Sunday, January 8. 2006Immer noch Bonsaikitten
Folgende Mail bekam ich gerade:
»HALLO an alle, bitte nicht ignorieren!! Jetzt müssen wir zusammenarbeiten!!! Eine Homepage die vor ca. einem Jahr geschlossen werden konnte, ist jetzt wieder zurück. WIR WOLLEN diese Seite noch einmal schließen! Ein Japaner in New York züchtet und verkauft Katzen, die BONSAI CATS genannt werden. Das hört sich alles noch ganz harmlos an, wenn es nicht so wäre, dass diese Katzen ein Muskelentspannendes Mittel bekommen, LEBEND in Flaschen gesteckt werden und da den Rest ihres Lebens verbringen!« Kompletter Text bei hoaxbusters.de Kommt einem bekannt vor? Ja, es geht um die uralte Satireseite Bonsaikitten. Das Netz vergisst nichts, schon erstaunlich, wie lange so etwas herumschwirrt und dass immer noch Leute sowas einfach weiterleiten, ohne mal kurz den Begriff in Wikipedia/Google/sonstige Netzquelle einzugeben (oder mal nur auf die Idee zu kommen, dass der Verweis, dass man »official cat supplier« von rotten.com ist, nicht ganz ernst gemeint sein kann). Jedenfalls dürfte Bonsaikitten als eins der schönsten »social Hacking«-Experimente in die Netzgeschichte eingehen. Sunday, January 1. 200622C3 Resumee
Kongress vorbei, ich bin gerade auf dem JUKSS in Bielefeld (ja, ich weiss, das gibt's garnicht).
Ein kleines Resumee von mir: Man merkt, der CCC wird politischer. Die Anzahl der Workshops, die sich mit den Schnittstellen von Hackerthemen und politischen Fragen beschäftigt, nimmt zu. Das führt natürlich zu mancher Verstrahlung (We lost the war, Fnord Jahresrückblick), was eigentlich wenig überraschend ist, in einer Organisation, die sich in der Vergangenheit sehr häufig vor allem durch Technik definiert hat und in der solche Debatten natürlich erstmal auf niedrigem Level anfangen. Note: Mir ist durchaus bewußt, dass der CCC schon immer »irgendwie« politisch war, aber die Anzahl derer, die in jüngerer Zeit sich einen »unpolitischen« CCC wünschen (was imho übrigens völliger Unfug ist), nimmt doch stark ab. Im großen und ganzen find ich die Entwicklung aber insofern positiv, als dass Dinge, die schon länger unter der Oberfläche brodeln, mal in einer offenen Debatte auf die Tagesordnung kommen. Der Entschwörungstheorie-Vortrag war für mich in gewisser Weise erleichternd. Man bekommt mal mit, dass man nicht der einzige ist, dem bei »Heuschrecke Amerikana« das Lachen im Hals stecken bleibt. Daniel hat da sicher bei vielen offene Türen eingerannt. Friday, December 30. 200522C3 talks: Terminator Genes, Computer Game History
The first talk I watched today was about Terminator Genes and, as the speakers called it, biological restriction management. An important subject to come up that should be looked at, I suggest reading this telepolis-article about the subject.
Terminator genes are techniques in producing genetically modified organisms that can't reproduce themself to forbit »illegal« reproduction of them (that's why they used the analogy »biological restriction management«). I just watched a talk about The very early Computer Game History. What I found interesting that some of the games that were implemented on the very first computers were the same that I used to implement when I started coding (e. g. Tic Tac Toe). I also bought an RFID stopping metal case from the FoeBUD shop to store my student pass in it. It's probably really time to do such things and protect from surveillance threats.
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22C3 talks: Free Software and Anarchism, Entschwörungstheorie
Gestern einige Probleme mit dem Laptop gehabt, deswegen war ich nicht in so vielen Vorträgen und kam nicht zum bloggen.
Vielversprechend fand ich ja den Titel Free Software and Anarchism, den Vortrag umso enttäuschender. Grob gesagt: Der Vortragende hatte eher diffuse Begrifflichkeiten von Konsensprinzip, flachen und informellen Hierarchien etc. Wertkritische Ansätze kamen garnicht vor. Wer sich für's Thema interessiert, dem empfehl ich mal Freie Menschen in freien Vereinbarungen (wer mich persönlich kennt, kann das *Werbung* käuflich bei mir erwerben */Werbung*) zu lesen, sowie einige Texte von Stefan Meretz (GNU/Linux ist nichts wert - und das ist gut so, Linux - Software-Guerilla oder mehr?). Daniel Kullas Vortrag zur Entschwörungstheorie fand ich sehr gut und souverän, ich führ das jetzt nicht größer aus, die Debatte wird uns wohl noch ne Weile verfolgen. Wednesday, December 28. 200522C3 talks: We lost the war, Informational-Cognitive Capitalism, Trusted Computing, Sony rootkit, technological art, cryptographic handcyphers
Second day, finally uploaded some pictures and just found some time to blog between two talks.
