Friday, January 27. 2006Web 0.1 - Channel 4, IT Crowd
Channel 4, a UK television channel, has a new series called IT Crowd. As they are very modern and as the series is about an IT company, they may have thought:
»We've heard of this bleeding-edge thing called internet. Maybe we should do something about that.« And here is what they did: They provided an obscure mix of javascript and flash to play an embedded wmv-file (which doesn't work in my konqueror, although I have the appropriate plugins installed). Julian wrote about it and was able to extract the download URL. WMV9, so no chance without win32codecs atm. More and more tv stations provide some stuff online and this is really fine. It could be more, it could be better quality, there should be more free licensed stuff etc., but still, it's a step in the right direction. But hey, providing proprietary file formats embedded in proprietary is not how the web should look like in 2006. RSS-Feeds are made for stuff like that. Why can't they just use them? We have a bunch of formats that can at least be played on nearly every platform (and, not to forget that I'd always prefer an mpeg/patent-free format like ogg theora). Sidenote: Recently I wrote to the german tv magazine Monitor, that provides it's files as real-streams, why they couldn't provide RSS with other formats. Their answer was that it's due to copyright reasons so people cannot download the files ... ... with their Internet Explorer. If you come over an rtsp/mms/whatever-stream and want to download it, mplayer is your friend. mplayer -dumpstream [url] fetched every stream I ever wanted to download.
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Tuesday, January 24. 2006Filmkritik: Der ewige Gärtner
Gestern im Kino obrigen eher durchwachsenen Film gesehen. Als brauchbarer Action-Streifen hätte er ja noch hingehauen. Aber die politische Message passt da schlicht nicht ins Filmkonzept. Aber der Reihe nach.
Die Story des Films: Die Frau eines englischen UN-Diplomaten, jung, hübsch und engagiert, ihr Mann ist in der Entwicklungshilfe für Afrika tätig. Sie beäugt seine Arbeit sehr kritisch und mokiert gelegentlich auch auf Diplomatentreffen den Vorsitzenden eines Pharmakonzerns. Die Frau deckt ein Komplott der Pharmariesen auf, die illegal Medikamente an afrikanischen Patienten testen, wird anschließend ermordet. Ihr Mann kommt der Sache nach und nach auf die Spur. Die offensichtliche Message, die bei dem ganzen rüberkommen soll: Die Pharmakonzerne gehn über Leichen (Zitat aus dem Film "die sind nicht besser als die Rüstungsindustrie", was für eine Erkenntnis!) und in Afrika ist ein Menschenleben wenig wert. Die UN-Diplomatie wird als ein bißchen naiv und von einigen korrupten Seelen verdorben dargestellt. Der Film wurde in Kooperation mit der BUKO Pharmakampagne erstellt, ist dafür jedoch erstaunlich schwach. Die Kritik, die der Film anbringen will, ist so platt, wie ich sie oben formuliert habe. Das ist nichtmal unbedingt der Umsetzung anzulasten. Die Kombination funktioniert einfach nicht. Ein Actionthriller ist eben ein Actionthriller und ist qua Definition überzeichnet. Damit die komplexen politischen Zusammenhänge darstellen zu wollen, die im Pharmageschäft stattfinden, das muss scheitern. Dann bleibt eben nur noch übrig, dass die Pharmakonzerne »irgendwie ganz böse« sind. Themen wie die Patentierungsproblematik werden zwar am Rande noch erwähnt, aber waren vermutlich für einen mit dem Thema nicht vertrauten Zuschauer nicht erfassbar. So bleibt ein Film, der zwar in vielen Medien rauf- und runtergelobt wird (und die sich ansonsten für die oft richtigen Inhalte des BUKO einen Scheißdreck interessieren) und beim Zuschauer die ein oder andere Träne rühren will, der aber durch seine extrem flache und teilweise schlicht unsachliche Situationsdarstellung mit Sicherheit nicht dazu beiträgt, zu einem besseren Verständnis von kapitalistischen Zusammenhängen zu verhelfen. Saturday, January 14. 2006Copyright retten oder abschaffen?
