Tuesday, June 7. 2005Steve Jobs hustet und irgendwie steht die Welt Kopf
Ich meine, es hat ja jetzt sicher jeder gehört, Apple kauft seine Prozessoren in Zukunft bei Intel und die gesamte Blogger-Gemeinde steht Kopf (so Spreeblick, der Schockwellenreiter, die Computerwoche, die MacHackers und sicher noch ganz viele mehr).
Mal ne bescheidene Frage: Was ist eigentlich so toll an Apple, dass scheinbar eine fanatische Jünger-Gemeinde hinterherrennt, so tut, als wäre deren Geschäftsentscheidungen sowas wie ne persönliche Existenzbedrohung (fast alle Kommentatoren, die sich darum streiten, ob das jetzt ne gute oder ne schlechte Entscheidung war, scheinen quasi vorauszusetzen, dass Apples Firmenerfolg quasi automatisch im Interesse aller liegt). Mal zusammengefasst: Apple ist eine Firma, die baut Computer. Die lassen sie nicht von irgendwem basteln, sondern stellt dafür nen Designer an, deshalb sehen die Teile etwas schicker aus. Außerdem haben sie ein Betriebssystem, das ist ein bißchen bunter als andere und hat n paar grafische Gimmicks (ja, ich weiss, so weit sind wir noch nicht, aber das xgl-Zeug, woran die xorg-Leute grad fleißig basteln, dürfte die Linux-Welt balt auch in diese Dimensionen heben). Außerdem funktioniert die Hardware etwas besser, weil man halt den leichten Vorteil hat, dass man sie selber zusammenstellt und nicht beim Hersteller um Specs betteln muss. Ansonsten: APPLE IST EINE BELANGLOSE FIRMA WIE JEDE ANDERE! Nur eine mit verdammt gutem Marketing und einer Schaar fanatischer Jünger. Noch ein paar Zusatzgedanken: Apple war die erste Firma, die DRM-versiegelte Musik groß rausbrachte. Steve Jobs ist immer mit dabei, wenn's um DRM geht (freut ihn natürlich, dass man die Musik aus dem iTunes-Store nur auf dem hauseigenen Player spielen kann). Und, liebe Machackers, ob Euer Gott seine Prozessoren von TCG-Mitglied IBM oder TCG-Mitglied Intel kauft, dürfte am Einsatz von TCG auf Apple-Computern kaum etwas ändern. Dass sie restriktiven Technologien positiv gegenüberstehen, hat die Realität längst gezeigt. (Grüße an DVD-Jon, Du bist unser Held!) Es heißt auch gerne, Apple unterstützt Open Source. Das seh ich ziemlich ambivalent. Zwar isses richtig, dass Apple (lizenstechnisch gezwungenermaßen, GPL sei dank) in jüngerer Zeit das ein oder andere zu KHTML beigetragen hat. Aber Leute, macht Euch mal klar: Euren tollen Safari gäbe es einfach nicht, wenn er nicht auf die Arbeit der KDE-Entwickler aufbauen würde. Euer MacOS funktioniert nur so stabil, weil es auf GNU Darwin basiert. Dagegen haben Projekte wie OpenOffice Probleme, ihre Applikationen auf MacOS X zu portieren, weil Apple scheinbar unzureichend Dokumentation bereitstellt, um auf Aqua zu portieren. Viele in Apple-Laptops verbaute Hardware tut nicht mit freier Software (WLAN-Karten), Specs gibt's nicht. Apples "Unterstützung" für Open Source ist eine sehr einseitige Sache. Kommt mal von Eurem Trip runter, Apple scheint ja für viele ne Art Religion zu sein. Software needs to be free
Yesterday, there was that message on pro-linx that several projects using bitkeeper for managing their sourcecode now have problems because bitkeeper will no longer be available for free. The most important project using bitkeeper was the linux-kernel. Luckily, the kernel developers developed an alternative called git and seem to be happy with it.
