Thursday, June 30. 2005Hotmail boykottieren! MS will patentiertes Verfahren durch Erpressung durchsetzen.
Wie telepolis schreibt, will Microsoft dank seiner Marktmacht sein umstrittenes Verfahren Sender-ID zur Spambekämpfung jetzt durch Erpressung durchsetzen. So droht MS, zukünftig alle Mails von Providern, die Sender-ID nicht benutzen, beim eigenen eMail-Dienst Hotmail zu blockieren.
Sender-ID darf aufgrund von Patenten nicht in freier Software implementiert werden (ein Grund mehr, JETZT aktiv zu werden gegen Softwarepatente). Im Bereich der Mailserver ist freie Software unangefochten Marktführer, kommerzielle Lösungen fristen ein Nischendasein. Neben der forcierung der eigenen Software zielt Microsofts Initiative wohl auch darauf ab, den Mailmarkt in Zukunft nur noch unter den großen Anbietern aufzuteilen. Dank der weitgehenden Marktmacht von den "großen" wie AOL, United Internet (web.de + gmx), t-online und eben Hotmail, denen das sicher nicht unrecht ist, erscheint dies durchaus als reale Bedrohung. Ich fände es gerade sinnig, mal darüber nachzudenken, wie man mehr Menschen weg von den großen Mailanbietern zu kleinen Providern bringt, indem man ihnen Alternativen anbietet. Andere Admins von kleinen Server-Projekten können sich ja mal hier per Comment zu Wort melden, ob sie an sowas Interesse hätten und wie sowas aussehen könnte.
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Technischer Machbarkeitswahn und energiepolitischer Unsinn (Kernfusion)
Die letzten Tage machte die Meldung Schlagzeilen, dass nun in Frankreich der Kernfusionsreaktor ITER gebaut werden soll. Leider wird immer noch allzu häufig das Märchen von der unerschöpflichen, sauberen Energiequelle heruntergebetet, was doch allzusehr an die frühen Versprechungen der Atom(spaltungs)technologie erinnert.
Continue reading "Technischer Machbarkeitswahn und energiepolitischer Unsinn (Kernfusion)" Sunday, June 26. 2005Rot-Grüne Wahrheitsinterpretationen
Das Bundesumweltministerium gibt eine Broschüre mit dem Titel Kurs halten in der Umweltpolitik heraus. Darin findet man einen Abschnitt "Atomausstieg fortsetzen" über den sogenannten rot-grünen Atomausstieg und darin die Überschrift
Das dritte Atomkraftwerk ist abgeschaltet Nun, ich hab eine Weile darüber nachgedacht. Eigentlich halte ich mich in atompolitischen Fragen für halbwegs informiert, deshalb hätte es mich doch gewundert, wenn mir die Abschaltung eines Atomkraftwerks entgangen wäre. Ich kam aber auch nach mehrmaligem ausführlichen Nachzählen nur auf zwei (Obrigheim und Stade). Was dann im Text steht, verwundert doch etwas: "Schon mit der 2002 unterzeichneten Ausstiegsvereinbarung wurde das Ende des Atomkraftwerks Mülheim-Kärlich besiegelt." Das Atomkraftwerk Mühlheim-Kährlich wurde bereits 1988 stillgelegt und zwar nicht durch eine politische Entscheidung, sondern durch das Bundesverwaltungsgericht. Die Interpretation ist schon äußerst interessant, einen Vorfall, der zu Zeiten der Vorgängerregierung passierte, in die eigene Erfolgsbilanz aufzunehmen. Nun könnte man ja auf die Idee kommen, zwei AKWs stillgelegt, ist immer noch ein Erfolg. Das stimmt leider aber auch nicht. Das AKW Stade wurde 2003 freiwillig von e-on aus wirtschaftlichen Gründen stillgelegt. Nach dem Atomkonsens hätten sie es noch einige Jahre weiterbetreiben können. Nicht viel besser sieht es beim AKW Obrigheim aus. Es hätte bereits 2002 stillgelegt werden sollen. Durch eine Sondervereinbarung zwischen Gerhard Schröder und der EnBW durfte das Kraftwerk einige Jahre länger am Netz bleiben. Also gilt auch für Obrigheim: Es lief, solange die Betreiber es wollten. Fazit: Kein einziges Atomkraftwerk wurde wegen rot-grüner Atompolitik stillgelegt. Die beiden Anlagen Obrigheim und Stade wurden aus wirtschaftlichen Gründen abgeschaltet, dies wäre aller Warscheinlichkeit auch unter jeder anderen Regierung passiert. Mühlheim-Kährlich wurde schon zehn Jahre vor rot-grün stillgelegt, es wäre definitiv nie wieder ans Netz gegangen, völlig unabhängig davon, wer regiert. Der einzige Unterschied besteht wohl darin, dass die Grünen "Ausstiegsfeste" feiern. Die alltägliche Bedrohung durch einen möglichen Super-GAU, die Strahlung im Normalbetrieb und das ungelöste Atommüllproblem werden dadurch nicht weniger Saturday, June 25. 2005Gewitter, Blitz und die Tücken der Technik
Das gerade aufgezogene Gewitter erweckte bei mir einige nostalgische Erinnerungen an meine Kindheit, wo ich schon von Blitzen sehr fasziniert war.