Ausgelöst durch einen Vortrag der schwedischen Gruppe Piratbyrån auf dem 22C3 hab ich mir in jüngerer Zeit einige Gedanken gemacht, insbesondere zu diversen »Alternativvorschlägen« (Kulturflatrate, Creative Commons). Ich stimme weitestgehend mit den Forderungen von Piratbyrån überein und steh inzwischen auch der Fairsharing-Kampagne (unter deren Erklärung mein Name auch noch steht) und ähnlichen Ansätzen eher kritisch gegenüber.
Ist-Zustand: Ein Kartell von Verwertungsgesellschaften und Industrieorganisationen Den Zustand der Contentindustrie und im speziellen der Musik- und Filmindustrie vor Napster kann man eigentlich nur so beschreiben: Kartellähnlich, von verkrusteten, nicht wandlungsfähigen Strukturen durchsetzt, die selben Ideen, die einst das Verbot von Tonbandgeräten oder Videorekordern forderten, dominieren das Geschehen. Ein »neben« diesen Strukturen gibt es fast nicht, was sich beispielsweise dadurch zeigt, dass auch fast alle Kopierschutz-kritischen Künstler (WIZO, Die Ärzte) in den Strukturen der GEMA gefangen sind, das Label der Ärzte ist gar Mitglied der RIAA. Das relativiert den »Fuck Kopierschutz«-Button dann doch etwas. Der »Pay for Play«-Skandal im letzten Jahr erreichte kaum die Medien, was angesichts der Dimension dessen, an dem da gekratzt wurde, sehr bedauerlich ist (Artikel dazu). Sehr lesenswert dazu die Texte der Organisation Downhill Battle. Das Problem mit der GEMA Die GEMA ist allgegenwärtig, wenn man sich mit Musik beschäftigt. Kaum eine bekanntere Band, die nicht bei selbiger Mitglied ist (erst durch die CC-Bewegung und die Netlabels wurde GEMA-freie Musik etwas populärer). Die Grundlage der GEMA sind die Pauschalabgaben auf Leerdatenträger, die zu Beginn der ersten privatverfügbaren Tonträger gemeinsam mit der sogenannten »Privatkopie« eingeführt wurden. Will ein Musiker am Topf der GEMA teilhaben, muss er bei selbiger Mitglied werden - und unterwirft sich damit deren Statuten - die beispielsweise eine Veröffentlichung von Musik unter Creative Commons verbieten (ähnliches gilt äquivalent für Verwertungsgesellschaften in anderen Ländern oder anderen Strukturen, etwa die GVL). Sobald jemand Musik außerhalb des privaten Anhörens nutzen will, also etwa auf einer öffentlichen Veranstaltung, in einem Radiosender, in einem Podcast, für einen Remix etc., kommt er mit der GEMA (und meistens auch der GVL) in Kontakt, bzw. in Zahlungszwang. Damit wird schonmal ein Haufen kulturelle Entwicklung schlicht verboten: Etwa eine Veranstaltung, die ohne Geld organisiert werden soll, ein privates Webradio ohne Einnahmequellen, eine nichtkommerzielle Remix-Kultur etc. In gewisser Weise ein Treppenwitz war die Antwort der GVL auf die Anfrage eines Bloggers nach eine Lizenz für Podcasting: Die GVL stellt keine Lizenzen für Podcasts aus - selbstverständlich ist es trotzdem verboten, GVL-geschützte Materialen in Podcasts zu verwenden. Wobei es eigentlich nicht wirklich witzig ist, wenn man sich mal versucht bewußt zu machen, wieviel Kultur, wieviele Möglichkeiten durch diese Strukturen bereits zerstört wurden. Nach Napster und mp3 Durch die Filesharing-Bewegung, Napster und das aufkommen hochkomprimierter Musikformate (mp3 oder am liebsten natürlich ogg/flac) bekam die Musikindustrie ein Problem: Leute kopierten massenhaft - ohne zu fragen - und griff einen wesentlichen Aspekt ihres Geschäftsmodells an - das stückweise Verkaufen von theoretisch beliebig kopierbarem Material. Die Reaktionen sind bekannt: Klagen, Prozesse, DRM, Kopierschutz, Sony-Rootkits, Verschärfung des Urheberrechts, Anti-Kopierschutz-Paragraph (DMCA), teilweise Verbot von freien Abspielprogrammen (DeCSS) etc. Nun stellt sich die Frage, wie man auf diese