Yesterday the We lost the war talk. Maybe I'll write something more in german when I find time for it. In short: IMHO this was an obscure mixture of political nonsense. This should at least be clear when reading the article with similar content in the last »Datenschleuder«, where the author claims something like »till 9.11. hackers ruled the world and everything was good« (to cite, »The big corporations were at our merce, because we knew what the future would look like and we had the technology to built it). Lars wrote very drastically about it. Today, the first interesting talk was5 Thesis on Informational-Cognitive Capitalism. I think I didn't really get what the autor wanted to say (surely related to missing sleep and lack of motivation to listen to english), but he was at least quite entertaining. Next was Hashing Trusted Computing by Rüdiger Weis, as always quite funny, Rüdiger maybe should become the first professional math comedian. The content is obvious, at least for regular readers of my blog: Trusted Computing is evil and SHA1 is broken. There was a nice presentation by fukami and Markus Beckedahl about the Sony BMG rootkit. They presented a lot of information, Markus has also collected it in his blog. Next one was Technological art off the trodden tracks by two media artists that presented art which is related to hacking subjects and suggested that media artists and hackers come more together to share thoughts and projects. I hope they'll put their materials online, they had a lot of videos from nice stuff. Just came from Learning cryptography through handcyphers by Benno de Winter. It was a basic introduction to some simple algorithms, not really new to me, but the speaker was worth watching because of the fun factor. More to come.
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Tuesday, December 27. 2005Arrived at 22C3
Just arirved at the 22th chaos communication congress. Together with Lars I took the Nachtzug from Augsburg.
We are in a very nice hostel called Generator Hostel, which is very nice for a quite moderate price. Although we arrived at 8 o'clock in the morning, we already could enter our rooms and get a breakfast on arrival day. Very recommendable. Pictures will follow from time to time.
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Thursday, December 22. 2005blogmeister.de
blogmeister.de ist ein Weblog-Service. blogmeister.de wirbt mit dem Spruch »Dein kostenloser Weblog«.
Es heißt das Weblog oder das Blog, weil es von Log, dem englischen Wort für Tagebuch kommt. Substantivierte Verben schreibt man groß. Auch nach der Rechtschreibreform. Bei blogmeister.de benötigst »Du keinerlei technische Kenntnisse, was das erstellen von Internetseiten betrifft.« Außerdem wünscht blogmeister.de »Dir viel Spass beim bloggen«. »Du« schreibt man eigentlich auch klein, aber das ist stilistisch erlaubt, das groß zu schreiben. Der neueste Blog bei blogmeister.de trägt den vielsagenden Titel »?« und wurde zuletzt »aktualisiert 1 Januar 0«. blogmeister.de könnte mal jemanden brauchen, der die Grundregeln deutscher Rechtschreibung beherrscht. blogmeister.de könnte ebenfalls mal jemanden brauchen, der HTML beherrscht (siehe Bild oder blogmeister.de->Blogliste). Der am »häufigsten gelesene Blogmeister Artikel der letzten 7 Tage« wurde ganze 76 mal gelesen. Ich hoffe deren Server bricht heute nicht zusammen. Thursday, December 15. 2005Freie Medien, Objektivität und Korrektheit von Informationen
Es scheint ja gerade mal wieder Hipp zu sein, sich als Wikipedia-Kritiker zu gerieren und die angeblich mangelhafte Qualität selbiger zu rügen. Ein häufig wiederkehrendes Argumentationsmuster gegen Wikis, Blogs und andere freie/alternative Netzmedien.