Spontan wollte ich das Geschehen irgendwie festhalten, was nicht ganz so leicht ist. Zwar erscheint ein Blitz relativ hell, aber man muss schon direkt auf den Blitz draufhalten, um nachher auf der Kamera was zu sehn. Eigentlich wollte ich ein Filmchen online stellen, aber nach ausführlicher Analyse, sowie dem Fluchen über die Mangelhaftigkeit aktueller Multimedia-Software, bin ich drauf gestoßen, dass lediglich ein einziger Frame den Blitz zeigt und der Rest schwarz blieb, insofern gibt's also nur ein Bild. P. S.: Gut, dass es mal wieder regnet. Das Wetter war echt unerträglich die letzten Tage. Friday, June 24. 2005Entscheidung gegen Broadcast-Flag
Wie heise berichtet, gab es in den USA eine wichtige Entscheidung, die der dortigen Regulierungsbehörde untersagt, Hersteller von digitaler Fernsehtechnologie zur Berücksichtigung des Broadcast Flags zu zwingen.
Da warscheinlich "Broadcast Flag" den meisten eher wenig sagt: Es geht einfach ausgedrückt darum, dass der digitale Videorekorder der Zukunft nicht mehr in der Lage sein soll, nach belieben Fernsehsendungen aufzunehmen, sondern nur noch, wenn der Fernsehsender einem das "erlaubt". Ob die Entscheidung ein erster Lichtblick in Richtung einer kritischeren Betrachtung von Digital Rights Management sein wird, muss sich noch zeigen. Notes from Linuxtag (Luminocity, Microsoft cubes)
Yesterday I forgot to take my laptop-powerplug from linuxtag with me and as my battery was quite empty, I couldn't blog yesterday. So here are some more impressions from Linuxtag.
Luminocity - Eyecandy for XAfter I saw it at the X.org-booth on Linuxtag, I had to try out the nifty features the xorg-devs are working on. One really nice thing is luminocity. You have waving windows, which looks really cool. I found a HOWTO in the Gentoo Forum, which worked right away. I was really impressed by the performance of waving, half transparent windows. I also made a small video of it (it's ogg theora).While many people may think this is just playing around, imho eyecandy is quite important. That's one of the reasons why MacOS X is so successful. I'm really looking forward when those features will be available on usual desktops. Reverse engineering Microsoft cubesAt the Microsoft-booth on Linuxtag, you could get some nice white cubes with colored lights in it. Sadly, they had no open interface for it, so we tried to reverse engineer them. We weren't able to install Gentoo on them yet.Geekish artA project at the Linuxtag was creative geeks, a group of people creating creative commons licensed art with linux stuff (e. g. tux-pictures).Another very nice thing were the konqi-videos from kde, they are made with blender. I didn't know that blender is that good (though I'll probably never learn how to use it).
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Wednesday, June 22. 2005Linuxtag blogging (day 1)
Today, the Linuxtag in Karlsruhe started. I'm present at the gentoo booth.