neuartige Situation reagiert. Der Ansatz der Kulturflatrate ist im Prinzip ein konservativer: Man sucht eine Lösung, die eine Übertragung der Idee der Privatkopie auf den digitalen Raum anstrebt. Dabei argumentieren Vertreter der Kulturflatrate oft in einer Art, die der Musikindustrie weiterhin »Business as usual« verspricht. So wird immer wieder vorgerechnet, dass mit einer Kulturflatrate genausoviel Geld eingenommen werden kann wie bisher. Darum kann es aber nicht gehen. Will man tatsächlich den oben beschriebenen Strukturen einen Rettungsanker reichen - mit dem sie ihr Geschäftsmodell in leicht modifizierter Weise weiterhin betreiben können - oder will man nicht eigentlich die Zerschlagung sämtlicher Strukturen der, wie ich sie mal nennen will, IP-Mafia? Wo kriegt der Künstler dann sein Geld her? Um mal einigen der Standard-Argumenten, die immer kommen, vorzubeugen: Wer diese Frage stellt, impliziert erstmal, dass es ein Recht gibt, sein Geld für alle Zeiten mit dem gleichen oder ähnlichen Modell zu verdienen wie in der Vergangenheit. Man kann auch die Einführung erneuerbarer Energien ablehnen, weil dann Atomphysiker möglicherweise kein oder weniger Geld verdienen. Durch die Einführung der Eisenbahn wurden massenweise Pferdekutscher um ihren Verdienst »beraubt«. Dass ein struktureller Wandel zu anderen Geschäftsmodellen führen muss, ist keine Überraschung - es wird ja niemandem verboten, weiterhin mit Musik Geld zu verdienen - durch Live-Auftritte, Auftragsarbeiten, Vinyl-Sammlerstücken, Merchandising etc. Wer ist eigentlich Urheber? Die Modelle der Kulturflatrate beziehen sich meist isoliert auf das private Kopieren von Musik und Filmen. Dass wir es im Internet mit einer völlig anderen Struktur zu tun haben, wird verkannt. Jeder Blogger, jeder Podcaster, ja, auch jeder, der einmal einen Eintrag in der Wikipedia editiert hat oder in einem öffentlichen Forum gepostet, ist Urheber im Internet. Es dürfte vermutlich ein Großteil der Internetnutzer schonmal in irgendeiner Weise derartig tätig gewesen sein. Dass diese keinerlei Chancen haben, vom Kuchen der Verwertungsgesellschaften etwas abzubekommen, ist eigentlich schon ein Skandal an sich - ihre Werke belegen genauso Platz auf Datenträgern, deren Pauschalabgaben einzig und allein denen zugute kommen, die sich dem Regime von GEMA und Co. unterwerfen. Allein die Trennung in Musik, Text, Film, Software etc., macht im digitalen Raum eigentlich keinen Sinn mehr - siehe etwa die Machinima-Bewegung. Ist das nun modifizierte Software, Film oder etwas völlig anderes? Fazit Die Kulturflatrate und andere Modelle für ein »reformiertes Copyright« laufen letztendlich auf ein kontrolliertes »in etwa weiter so« hinaus. Warum hat man solche Angst, der »Anarchie der Daten« eine Chance zu geben? Warum fordern wir nicht »das Ganze« abzuschaffen? Das spricht im übrigen nicht dagegen, Kompromisslösungen wie möglicherweise bald in Frankreich, als geringeres Übel zu akzeptieren. Aber bereits mit einem Kompromiss die Debatte zu starten kann nicht das Ziel einer »Free Culture«-Bewegung sein.
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Sunday, December 11. 2005Filmkritik »Der König von Narnia«
Disclaimer: Diesen Film werde ich vollständig subjektiv bewerten. Man könnte vermutlich einen Haufen schreiben über fragwürdige Parallelen zu gewissen Großsekten (i. A. Christen genannt), seltsame gut-böse-Schemata, kaum verhohlenen Sexismus und vieles mehr. Ich verbinde jedoch mit den Narnia-Geschichten v. A. ganz viel nostalgische Gefühle mit Geschichten, die mich schon in früherer Kindheit fasziniert haben. Ich habe bereits mehrere Verfilmungen der Geschichten gesehen und die Bücher teilweise mehrmals gelesen.