Die Argumentationsmuster laufen da ja immer ähnlich ab, nach dem Schema "da kann ja jeder was schreiben und deswegen kann das natürlich auch falsch sein und ist überhaupt nicht objektiv". Soweit stimmt das. Was die Kritiker meist vergessen, ist, irgendeinen Vergleichsmaßstab aufzumachen. Um das mal an einem etwas plastischen Beispiel deutlich zu machen: Es gibt eine Zeitung, die von sich behaupten darf, die meistverkaufte Zeitung in Deutschland zu sein. Es gibt ein Blog, welches sich täglich mit selbiger Zeitung und deren Fehler beschäftigt. Nicht dass ich das jetzt sonderlich spannend finde, aber es macht die Unhaltbarkeit der o. g. Kritik deutlich. Eine Kritik, die Blogs und Wikis Subjektivität und Fehlerhaftigkeit vorwirft, geht erstmal automatisch davon aus, dass die konventionellen Medien mit einer »richtigen Redaktion« automatisch objektiver und sachlich richtig seien. Die BILD ist nur ein besonders krasses Beispiel, mit dem Dilletantismus von manchen Journalien könnte man jeden Tag Bücher füllen. Worum es doch gehen muss: Jedes Medium, egal ob Blog, Wiki, Zeitung oder Fernsehen, wird von Menschen gemacht - Menschen, die die Inhalte subjektiv beeinflussen, Menschen, die durch Werbeabteilungen, Vorgesetzte, Chefs, gesellschaftliche Zwänge etc. in ihrem Urteil beeinträchtigt sind. Das ist bei freien Medien nicht mehr der Fall als bei anderen (imho eher weniger, weil keine direkte Abhängigkeit besteht). Und wenn Blogs und Wikis dazu beitragen, dies deutlich zu machen und eben klarzumachen, dass man selbiges bei Medienkonsum IMMER im Hinterkopf haben sollte, wäre schon viel gewonnen. Ob eher »freie« oder eher konventionelle Medien objektiver, korrekter oder allgemein besser sind, lässt sich schwer generell festmachen. So schlecht scheint die Wikipedia dabei nicht abzuschneiden, wie ein Vergleich mit der Encyclopaedia Britannica, durchgeführt von der Zeitschrift Nature, feststellt. Ein schönes Einzelbeispiel findet sich auch hier im Blog der Grünen Jugend.
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Wednesday, December 14. 2005Data Retention / Vorratsdatenspeicherung beschlossen
Man verspürt so ein Gefühl der Ohnmacht - »mal nebenbei«, gänzlich ohne eine ernsthafte, öffentliche Debatte über das Thema, findet wieder eine Demontage der wenigen Freiheiten, die man theoretisch in einer beschissenen bürgerlichen Gesellschaft noch hat, statt. Der Kampf gegen den Terrorismus entschuldigt alles, auch wenn an der einen Stelle gerade nur allzu deutlich wird, wohin das führt, scheint das kein Anlaß zu sein, die absurde Paranoia an anderer Stelle nochmal zu überdenken.
Ich nehm mir das heute zum Anlaß, tor wieder zu aktivieren (was ich in der Vergangenheit aus Faulheit hatte schleifen lassen) und mir Gedanken zu machen, wie ich vielleicht ein paar mehr Leuten, insbesondere den technisch weniger bewandten, die Basiskenntnisse einer halbwegs abgesicherten und annonymen Kommunikation ermöglichen kann - das haben sie uns, zumindest bisher, noch nicht verboten. Netzpolitik berichtet über die Einzelheiten. Saturday, December 10. 2005del.icio.us, Web 2.0 and centralized vs. decentralized services
Yesterday del.icio.us, the well known social bookmark service, has been bought by Yahoo. This brings me to share some thoughts I had recently about the thing that everyone calls »Web 2.0«.
