Schon seit Februar steht in Stuttgart im Württembergischen Kunstverein die Ausstellung
pong.mythos. Kurz vor Ende hab ich's endlich geschafft, ihr einen Besuch abzustatten.
Bilder von pong.mythos gibt's hier.
Die Ausstellung dreht sich ganz um das wohl legendärste Computerspiel Pong. Im vorderen Teil findet man einige historische Spielgeräte, im hinteren Teil eine Reihe von Kunstprojekten und Installationen, die sich mit dem Spiel beschäftigen oder es in verschiedenen Varianten präsentieren.
Zum historischen Teil: Spielbar findet man einen originalen ATARI Pong-Automaten (der Schläger ist übrigens verdammt klein), sowie einige ältere und moderne Konsolenadaptionen. Viele spannende Ausstellungsstücke sind hier leider nur in Schaukästen zu bewundern, so hätte ich gerne mal auf einer echten Brown-Box gespielt. Auch ein angeblich mechanisches Pong mit namen Blip hätte ich gerne in Aktion gesehen, vom anschauen erschloss sich mir leider nicht dessen Funktionsweise. Bedauerlich, aber verständlich und ein leidiges Problem mit Computerspielen als Kulturgut.
Im Bereich der Kunstprojekte gab es einiges mir schon Bekannte zu bewundern, so etwa eine verkleinerte
Blinkenlights-Variante, das mit echten Motoren und Berührungssensoren arbeitende
PONGMECHANIK und sicher das heimliche Highlight der Ausstellung, die
PainStation.
Bedauerlicherweise konnten wir einige der Installationen nicht spielen, da sie entweder mangelhaft dokumentiert oder teilweise nicht funktionstüchtig waren. So gab es ein
MiniPong, welches mit einem Stecknadelkopf zu steuern war, jedoch auf seinem 5x7 LED großen Display nichts sinnvolles anzeigte. Beim TFT Tennis reagierte eine Seite nicht auf Drehungen. Eine mit Muskelkraft durch zwei Fahrräder zu betreibende Installation zeigte auf dem Bildschirm trotz Strampeln nur Rauschen. Ein akustisches Pong erschloß sich uns in seiner Funktion nicht.
Daneben gab es noch unter anderem eine 3D-Variante in einem LED-Würfel (3D-Pong spielt sich extrem schlecht, dachte ich mir damals schon bei
pongdeluxe), ein großes LED-Pong, ein durch Gemüse (mit einer Webcam) gesteuertes Spiel, eine selstlaufende Installation, die ein Pong-Spiel aus verschiedenen wechselnden Kamerapersketiven darstellte, sowie einige Videos und Plakate von weiteren Projekten (unvollständige Liste).
Fazit: Für jeden, der sich auch nur ein bißchen für Computerspiele und deren Geschichte begeistern kann, auf jeden Fall einen Besuch wert. Die Ausstellung ist noch bis zum 1. Mai in Stuttgart, anschließend wieder auf der Games Convention in Leipzig und im August 2007 in Bern.
Vielleicht noch interessant: Die Geschichte vom originalen ATARI Pong und der Brown Box wird sehr gut in
diesem Video dargestellt.