Nachdem der Erläuterung genüge getan wurde, zum Film: Er verfilmt die wohl bekannteste Geschichte aus den Narnia-Büchern, »Der König von Narnia« (die erste deutschsprachige Übersetzung hieß übrigens »Die Abenteuer im Wandschrank«) und erzählt von vier Geschwistern, die während des 2. Weltkrieges in England im Hause eines leicht verwirrt wirkenden Professors einen alten Schrank ausmachen, der scheinbar manchmal eine zauberhafte Welt beherbergt in welcher die Kinder allerhand Abenteuer erleben. Die Geschichte ist eher schlicht, IMHO auch eins der eher schwächeren Narnia-Bücher, jedoch ist eine derartige Fantasy-Welt voller Faune und anderer Fabelwesen geradezu prädestiniert für eine Blockbuster-Verfilmung. Insofern: Ich hab den Film genossen, einen Haufen nostalgischer Erinnerungen wiederentdeckt und im übrigen festgestellt, dass ich die späteren Narnia-Bücher garnicht alle gelesen hab, was ich bei Gelegenheit nachholen will. Mit Kenntnis der Bücher fand ich es eher schade, dass die Verfilmung nicht mit dem in der Narnia-Chronologie ersten Buch »Das Wunder von Narnia« (welches übrigens ebenfalls früher unter anderem Namen, AFAIR »Die geheimnisvolle Tür«) anfing. So weiss der gewöhnliche Zuschauer mit der Straßenlaterne nichts anzufangen, kennt die Geschichte des Schrankes nicht und vieles mehr. Der Wald zwischen den Welten und die Entstehung Narnias hätte sicher auch guten Filmstoff abgegeben (davon hab ich noch keine Verfilmung gesehen, gibt's da eine?). Saturday, December 3. 2005Filmkritik "Der Exorzismus von Emily Rose"
Ohne viel über den Film zu wissen aber mit Interesse am Thema bin ich gestern ins Kino gegangen (übrigens etwas, was ich öfters tun sollte, schon oft genug hab ich den Film damit zugebracht, ihn mit meiner erwarteten Meinung zusammenzubringen).
Die Story des Films: Ein Mädchen ist gestorben, nachdem ein Priester bei ihr eine »Teufelsaustreibung«, einen sogenannten »Exorzismus« betrieben hat und sie gleichzeitig davon abhielt, die Hilfe von Ärzten in Anspruch zu nehmen. Während der Staatsanwalt ein gläubiger Christ ist, der jedoch mit den mittelalterlichen Ritualen nichts anfangen kann und den Priester für einen Mörder hält, bezeichnet sich die aufstrebende, junge Anwältin des Angeklagten als Agnostikerin. Zu Anfang wird der Staatsanwalt als sachlich und kompetent dargestellt, auf der anderen Seite steht ein verwirrter Priester. Im Laufe des Films kippt die Stimmung, insbesondere durch die Person der Anwältin Erin Bruner, die mehrere unerklärliche Erlebnisse hat und selbst anfängt, an das Übersinnliche zu glauben. Der Film beruht auf einer Geschichte, die sich in ähnlicher Art und Weise 1976 in Bayern ereignet hat. Der Film an sich war wenig Spektakulär, kein schlechter Film, aber auch kein besonders herausragender. Vermutlich nichts, was mir einen Blog-Eintrag wert gewesen wäre. Aber es handelt sich hier nicht lediglich um einen Gerichtsthriller mit ein paar Horrorelementen. Der Film hat eine Botschaft. Und die ist brandgefährlich. Nun ist das Stilmittel, eine Person darzustellen, die anfangs "mit beiden Beinen fest auf dem Boden der Tatsachen steht", aber durch übersinnliche Ereignisse an ihrer Überzeugung rüttel muss, kein ungewöhnliches und man könnte es unter der künstlerischen Freiheit eines Regisseurs abtun. Wenn, ja wenn es sich wirklich um mittelalterlichen Hokuspokus handeln würde, den heute niemand mehr ernst nimmt. Jedoch zielt der Film auf ein gesellschaftliches Klima, in dem die Teile der Kirchen, die die Wissenschaftlichkeit ablehnen, Oberwasser gewinnen. Papst Benedikt, vor kurzem noch Popstar eines absonderlichen Weltjugendtags, hat sich unlängst positiv zu Exorzismen geäußert und der Vatikan bietet gerade "Exorzismus-Kurse" an (die durchgeknallten Jubeljünger dieses Spinners sollten sich alle mal fragen was sie von sowas und von seinen permanenten homophoben Äußerungen eigentlich halten). Auf der anderen Seite stehen vor allem in den USA gerade die Kreationisten und