The bitkeeper-issue was one issue showing how using proprietary software on free systems can lead into problems. But at all, it was not that big issue. The source was still free and the projects could switch to other software like git, svn or monotone. Now, another issue has been brought up recently: Current OpenOffice.org 2.0 beta versions need the proprietary Sun Java Runtime Environment to work. This is imho a much more grave issue. Imagine Sun does the same as BitMoover and says from one day to the other that they won't provide java for free any more. Or, even worse, if sun decides not to support future linux-versions. At the moment, this might not be that big issue, because most parts of OOo are still written in C. But imageine larger parts of it are java-based, this could mean OOo would be suddenly unavailable on Linux (or other free/alternative Systems). Luchily, the FSF is working on getting OOo to work with the free GCJ (GNU Java Compiler). (Beside that, although it's always claimed, sun java is limited to a very small number of architectures and thus not very portable) Another very dangerous threat to free software are binary drivers. Some days ago, NVidia released a new, proprietary linux-driver. They removed support for some older graphics chips. What does that mean? If you own such a card, your opportunities are very limited:
The bad thing with graphics-cards is that currently there is no real alternative. ATI is releasing binary drivers, which are very unstable and lacking a lot of features (Jon Lech Johansen wrote about that recently). As I read in the changelog of xorg, they are working on supporting newer ATI-chips (probably by reverse engineering). For the future, maybe the OpenGraphics-Project will be an alternative. Beside that, there's another problem with binary drivers. Did you ever tell people "Open Source is good, because many people can look at the code and find bugs, security holes and backdoors"? Well, if you load binary drivers in your kernel space, you can just forget this argument. Another good text I found about that issue is Freedom 0, here is the german version Freiheit 0. I often read in forums and hear from people "don't be so ideologic, not everything can be free", "RMS and the FSF are stupid, they are too ideologic", "I'm happy that nvidia releases drivers at all" etc. I hope I brought some arguments why in my opinion, free software is important and why I try to avoid the use of non-free software whereever possible.
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Monday, June 6. 2005Altpapier für 1,99 EUR (ich hab mir eine CHIP gekauft)
Kürzlich in einem Zeitschriftenladen hab ich mir gedacht, ich könnt mir ja, nur so zum Spaß, mal eine dieser vielen bunten Computerzeitungen kaufen. Um mal zu sehen, wie schlecht die eigentlich heutzutage sind. Im Normalfall les ich ja garkeine Computerzeitungen, gelegentlich kauf ich mir mal die c't oder das LinuxMagazin.
Nun, meine Wahl fiel auf die CHIP, und zwar die Version ohne CD, die war recht günstig (1,99 EUR). Dafür sind mir zwar die vielen "Vollversionen und Freeware-Programme" entgangen, unter anderem eine Anti-Spyware-Software (ich find's ja immer wieder erstaunlich, was Windows-Anwender alles brauchen), aber das konnte ich gerade noch verkraften (irgendwie schon erstaunlich, dass dieses Vollversionen-Gebrabbel scheinbar immer noch werbewirksam ist, in Zeiten von freier Software wie Firefox oder OpenOffice). Gereizt haben mich Titel wie "Hacken Sie Ihren PC, bevor es andere tun - So finden Sie garantiert alle Sicherheitslücken." (Wahnsinn, hat die CHIP das erste beweisbar sichere Betriebssystem gefunden?) oder auch "Flatrate* für 4,99* EUR/Monat auch in Ihrere Stadt!" (die Sternchen bedeuten, dass da noch was Kleingedrucktes steht, damit niemand auf die Idee kommt, CHIP zu verklagen, weils in seiner Stadt halt noch überhaupt kein DSL gibt). Ich hatte kurz noch überlegt, eine weitere Zeitung zu kaufen (Titel ist mir entfallen), die mir versprochen hat, "Windows so sicher wie Linux und so komfortabel wie MacOS" zu machen. Aber darauf konnte ich dann gerade noch verzichten. Nun, die Zeitschrift besteht erstmal zu circa 50% aus Werbung. Interessant ist jedoch: Die restlichen 