Impressions from the first day: According to the Linuxtag blog, Ute Vogt from the german government helt a speech and spoke against software patents, which is opposed to the politics of the german ministry of justice. As I already told yesterday, a couple of software patent lobbyists are present, especially Sun, HP, Intel, IBM and Nokia. I asked at the Sun booth for an opinion and the answer was basically that nobody is there who can give a statement. I plan to ask the others as well, it might be a good idea if others would do this as well. I also plan to ask other companies about there opinion and if they are opposed to software patents, if they would support the economic majority campaign. Mirabile of MirOS asked me to create an ebuild for mksh, which I did, and he promised to spend me a beer for it ;-) I'm currently at the AKK, but didn't see him to get it. Pictures are here
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Tuesday, June 21. 2005Softwarepatente - die Lobbyisten und Open Source Freunde
Die Lobbyisten feiern schon, der Rechtsausschuss des Europaparlaments hat heute weitestgehend die Linie der Softwarepatent-Befürworter abgenickt. Zwar ist dies noch keine Entscheidung, könnte aber für viele Parlamentarier, insbesondere die, die sich nicht mit dem Thema beschäftigen, den Ausschlag geben. Hoffen wir, dass es nicht dazu kommt.
Was mal wieder frappierend auffällt: Fast die gesamte Riege der achso Open Source-freundlichen Firmen feiert mit. Nokia, IBM, Intel und Sun sind in erster Reihe mit dabei. Vielleicht sollten die Leute von GNOME mal beim nächsten feinen Essen mit Nokia-Vertretern ansprechen, wie der Konzern sein Engagement eigentlich mit seinem Kampf gegen freie Software vereinbart. Vielleicht sollte man nicht allzusehr in Jubel verfallen, wenn IBM mal wieder erklärt, wie sehr sie doch auf Linux setzen. Die vier oben genannten sind übrigens alle auch auf dem ab morgen stattfindenden Linuxtag vertreten. Links (unterstützens!! wichtig!!): Online-Demo mit Fotos Economic Majority (Firmen gegen Softwarepatente, nervt Euren Arbeitgeber, wenn der auf Open Source setzt) noepatents.eu.org Softwarepatentseite beim FFII Linux Bildungsarbeit
Hab heute mal wieder die Erfahrung gemacht, dass es häufig lediglich am Informationsmangel liegt, wenn Leute Probleme mit Linux haben.
Eine Anfrage von jemanden wurde mir weitergeleitet, der ein Layout-Programm gesucht hat, welches unter Linux und Windows gleichermaßen funktioniert. Ich wusste zwar keine Antwort drauf, hab aber mal geschrieben, dass man ja Scribus unter Knoppix ohne Installation an jedem Windows-PC betreiben könnte. Der Mensch war total happy und fasziniert von der Möglichkeit. Hat mich mal wieder bestätigt, dass die vielen Möglichkeiten, die Linux heute hat, manchmal schlicht besser kommuniziert werden müssten und einige Leute mehr umsteigen würden. Ich erleb oft genug, dass falsche Vorurteile gegen freie Software rumschwirren. So denken viele bei GIMP noch an das 1.0/1.2-Interface, glauben, dass man ein Konsolenjunkie sein müsse, um Linux zu bedienen (Ubuntu ist mit ein paar Klicks installiert), Menschen sind ganz begeistert, wenn sie sehen, dass CDs brennen mit k3b garnicht so schwer aussieht, ja, ich hab selbst schon Leute erlebt, die mich gefragt haben, ob es Firefox für Linux gäbe. Sunday, June 19. 2005Article about demoscene and free software
I've written a longer article about free software and the demoscene, I hope it'll be published in the hugi discmag.
Update: Changed some parts of the article by the feedback of Adok/Hugi. Continue reading "Article about demoscene and free software"
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Friday, June 17. 2005Alle Wege führen nach links?
Nachdem ich das schon vor einigen Wochen angemerkt hatte, ist es heute auch in den Normalmedien angekommen, dass Lafontaine vielleicht doch garnicht so links, sondern eher einfach nur ein blöder Rassist ist.