Although probably nobody can provide an exact definition on what Web 2.0 is, it's mostly surrounding »social software«, i. e. web-software that is not organized as top-down-communication, but as communication between the users. The most common example for social software are probably wikis and blogs. What I always saw very critical is that centralized services like flickr and del.icio.us are so popular in the blogosphere and the internet community. They are often called »Web 2.0« as well, although they work completely different. My vision of a free net is a different one. Now with yahoo buying del.icio.us, the two probably most popular »Web 2.0«-services belong to the same company. The problems with this are obvious: You don't know what Yahoo does with your data (Data Mining), you never know if they're gonna change their terms of use from one day to the other (e. g. limit the number of pictures/links, take money for services that were free before) or even shut down a service because it doesn't match the »shareholder value« (Remember GiMiX? That was social software as well). In my opinion there is a big discrepance between the ideals of »social software« and letting it depend on one centralized service. I have no problem with hosters that provide free/ad-financed blogs. As long as I can trackback them with my self-hosted blog-software, as long as they can link me and as long as I don't need an account at some companies service to comment them. With flickr, this is different. I cannot add pictures on someone else's flickr-group from my own web-gallery. All the »social« aspect of flickr are completely based on everyone having an account at yahoo. Same goes with del.icio.us. If we really want »Web 2.0« to be something that has to do with more freedom, more control from us / the users / the single person on the net, we should provide alternatives to centralized services. Alternatives that are not based on »just another web-service«, but on decentralized open standards and (at least as a possibility) free software. A fine example how this works is jabber (as an alternative to the IM-chaos of ICQ/AIM/MSN). An alternative to del.icio.us could work like the PGP-keyservers. An alternative to flickr would be interoperability-standards to the various web-galleries (coppermine, menalto gallery), maybe some function similar to trackbacks for collective albums. If that's the direction »Web 2.0« goes, I'm really looking foward to »Web 3.0«. If »Web 2.0« means monopolies of Yahoo, Google and Microsoft, then it's not »MyWeb 2.0«. Wednesday, December 7. 2005Eine extrem kämpferische Linke
Nun, das dürften die meisten mitbekommen haben, vor einigen Tagen urteilte ein Gericht gegen den heise-Verlag, dass selbiger für eventuell rechtswidrige Inhalte in den Foren verantwortlich zu machen ist, auch wenn der Verlag nicht über den Inhalt informiert wurde. Sollte das Urteil nicht gekippt werden, bedeutet dies, dass der Betrieb von öffentlichen Foren mit unkalkulierbaren Risiken verbunden ist. Für eine Institution wie den heise-Verlag dürfte es nahezu unmöglich sein, jeden Forenbeitrag zu kontrollieren, aber auch für Blogs und Wikis könnten die Auswirkungen fatal sein.
Nun, was würde man in einer solchen Situation von einer linken, politischen Position erwarten? Doch wohl, dass man selbiges politisch thematisiert. Dass man die Abzocke der Internet-Abmahnungen, die schon mehr als genug Schaden angerichtet haben, als solche kritisiert. Dass man die Bedrohung, die dabei vor allem für nichtkommerzieller Projekte ohne Rechtsabteilung entsteht, anprangert. Die Linkspartei entschied sich für einen anderen Weg. So hat diese in vorauseilendem Gehorsam sicherheitshalber ihr Forum abgeschaltet: Wir haben uns deshalb entschlossen, das Forum vorerst abzuschalten und die weitere Entwicklung der einschlägigen Rechtssprechung abzuwarten. Monday, November 21. 2005Freund Sober ist zurück
Irgendwie sitz ich an der Quelle, ich krieg in letzter Zeit extrem häufig Viren zugesandt, die von den meisten aktuellen AVs noch nicht erkannt werden und darf mich als Viren-Reporter betätigen.
Deshalb darf ich stolz vermelden, bevor heise etc. darauf hinweisen: Es ist ein neuer Sober unterwegs, firmiert unter den unterschiedlichsten Namen wie Sober.Y, Sober.U, Sober.AA, Sober.Z oder Sober.AD (wollten die AVs da sich nicht mal einigen? Sonderlich zu funktionieren scheint das ja nicht). Der erste ging um 20:08 ein, Inhalt bei mir komplett deutschsprachig, variiert zwischen der Ankündigung, dass ich bei »Wer wird Millionär?« teilnehmen darf, eine eBay-Meldung, dass ich bei ihnen einen Account geöffnet hätte und eine Angebliche Strafverfolgung wegen Raubkopien (die Masche hatten wir auch schon länger nicht mehr). "Schlaue" Anti-Spam-Technologien
In letzter Zeit hab ich von Mails dieser Sorte (als Reply auf Mails von mir, meist über Mailinglisten) bekommen:
A message you recently sent to a 0Spam.com user with the subject "Re: No sound with Pinnacle PCTV USB2" was not delivered because they are using the 0Spam.com anti-spam service. Please click the link below to confirm that this is not spam. When you confirm, this message and all future messages you send will automatically be accepted. Das ganze Prinzip funktioniert also so: Man nimmt erstmal garkeine Mails mehr an, schickt auf jede ein Reply, in dem der Sender seine Adresse erstmal bestätigen muss, dann kommt die Mail durch. Wie bescheuert muss man eigentlich sein, um sich sowas auszudenken? Ich meine, meine bescheidene Anmerkung: Schonmal überlegt, dass wenn das jeder machen würde, man garnicht mehr kommunizieren könnte (weil logischerweise die Bestätigungsanfrage-Mail vom gegenüberliegenden System geblockt wird)? Wenn Deppen Anti-Spam-Maßnahmen entwickeln, kommen da halt leider allzuoft Kommunikations-Verhinderungs-Maßnahmen bei raus. Thursday, November 17. 2005Die bösen Spiele sind schuld!
