Ich habe gerade die Jahresabrechnung von
meinem Stromanbieter bekommen. 452 Kilowattstunden für einen 2-Personen-Haushalt. Zum Vergleich: Der Durchschnitt liegt bei circa 3200 Kilowattstunden. Mein Stromanbieter sagt mir, dass 1000-2000 Kilowattstunden in meinem Fall bereits "sehr gut" wären - mein Stromverbrauch ist in der dargestellten Übersicht überhaupt nicht vorgesehen.
Zugegeben hab ich einige Vorteile, auf die man zumindest als Mieter meist wenig Einfluss hat. Die Wohnung hat einen Gasherd und die Heizung läuft via Fernwärme. Die in vielen Wohnungen größten Stromverbraucher fallen damit weg. Ansonsten mache ich aber nur Dinge, die relativ banal sind:
- Beim Kauf von *allen* elektronischen Geräten versuche ich auf den Stromverbrauch zu achten. Leider ist das oft schwierig - denn in vielen Fällen verschweigen einem die Hersteller den Stromverbrauch.
- Besonderes augenmerk auf a) Großgeräte und b) Geräte, die permanent laufen. Das bedeutet vor allem: Kühlschrank und Waschmaschine sollten sparsam sein, aber auch so Dinge wie Telefon, Router oder Modem. Die brauchen zwar nicht viel, laufen aber immer oder fast immer.
- Alle Geräte, die aktuell nicht gebraucht werden, werden ausgeschaltet. Für meinen Schreibtisch bedeutet das etwa: Eine Steckdosenleiste, an der sich jede Dose einzeln abschalten lässt.
- Geräte, die multifunktional sind und sowieso wenig Strom brauchen, sollte man auch multifunktional nutzen. Beispiel Laptop: Die sind generell sehr stromsparend, damit der Akku lange hält. Einen Desktop-PC zu nutzen, wenn es der Laptop auch tut, ist sinnlos. Musik und Filme kann man ebenfalls damit abspielen.
Was mich an der immer wieder aufkeimenden Strompreisdebatte so kollosal stört: Das Thema "Strom einsparen" spielt fast nie eine Rolle. Als wären die Stromkosten etwas, was quasi naturgesetzlich jeder zahlt, ohne darauf Einfluss nehmen zu können. Dabei spielt das persönliche Verhalten für die monatlichen Stromkosten eine weit größere Rolle als der Kilowattstundenpreis.
(Bildquelle:
Wikimedia Commons)