Intelligent Design-Vertreter auf dem Plan, die der Biologie an den Kragen wollen und mit ihrer wissenschaftsfeindliche Weltsicht in Schullehrpläne drängen (übrigens kein auf die USA beschränktes Phänomen, so wollte kürzlich die Landesregierung von Thüringen den Kreationisten Siegfried Scherer zu einem "offenen Dialog" einladen, sagte dies aber nach massiven Protesten ab). Durch sein Schwanken zwischen offener Sympathie für den Priester und "irgendwie ist alles möglich", sowie dem Ende, das irgendwie dann alle zufriedenstellen will, zielt der Film genau auf dieses Spektrum ab. Es wäre kaum eine Überraschung, wenn in Folge dieses Films Fälle von »Besessenen« zunehmen, die Exorzismus-Kurse des Vatikans sollen bereits gut besucht sein. Wednesday, November 9. 2005Clients for video podcasting
As Netzpolitik is reporting about the german Tagesschau having a video podcast, I was looking around for free video podcasting (or vlogging) clients.
While with amarok, we have a great audio player supporting podcasts, the most common free video players don't have any support for feeds (xine, totem, kaffeine). vlc seems to have something in svn, but not for the current and the next version. I've once tried this, but failed to get it running. After some googling around, kmplayer seems to be the solution. kmplayer can use rss-feeds from podcasts as playlists, supports several backends (mplayer, xine, gstreamer) and is probably worth having a closer look at it.
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Wednesday, October 19. 2005Filmrezension: »The Brothers Grimm«
Vorneweg: Wenn man in einen Film von Terry Gilliam geht, von dem Regisseur, der so geniale Werke wie »Brazil« oder »Twelve Monkeys« (einer meiner absoluten Lieblingsfilme) geschaffen hat, hegt man große Erwartungen. Diesen konnte »The Brothers Grimm« leider nicht gerecht werden, wenngleich es dennoch ein sehenswerter Film war.
Die Story im Grobüberblick: Die Gebrüder Grimm ziehen durch die Dörfer des 18. Jahrhunderts im französisch besetzten Deutschland, erkundigen sich nach Sagen und Geschichten über Hexen, Geister und anderes Ungetüm, versprechen daraufhin den Bewohnern, sie von der Bedrohung, die sie selbst inszenieren, zu befreien. Die französischen Besatzer werden auf ihr Tun aufmerksam, schicken sie in ein Dorf, in dem Kinder verschwinden, erst in der Vermutung, dass es sich um »Konkurrenten« mit ähnlichen Methoden handelt. Wie sich herausstellt, befinden sich die Gebrüder plötzlich selbst in einem ihrer sonst nur inszenierten Märchen, was sie lange nicht wahrhaben wollen (»Die Bäume fahren auf Schienen, das ist ganz eindeutig«, »Diese Menschen haben ein deutlich höheres Budget«). Der Film ist eine seltsame Mischung, man kann ihn nicht so richtig einordnen, was irgendwie zu einem Gilliam-Film passt. Versatzstücke aus Monty Python'scher Komik, märchenhafte Stimmung (die Stelle,als Jakob auf dem Dach des Turmes ankommt), gepaar mit Science Fiction-artigen Special Effects. Gerade das macht irgendwie den Reiz des Films aus, der zwar, wie oben angedeutet, kein Meisterwerk ist, aber dennoch für kurzweilige Unterhaltung sorgt. Kleine Besserwisser-Anmerkung am Rande: Es wird von einer Neumond-Nacht gesprochen, da sich der Mond jedoch in einer einzigen Nacht von komplett hellen in komplett dunklen Zustand und zurück verändert, handelt es sich eindeutig um eine Mondfinsternis. Vielleicht ein Übersetzungsfehler? (falls jemand die englische Version gesehen hat, bitte kommentieren) Die Freunde von Bleeding Edge Technologie dürfen sich aus Apples HD Gallery den Trailer in HDTV-Qualität und H264-codiert herunterladen, abspielbar mit der CVS-Version von mplayer. Friday, September 30. 2005Webcuts Filmfestival und »Le Musicien«
Gerade gefunden: Das Webcuts Internet Film Festival, eine Veranstaltung, auf der im Internet veröffentlichte Kurzfilme gezeigt und ausgezeichnet werden. Webcuts 2005 findet am 6. Oktober in Berlin statt und wird per Stream übertragen.
