies ein Undelete anwendet, möge sich bitte in den Kommentaren melden). Dafür habe ich heute einiges gelernt über diverse Kommandozeilentools und Methoden, Mediadaten zu verarbeiten.
Kann denn Wissen Ware sein? Zur werttheoretischen Analyse der Informationsgüter – Ernst Lohoff (Nürnberg)
Video Audio Slides
Passender Text: Der Wert des Wissens, Krisis 31
Über- oder Untergang? Die Verknappung der fossilen Stoffe und das System der Warenproduktion – Andreas Exner (Klagenfurt) und Christian Lauk (Wien)
Audio
Webseite der Autoren (social-innovation.org)
Passender Text: Kapitaler Klimawandel, Anti Atom Aktuell 179
Arbeit ohne Wert. Über die Fiktion des „Dienstleistungskapitalismus“ – Peter Samol (Herford)
Video Audio Flipchart 1, Flipchart 2, Flipchart 3
Arbeit am Ganzen. Zur Rolle der allgemeinen Arbeit bei der Produktion von Universalgütern – Stefan Meretz (Berlin)
Video (unvollständig) Audio
Blog-Eintrag auf keimform.de mit erläuterndem Text und Slides
Grausame Heuschrecken – Gierige Manager – Geheime Mächte. Ist Krisenverarbeitung zwangsläufig regressiv? – Lothar Galow-Bergemann (Stuttgart)
Audio (unvollständig)
Passender Text: Die Geister, die sie rufen, konkret 12/07
Einen Bericht vom Seminar gibt's bei keimform.de, zum Vortrag von Norbert Trenkle gibt es leider keinen Mitschnitt, aber auch einen Text: Weltmarktbeben - Über die tieferliegenden Ursachen der aktuellen Finanzmarktkrise
Alle Dateien sind in OGG Vorbis (Audio) bzw. Theora (Video) kodiert. Wer Probleme mit dem Abspielen hat, kann den freien VLC Mediaplayer nutzen.
Es gibt einige sehr improvisierte Mitschnitte. Das ganze war nicht geplant und eher spontan. Zwei Vorträge konnte ich auf Video festhalten, den dritten nur noch halb. »Dank« eines Fehlers in obexftp wurde mir vom letzten Vortrag auch noch die erste Hälfte genommen (wer eine Idee hat, wie man auf den internen Speicher eines Nokia-Handies ein Undelete anwendet, möge sich bitte in den Kommentaren melden). Dafür habe ich heute einiges gelernt über diverse Kommandozeilentools und Methoden, Mediadaten zu verarbeiten.
Kann denn Wissen Ware sein? Zur werttheoretischen Analyse der Informationsgüter – Ernst Lohoff (Nürnberg)
Video Audio Slides
Passender Text: Der Wert des Wissens, Krisis 31
Über- oder Untergang? Die Verknappung der fossilen Stoffe und das System der Warenproduktion – Andreas Exner (Klagenfurt) und Christian Lauk (Wien)
Audio
Webseite der Autoren (social-innovation.org)
Passender Text: Kapitaler Klimawandel, Anti Atom Aktuell 179
Arbeit ohne Wert. Über die Fiktion des „Dienstleistungskapitalismus“ – Peter Samol (Herford)
Video Audio Flipchart 1, Flipchart 2, Flipchart 3
Arbeit am Ganzen. Zur Rolle der allgemeinen Arbeit bei der Produktion von Universalgütern – Stefan Meretz (Berlin)
Video (unvollständig) Audio
Blog-Eintrag auf keimform.de mit erläuterndem Text und Slides
Grausame Heuschrecken – Gierige Manager – Geheime Mächte. Ist Krisenverarbeitung zwangsläufig regressiv? – Lothar Galow-Bergemann (Stuttgart)
Audio (unvollständig)
Passender Text: Die Geister, die sie rufen, konkret 12/07
Einen Bericht vom Seminar gibt's bei keimform.de, zum Vortrag von Norbert Trenkle gibt es leider keinen Mitschnitt, aber auch einen Text: Weltmarktbeben - Über die tieferliegenden Ursachen der aktuellen Finanzmarktkrise
Alle Dateien sind in OGG Vorbis (Audio) bzw. Theora (Video) kodiert. Wer Probleme mit dem Abspielen hat, kann den freien VLC Mediaplayer nutzen.
Friday, August 3. 2007
Rezension »Dead Men Working«
Das rezensierte Buch ist schon etwas älter (2004), da ich es jedoch vor kurzem gelesen habe mit dem Gefühl, dass selbiges bislang viel zu wenig Aufmerksamkeit erhielt, gibt's eine kleine Rezension.