Okay, sich über Politiker lustig zu machen, ist vielleicht nicht besonders originell, aber das wollte ich meinen geneigten Blog-Lesern doch nicht entgehen lassen:
Die CSU-Abgeordnete Maria Eichhorn gibt telepolis ein Interview über Computerspiele. Schon die Überschrift, mit der gemachten Aussage "Unsere Forderung ist nicht populistisch" lässt einen ja schmunzeln (Populistisch? Wir? Niemals! Sowas würden wir nie tun! Doch nicht bei der CSU). Besonders entlarvend fand ich ja folgende Frage: Lassen sich denn Belege für eine Verbindung zwischen so genannten Killerspielen und Jugendgewalt anführen, wissenschaftliche Studien etwa? Maria Eichborn: Gerade auch im Zusammenhang mit dem Schulmassaker in Erfurt 2002 hat es Bestätigungen gegeben, denen zufolge entsprechende Filme oder Spiele durchaus einen negativen Einfluss ausüben. Ursprünglich herrschte die Meinung vor, dass es ja nicht so schlimm sei, wenn diese Filme oder Spiele von den Eltern entsprechend begleitet würden. Weil sich das nicht bestätigt hat, besteht hier ein klarer Handlungsbedarf. Hmm, schön drumrumgeredet. Die ehrliche Antwort wär vermutlich »Nein« gewesen. Aber das wär ja zu peinlich zuzugeben. Sucht man nach derartigen Studien, wird man an verschiedener Stelle fündig, etwa hier oder hier (vereinzelt auch andere Stimmen will ich jetzt nicht ausblenden, aber die Mehrheitsmeinung scheint eine andere zu sein). Eine Studie im direkten Zusammenhang mit den Ereignissen in Erfurt hab ich vergeblich gesucht. Was sich da genau "gerade auch" gezeigt hat, bleibt verborgen. Ich neige ja persönlich, wenn ich überhaupt spiele, eher zu anderen Genres und musste kürzlich feststellen, dass mein aktuelles Lieblingsspiel, welches ich auch schon in die Kategorie »neumodisch« einsortiert hätte, auch schon fast 10 Jahre alt ist (Mario 64). Ich sehe die Entwicklung durchaus kritisch. finde es legitim zu fragen, warum sich der Computerspielemarkt seit Doom und Wolfenstein so stark in Richtung Gewaltspiele entwickelt. Mit so sinnfreiem Geblubber und so Kollateralschäden, dass man vor einigen Jahren mal eben ALLE Spiele per se kriminalisiert hat (nach dem deutschen Jugendschutzgesetz sind alle Spiele erstmal ab 18, solang sie keine kostenpflichtige Freigabe beantragen) und sonstigem unsachlichem Blödsinn trägt man dazu aber ganz sicher nicht bei. Was der tp-Autor leider nicht gefragt hat: Ich würde stark vermuten, dass Frau Eichborn sich noch nie wirklich mit der Thematik außeinandergesetzt hat, dass sie vermutlich noch nie auf einer LAN-Party war, um mit den Leuten zu reden. Zum Abschluss fragt telepolis: Sie haben die sozialen Hintergründe von Gewalt angeführt. Verdeckt die Debatte um die Schuld so genannter Killerspiele aber nicht gerade eine notwendige weiter führende Diskussion über gesellschaftliche Hintergründe von Gewalt hierzulande, Armut und soziale Ausgrenzung etwa? Maria Eichhorn: Diese Punkte haben wir in unserem Koalitionsvertrag ja auch drin. Dann ist ja alles gut. Wednesday, November 9. 2005Clients for video podcasting
As Netzpolitik is reporting about the german Tagesschau having a video podcast, I was looking around for free video podcasting (or vlogging) clients.
While with amarok, we have a great audio player supporting podcasts, the most common free video players don't have any support for feeds (xine, totem, kaffeine). vlc seems to have something in svn, but not for the current and the next version. I've once tried this, but failed to get it running. After some googling around, kmplayer seems to be the solution. kmplayer can use rss-feeds from podcasts as playlists, supports several backends (mplayer, xine, gstreamer) and is probably worth having a closer look at it.
Posted by Hanno Böck
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