Den Gewinner vom letzten Webcuts 2003, Le Musicien, kann man sich herunterladen (vom französisch nicht abschrecken lassen, der Film selbst enthält keine Sprache), es handelt sich um eine 12-minütige 3D-Animation, die ein Kindermärchen irgendwo zwischen modernem Hänsel & Gretel und Alice im Wunderland erzählt. Thursday, September 22. 2005How "HD ready" is Linux?
Recently I've been playing around with testing HD videos based on the H264-codec. For those who don't know, HD videos are video files with very high quality and resolution. The upcoming HDTV television standard is based on that (which is quite problematic due to the HDCP copy protection, but that's not the topic of this article).
Apple recently released Quicktime 7 to play HD mov files, Microsoft supports WMV HD videos in it's Media Player. HD videos are available in three qualities, 420p, 720p and 1080p. For the system requirements of 720p-videos in Quicktime, Apple says: 2.8 GHz Pentium 4 or faster processor, At least 512MB of RAM, 64MB or greater video card And even more for 1080p: 3.0 Ghz Intel Pentium D (dual-core) or faster processor, At least 1GB of RAM, 64MB or greater video card As my system doesn't really fit these requirements (1,5 GHz Pentium M, 512MB RAM, 128 MB video card), I was quite impressed that I could run a bunch of videos in quite reasonable speed and quality with linux software. Trying out various players the cvs-version of mplayer did it best for me. Pretty much every player available on linux uses ffmpeg for H264-decoding, so they should do all, but there have been a bunch of important fixes in ffmpeg recently and this is quite the easiest way to get a recent ffmpeg-version running. Running mplayer with these options gave me the best results: mplayer -lavdopts skiploopfilter=all -framedrop -fs [videofile] -fs is for playing the video in fullscreen (you don't want to play HD videos in a window), -framedrop let's mplayer skip frames when your system is too slow (else it will be out of sync very fast, some framedrops don't really hurt). About the -lavdopts skiploopfilter=all, I don't really know the details of video codecs, as far as I understood, this disables some steps in the decoding that shouldn't be needed on most videos, but can result in wrong decoding. I couldn't see any differences, it improves the speed quite a lot. Now I could play all 420p and 720p videos at pretty reasonable speed. I especially liked this BBC one showing african animals and landscape. For the 1080p ones, it differs. This Trailer for "The Island" runs pretty well, others don't. Bugs: Some videos cause mplayer to crash. On my radeon, the mplayer xv output has a problem with the large videos (width of 1900) displaying a pink block on the right side. I've written bug-reports and hope those things get resolved soon. To sum it, I'd call linux pretty much "HD ready", beside some small issues it plays the HD stuff very well and with impressive performance. Places to get HD videos: Microsoft WMV HD Content Showcase Apple HD Gallery Sunday, September 11. 2005Parteienschau - Wahlwerbespots komplett
Heute hab ich mal alle Wahlwerbespots zusammengetragen, die die Parteien zur kommenden Bundestagswahl so im Netz hinterlassen haben. Selbstverständlich auch den legendären Skandal-Spot der APPD und die drei von der PARTEI.