Was ich gerade immer mehr beobachte: Alle möglichen Leute scheinen sich gerade um die Besetzung des Begriffs "links" zu bemühen. Die moderne Linke ist Grün liest man da, zur Abwechslung tauchen auch mal wieder linke Grüne aus der Versenkung auf. Selbst grüne Jungrealos sind links neu (der Link ist schon etwas älter, aber soll als besondere Skurillität hier nicht fehlen). SPD-Linke schießen wie Pilze aus dem Boden, so bloggt Andrea Nahles von Herzen links. Und das, nachdem über Jahre hinweg SPD-Linke und linke Grüne doch eher wie ein Relikt aus längst vergangenen Zeiten erschienen. Ja, selbst in der FDP befinden sich die Linksliberalen gerade im Aufwind (Gibt's eigentlich auch NPD-Linke? Auf die warte ich ja bisher noch vergeblich.). Achja, und dann gab's da ja noch diese Leute, die neue Linksparteien und Linksbündnisse gründen, während die PDS in Berlin weiter Sozialabbau betreibt. Als jemand, der sich irgendwie schon immer als links verstanden hat, finde ich das ja mehr und mehr befremdlich, da sich das ganze irgendwo zwischen Sozialdemokratie, Arbeitermarxismus, Keynesianismus und sonstigem Müll bewegt (inwiefern der grüne Neoliberalismus plötzlich links ist, hab ich übrigens ehrlich noch nicht ganz verstanden), was alles völlig jenseits von emanzipatorischen Positionen ist, weshalb auch so ein Spinner wie Lafontaine sich als großer Linker darstellen kann. Ob aus der zunehmenden Unzufriedenheit über den Sozialabbau, die wohl eindeutig als Ursache für die neue linke Begeisterung auszumachen ist, eine neue, emanzipatorische Bewegung entsteht, muss sich erst noch zeigen. Ich habe leider meine Zweifel. Thursday, June 16. 2005Online demonstration against software patents
This picture looks really nice, and it's getting better every day. You can also add your picture to it and join the online demonstration against the EU software patent directive.
The software patent decision is really important for the future of free software. While I doubt that free software can be stopped by competition products for the long term, legal threats are and will be a real problem for all of us foss-developers. Join the online demonstration here.
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Wednesday, June 15. 2005All browsers are crap
Today, several news-pages reported about a new working draft of the CSS 2.1 specification. CSS 2.1 removes some features from CSS 2.0.
One example is text-shadow, which is really a nice thing. If your browser supports it, you can see it here. Why did they remove it? Because none of the mainstream browsers supports it. The one and only exception is Konqueror (and Safari, which is a fork of Konqueror). This feature may come back in CSS 3, which won't be released until the cows come home. This is imho really a bad decicion, it shows how browser vendors stop innovation in the world wide web. CSS 2.0 was released 1998, seven years ago and just NO SINGLE BROWSER implements it completely. If you don't believe me, just check text-shadow and empty-cells in all browsers available. Because of the lack of modern standards, crappy, proprietary alternatives like Flash evolve. There are alternatives. SVG? Not really used at all. Do you know VRML and X3D? Really nice things. Do you know how many browsers support it out of the box? Not a single one. It's really a pity that in these days, nice web-standards are available, but you can't use them. No doubt that the Internet Explorer is the main problem here. But Mozilla isn't much better. While Firefox brings a lot of innovation in user interfaces, the development of the gecko-engine lacks a lot of things. The only innovative force on the browser market at the moment is konqueror (which is probably the project with the smallest number of developers). Alvar Freude freigesprochen
Alvar Freude, bekannt durch seine Aktionen gegen die Internetzensur in NRW, wurde heute vor dem Stuttgarter Landgericht freigesprochen. Thomas Hochstein berichtet darüber. Alvar Freude war vorgeworfen worden, auf seiner Internetplattform odem.org auf Naziseiten zu verlinken. Dies geschah nach seiner Aussage zu Dokumentations- und Satirezwecken.
Ein kleiner Lichtblick gegen die Zensur im Internet und die Kriminalisierung von Webseiten. Tuesday, June 14. 2005Alles Kommunisten!
Die Campaign for Creativity ist angetreten, um den Schutz des geistigen Eigentums zu verteidigen. Die Kampagne betreibt vor allem Lobbyarbeit für die umstrittene Softwarepatentrichtlinie auf EU-Ebene.
In der FAQ liest man spannende Dinge: What are the disadvantages of intellectual property rights? In reality, strong intellectual property protection causes few problems. [...] Many of the disadvantages ascribed to intellectual property rights are usually the result of a poor understanding of IP or are really thinly disguised criticism of the free market or capitalist economic system. Aha. Ham wir's doch schon immer gewusst! Alles Kommunisten! Dass aber der gesamte Deutsche Bundestag auf Antrag der FDP (die schlimmsten Kommunisten!) die Richtlinie in ihrer jetzigen Form ablehnt, lässt dann doch tief blicken. Nehmt Euch vor den Roten in acht!
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