50% sind eigentlich auch Werbung. Regelmäßige Bildblog-Leser wissen, dass es einen Pressekodex gibt, der besagt, dass Werbeanzeigen von redaktionellen Inhalten getrennt sein sollen. Nun gibt es geradezu dermaßen offensichtlich viele Artikel, die sich wie Werbetexte anhören, außerdem so Perlen wie den auf der Titelseite angekündigten DSL-"Artikel", bei dem es sich komplett nur um eine Werbeanzeige handelt (btw., "Flatrate auch in Ihrer Stadt" gilt bspw. für Murrhardt nicht). Im Vorwort behauptet Chefredakteur Thomas Pyczak, dass 100% der User durch Phishing verunsichert sind. Eigentlich hat mich Phishing noch nie wirklich gestört, weil irgendwie krieg ich das gebacken, obskure Mails, die meine Kontonummer wollen (ich mach mein Onlinebanking mit Chipkarte + HBCI), zu löschen, auch dass ich mich mit meinen ebay-daten nur bei ebay und nicht bei ebay.superhackingsite.com einlogge, ist mir irgendwie klar. Nebenbei filtert ClamAV sowieso fast alle Phishing-Mails. Aber 100% sind verunsichert. Ich bin wohl ein statistischer Fehler. Naja, wo machen wir denn weiter? "Opera besser als Firefox"! Hört sich doch gut an. Also, das is so einer der Artikel, wo ich mich doch schwer gefragt hab, ob für sowas Geld fliest. Ein kommerzielles Produkt wird mit komplett sinnfreien Argumenten gegen ein freies Produkt in den Himmel gelobt. Spannend wär noch die Frage, ob die Vollversion der Anti-Spyware-Software von der Heft-CD auch die Spyware Opera entfernt. Dass der Unterschied zwischen freier Software und Opera nicht 30 €, sondern eben die freie Software sind, wird ein CHIP-Redakteur vermutlich nie verstehen, also erwähnt man die Worte Open Source oder freie Software am besten garnicht. Also, wie die darauf kommen: Sie haben eine Feature-Liste, wo sie die Browser (nebst dem IE) vergleichen. Nun hat Opera rein zufällig alle diese Features. Leider ist die Liste falsch: Es wird bspw. behauptet, Firefox hätte keine Mouse Gestures, dafür gibt es aber Extensions. Interessant ist auch die Interpretation von Sicherheit: So verweisen sie darauf, dass Firefox 5 ungepatchte Sicherheitslücken hat, Opera jedoch keine. Nun macht eine solche Angabe wenig Sinn, wenn nicht in irgendeiner Weise dargestellt wird, was denn diese 5 Sicherheitslücken sind, ob das wirklich "Lücken" sind oder nur Bugs, die unter Umständen Sicherheitsrelevant sind (was ich für warscheinlich halte, aber es ist sowieso sinnfrei, weil sich das ständig ändert). Ein anderer Aspekt dabei ist jedoch auch, dass Firefox einen offen lesbaren Bugtracker hat, der von Opera ist intern. Naja, irgendwie geht das dann halt so weiter. In einem Artikel über Tiger wird gelobt, dass Apple schon jetzt eine Desktopsuchmaschine bietet und dabei Microsoft voraus ist, aber geflissentlich ignoriert, dass Beagle unter GNOME auch schon einsatzfähig ist. Die Ankündigung von PGP 9 liest sich vollständig wie ein Werbetext: "Mit einer völlig neuen Architektur will der Hersteller für noch mehr Sicherheit sorgen." Krass. Mehr Sicherheit. Klingt ja toll. (Zu PGP 9 hat RabenHorst was geschrieben) Irgendwie hatte ich dann keine Lust mehr, mir das weiter anzutun. Die Anzahl an realen redaktionellen Inhalten hätte man vermutlich auf wenigen DIN A4 Blätter unterbringen können (ein Interview mit dem Manager der Ärzte zum Thema Filesharing war ganz interessant, ein Kommentar zur Vorratsdatenspeicherung vom Deutschen Anwaltsverein, viel mehr war nicht zu finden), die große Masse ist ein Werbeprospekt und ein Haufen Altpapier. Da diese Verdummungsblättchen anscheinend erfolgreich verkauft werden, wird einem vielleicht etwas klarer, warum so viele Anwender meinen, ein Anti-Viren-Programm sei sinnvoll, eine Personal Firewall ein gutes Konzept und Windows unersetzbar.
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Saturday, June 4. 2005Die Grünen und die digitale Gesellschaft
Die Grünen haben, wie ja die letzten Tage an vielen Stellen vermeldet, einen Entwurf für ihr Wahlprogramm zum Thema "Digitale Gesellschaft" online gestellt und lassen ihn ganz modern per Wiki diskutieren. Nun isses ja mit grünen Programmen so eine Sache. Die klingen manchmal ganz sinnvoll, ham aber leider, wie man auch hier wieder sieht, nur allzu wenig mit grüner Realpolitik zu tun.