All diejenigen Parteien, bei denen ich nichts Downloadbares gefunden habe, habe ich angeschrieben, diese werden dann, sollte ich positive Antworten erhalten, nachgereicht. Im Netz vertreten sind sie fast alle, mit einer Ausnahme: Die Deutsche Gemeinschaft für Gerechtigkeit (siehe dazu auch hier). Leute! So geht das nicht! Wenn niemand von eurer Existenz weiss, werdet ihr auch nicht gewählt. Für sachdienliche Hinweise, wie man die DGG im Netz erreichen kann, wäre ich dankbar. Bei den etablierten Parteien gab es teilweise sehr viele Spots zum Download, ich habe mir daher erlaubt, hier jeweils nur einen zu verlinken. Die sind ja eh eher weniger Spaßbringend. Tuesday, September 6. 2005Per Anhalter durch die Galaxis (Film)
Nachdem Hannes sich kürzlich und Bernd schon vor ner ganzen Weile das schon getan haben, wollte ich mich auch noch zur Verfilmung des Anhalters äußern, den ich mir kürzlich reingezogen hab.
Mein Eindruck des Films lässt sich am besten mit "überflüssig" beschreiben. Das Buch lebt von seinen herrlichen, völlig sinnfreien Beschreibungen irgendwelcher Sachverhalte im Weltraum. Natürlich kann man die Gedanken des Walfisches in seinem 2-minütigem Leben auch von einem Background-Sprecher vorlesen lassen - nur bringt es keinerlei Mehrwert im Vergleich zur Textversion. Das Buch hat zwar theoretisch eine Story, diese ist jedoch mehr oder weniger nur schmückendes Beiwerk, bzw. Rahmenprogramm für derartige Textstellen. Insgesamt stimme ich weitestgehend Bernds Urteil zu: Das Buch hat nichts, einfach mal garnichts, was in irgendeiner Weise eine Verfilmung rechtfertigen würde. Insofern ist dem Regisseur kein Vorwurf zu machen, höchstens der, dass er sich einen anderen Filmstoff hätte suchen sollen. Wer das Buch noch nicht kennt: lesen! (egal ob ihr den Film schon gesehn habt oder nicht) Wer das Buch kennt und den Film noch nicht: ihr habt nichts verpasst. (gerade das "Restaurant am Ende des Universums"-lesend und die anderen Bände hol ich mir sicher auch bald) Thursday, September 1. 2005Kino: Die Insel
Heute mal wieder einen Besuch im Murrhardter Kino gewagt (vorsicht, die Seite ist IE-only), wo man es noch erleben darf, zu den einzigen 4 Besuchern zu gehören.
Ich mag ja solche Filme, düstere Zukunftsvisionen, die Gesellschaftsfragen aufwerfen. Der Film erinnert stark an Matrix, Minority Report (wie andere auch schon festgestellt haben) oder Twelve Monkeys. Zu Beginn sieht man eine komplett kontrollierte Welt in abgeschlossenen Gebäuden, den Menschen wird erklärt, dass sie Überlebende einer Kontamination auf der Erdoberfläche sind. Lincoln Six-Echo, bewohner dieser Welt, wird zunehmend mißtrauisch, sieht Widersprüche, kritisiert Mechanismen, stößt dabei aber auf wenig Verständnis seiner Mitmenschen, ein typischer Querdenker eben (irgendwie konnte ich das so gut nachvollziehen, "Hast Du Dich nie gefragt, wohin diese Leitungen führen?" - "Naja, sie kommen von da und führen dorthin."). Es stellt sich heraus, dass die Menschen in dieser Welt lediglich als "Ersatzteillager" für Menschen in der Außenwelt dienen, Klone, deren Organe sich wohlhabende Menschen für viel Geld kaufen können. Die Kunden glauben, dass es sich um leblose, genetische Experimente handelt. Der Film ist ganz nett, leider aber auch nicht mehr. Die Story ist gut, in der Tradition der oben genannten macht sie was her, die zu Ende dominanter werdenden Actionszenen, die nicht nur unpassend sondern auch teilweise einfach schlecht sind, verderben das ein wenig. Besonders skuril fand ich die Szene mit der Leuchtreklame und dem Hochhaus. Man sieht nach unten, denkt sich "boah, ham die fette Hochhäuser in der Zukunft", dann stürzen die beiden Helden mit der Leuchtreklame ab und können sich dann irgendwie an einem Netz festhalten (nachdem sie mehrere hundert Meter hinuntergefallen sind???). Auch wird ständig geschossen, aber irgendwie trifft nie jemand. Alles im allen, ein guter Film, aber keiner, der auch nur ansatzweise an seine großen Vorbilder wie Matrix oder Twelve Monkeys (sowieso mein all-time Favorite) rankommt. Etwas unpassend ist das penetrante Produkt-Placement von Microsoft, wo ich mir nicht ganz sicher bin, ob der Werbeeffekt da so einschlägt. Ich assoziier mit Microsoft eher ne Firma, die an derartigen "Schöne Neue Welt"-Utopien kräftig mitstrickt (TCPA, TPM, Patent für menschlichen Datenbus), insofern passt es ins Bild. Allerdings nicht unbedingt in sympatischer Art und Weise. Thursday, August 18. 2005Sin City - Filmrezension
Relativ spontaner entschluss heute, mit einigen Bekannten ins Kino zu gehn, beim Durchblick des Programms "Sin City" gesehn, unter dem ich mir nichts genaues vorstellen konnte, meinte aber, mehrfach schon gehört/gelesen zu haben, dass der gut sein soll. Also rein.