Kurz zum Kontext, in dem das Buch entstand: Die dahinter stehende Gruppe Krisis, welche sich aus verschiedenen marxistischen Strömungen der Linken speist, veröffentlichte 1998 das Manifest gegen die Arbeit, parallel dazu der damals noch bei Krisis aktive Robert Kurz das Schwarbuch Kapitalismus (umfangreicher Wikipedia-Artikel mit Download-Link). In dieser provokanten Schrift wird ausgesprochen, was jeder wissen könnte, aber niemand zu denken wagt: Das System der Lohnarbeit ist am Ende, stößt immer massiver an seine natürlichen Grenzen und kein Wirtschaftswachstum der Welt kann die Produktivkraftentwicklung, die durch die mikroelektronische Revolution ausgelöst wurde, wieder ausgleichen. Es ist ein simpler und doch so gerne ignorierter Fakt, dass Arbeit in zunehmendem Maße schlicht überflüssig wird.
»Dead Men Working« ist nun ein etwas aktuellerer Blick auf's Geschehen. Abwechselnd stehen Berichten aus dem Alltag der Beschäftigungstherapieanstalten für Arbeitslose (in Österreich, aber das tut wenig zur Sache, die Grundzüge dürften in allen Industriestaaten die selben sein) neben inhaltlich-theoretischen Texten, die ein breites Themenspektrum abdecken.
Neben der entspannten Tatsache für mich, einfach mal wieder gut auf den Punkt gebracht zu lesen, was sowieso meine Meinung ist, fand ich auch einige Aspekte, die mir weiterer Beachtung Wert scheinen. So wird umfangreich auf die zunehmende Annäherung von wirtschaftlichen Heilslehren an die Esoterik eingegangen. Angebote von dubiosen Strukturfirmen gehören inzwischen wohl in den Arbeitsagenturen zum Alltag, ebenso wie auf fragwürdigen und kaum wissenschaftlich haltbaren Ideologien basierende Motivationsseminare. Selbst in den Sektenberatungsstellen der Großkirchen wird dieser Thematik inzwischen größerer Raum eingeräumt.
Einen Gesamtüberblick über den Inhalt zu geben fällt schwer, da es sich vor allem um eine Textsammlung verschiedenster Blickrichtungen auf das selbe Oberthema handelt. Ein lesenswertes Buch ist es allemal.
Kurz zum Kontext, in dem das Buch entstand: Die dahinter stehende Gruppe Krisis, welche sich aus verschiedenen marxistischen Strömungen der Linken speist, veröffentlichte 1998 das Manifest gegen die Arbeit, parallel dazu der damals noch bei Krisis aktive Robert Kurz das Schwarbuch Kapitalismus (umfangreicher Wikipedia-Artikel mit Download-Link). In dieser provokanten Schrift wird ausgesprochen, was jeder wissen könnte, aber niemand zu denken wagt: Das System der Lohnarbeit ist am Ende, stößt immer massiver an seine natürlichen Grenzen und kein Wirtschaftswachstum der Welt kann die Produktivkraftentwicklung, die durch die mikroelektronische Revolution ausgelöst wurde, wieder ausgleichen. Es ist ein simpler und doch so gerne ignorierter Fakt, dass Arbeit in zunehmendem Maße schlicht überflüssig wird.
»Dead Men Working« ist nun ein etwas aktuellerer Blick auf's Geschehen. Abwechselnd stehen Berichten aus dem Alltag der Beschäftigungstherapieanstalten für Arbeitslose (in Österreich, aber das tut wenig zur Sache, die Grundzüge dürften in allen Industriestaaten die selben sein) neben inhaltlich-theoretischen Texten, die ein breites Themenspektrum abdecken.
Neben der entspannten Tatsache für mich, einfach mal wieder gut auf den Punkt gebracht zu lesen, was sowieso meine Meinung ist, fand ich auch einige Aspekte, die mir weiterer Beachtung Wert scheinen. So wird umfangreich auf die zunehmende Annäherung von wirtschaftlichen Heilslehren an die Esoterik eingegangen. Angebote von dubiosen Strukturfirmen gehören inzwischen wohl in den Arbeitsagenturen zum Alltag, ebenso wie auf fragwürdigen und kaum wissenschaftlich haltbaren Ideologien basierende Motivationsseminare. Selbst in den Sektenberatungsstellen der Großkirchen wird dieser Thematik inzwischen größerer Raum eingeräumt.
Einen Gesamtüberblick über den Inhalt zu geben fällt schwer, da es sich vor allem um eine Textsammlung verschiedenster Blickrichtungen auf das selbe Oberthema handelt. Ein lesenswertes Buch ist es allemal.
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