Schon erfreut war ich, im Vorspann zu lesen, dass Quentin Tarantino mitgewirkt hat, das spricht ja i. A. für Qualität. Der Film hat meine Erwartungen nach einem guten Kinoerlebnis mehr als erfüllt. Es handelt sich wohl um eine Comicverfilmung, was mir im Allgemeinen relativ egal ist, da ich zu Comics kein Verhältnis hab. Der ganze Film ist in Schwarz-Weiß gehalten, nur vereinzelt werden einzelne Elemente in Farbe gezeichnet. Sehr experimentell und gibt dem Geschehen eine ganz eigene Aura. Die Storyline erinnert stark an Pulp Fiction (man merkt den Tarantino halt): Mehrere Geschichten, die nur am Rande miteinander zu tun haben, laufen parallel mit Sprüngen und nicht chronologisch ab. Sie spielen alle in Basin City (kurz eben Sin City), einer Stadt, in der die Korruption herrscht, die Gewalt regiert und das Rotlicht-Gewerbe floriert. Obwohl der Film insgesamt sehr brutal ist und von Gewaltdarstellungen durchsetzt, wirkt er nicht als platter Splatterfilm. Noch nicht verstanden habe ich, wie die Szene ganz am Anfang und ganz am Schluss reinpassen, das erschließt sich mir ja vielleicht, wenn ich den Film irgendwann zum zweiten Mal sehe. Wer's verstanden hat, kann ja nen Comment posten. Sunday, August 14. 2005Project Orange - Open Movie Project
As I often wrote about free films in the past, this might be of interest:
Project Orange, an effort to create an animated Movie, based on the free software Blender and all content released under a Creative Commons license. Looks promising, surely worth to keep an eye on it. Tuesday, August 9. 2005Freies Fernsehen statt Springer-TV!
Ok, die Überschrift ist vielleicht ein bißchen arg euphorisch gewählt, aber ich wollte im nachfolgenden auf ein imho sehr interessantes Projekt aufmerksam machen.
Die Aktivisten von Downhill Battle haben die Organisation Participatory Culture Foundation ins Leben gerufen und betreiben in dem Rahmen ein Projekt für die Verbreitung von Videos im Netz. Bislang gibt's die Web-Software Broadcast Machine, in den nächsten Tagen soll ein Player dafür folgen. Natürlich alles freie Software, der Player basiert auf vlc und soll für Linux, Windows und MacOS zur Verfügung stehen. Ich hab mal ein bißchen damit rumgespielt, das Ergebnis könnt ihr unter broadcast.hboeck.de bewundern. Den Player (CVS-Version) hab ich leider noch nicht an's laufen gebracht, mal das Release abwarten. Da ich schon öfters über kostenlos im Netz herunterladbare Filme gebloggt habe, hab ich dazu mal einen Channel gestartet. Die Software wirkt noch etwas buggy und in frühem Stadium, ist aber trotzdem ganz nett.
Posted by Hanno Böck
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