Hab mir mal die Mühe gemacht, den Entwurf im einzelnen außeinanderzunehmen (ich beziehe mich auf den Originalentwurf, da das Wiki ja in permanenter Veränderung ist und dafür auch niemand politisch verantwortlich gemacht werden kann). BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN nehmen schon lange Fragestellungen einer sich entwickelnden Wissensgesellschaft ernst. Historischer Einwurf: Ich habe bereits 1999, damals noch als Grüner, gefordert, dem Thema mehr Bedeutung zukommen zu lassen, ist etwa hier dokumentiert, was damals kaum jemand beachtet hat. Bei der Entwicklung von eGovernment-Lösungen sollte aus Gründen der Nachhaltigkeit und der Transparenz Freier Software der Vorzug gegeben werden. Elster war ein Projekt unter rot-grün. Dem Datenschutz und der IT-Sicherheit kommt in den Zeiten der "Digitalen Demokratie" eine besondere Bedeutung zu. Ja, dem Datenschutz kommt bei rot-grüner Politik wirklich eine besondere Bedeutung zu, nämlich die, dass man ihn eigentlich möglichst schnell entsorgen will (Biometrie-Pässe, ALG2 um nur mal die krassesten Auswüchse zu nennen). BÜNDNIS 90 / Die GRÜNEN haben deswegen mit der "Barriefreien Informationstechnik-Verordnung" (BITV) sicher gestellt, dass die Web-Angebote aller Bundesbehörden bis Ende 2005 barrierefrei sind. Ja, die BITV ist eine gute Idee. Wenn man sie auch umsetzen würde. Achja, für Parteien gilt die BITV leider nicht. (Mehr Infos, was die BITV ist, findet man bei Einfach für alle.) Jetzt kommt mein Lieblingssatz: Wir fordern deshalb eine RFID-Kennzeichnungspflicht im Verbraucherbereich sowie die Möglichkeit zur Entwertung der Chips. Ja! Super-Idee! Find ich klasse, das mit der Möglichkeit zur Entfernung der Chips. Gilt das auch für Reisepässe??? Wir fordern eine durchsetzungsstarke digitale Privatkopie im Urheberrecht, die nicht durch Kopierschutzmaßnahmen ausgehebelt werden darf. Das hat man ja bei der Urheberrechtsnovelle gemerkt... Wir wehren uns außerdem gegen Versuche von sicherheitspolitischen ScharfmacherInnen, im Zuge der Terrorismusbekämpfung Verschlüsselungsverbote und die Verpflichtung zur Hinterlegung von Kryptographie-Schlüsseln durchzusetzen. Jaja, diese bösen, bösen sicherheitspolitischen ScharfmacherInnen (muss schon sein, korrekt ge-gendert). Deren Parteibuch schaun wir uns besser nicht so genau an. Deswegen lehnen wir zentrale Filtermaßnahmen im Internet ab. Wir befürchten eine akute Gefährdung für offene und transparente Kommunikations-Strukturen, sowie für die Informations- und Meinungsfreiheit - und damit auch für die demokratische Leistungsfähigkeit unserer Gesellschaft. Ja, gegen Zensur, sowas machen ja nur undemokratische Staaten wie China oder (damals noch rot-grün) Nordrhein-Westfahlen. Wir wollen Freie Software fördern. Hmja. Das klingt ja so ganz nett. Hätt ich prinzipiell nix dagegen. Nur ist das für mich grad irgendwie sowas wie der dritte Schritt vor dem ersten. Von einer Partei, die zwei Gesetzen, die zur illegalisierung von freier Software geführt haben, mitzuverantworten hat, klingt es etwas absonderlich (Anm.: Das Jugendschutzgesetz verbietet das bewerben und vertreiben von Spielen ohne Altersfreigabe, was somit für alle freien Spiele gilt, das neue Urheberrecht, auch als "das deutsche DMCA" bezeichnet, führt zu so absurden Dingen, dass es nicht legal ist, eine DVD mit Hilfe freier Software anzuschauen). Das System der "Offenen Codes", der "Offenen Standards" ermöglicht einen fairen Wettbewerb, beugt Monopolen vor und sichert Innovation. Ja, Standards sind eine gute Idee. Keine Softwarepatente Achja, die lieben Softwarepatente. Ich erinnere mich, wie ein Redner auf der Demonstration in Karlsruhe meinte, man muss genau aufpassen, von denen, die behaupten, gegen Softwarepatente zu sein, ist mindestens die Hälfte für Softwarepatente. Das Fernbleiben von Renate Künast im EU-Ausschuss, zwar viel "wir sind dagegen"-Gerufe, aber das skandalöse Verhalten von Justiz- und Wirtschaftsministerium gegen en erklärten Beschluss des Bundestages schien auch niemanden dazu anzuregen, die Zweifelhafte Rolle insb. von Brigitte Zypries in der Regierung zu thematisieren, der rechtspolitische Sprecher der Grünen, Jerzy Montag (den hatten wir oben schonmal), macht sich für Softwarepatente stark... Alles in allem irgendwie doch ein klares Jein der Grünen zu Softwarepatenten. Monday, May 23. 2005GPN-Report
Am vergangenen Wochenende war ich, wie berichtet, auf der GPN4 in Karlsruhe. Samstag abend heilt ich einen Freestyle-Vortrag mit ein paar Gedanken zur Demoszene und freier Software (Folien wie versprochen hier als OpenDocument, hier als PDF).
Beim Tastaturgeschwindigkeitsschneckenrennen war ich erstaunlich gut und hab die meisten Runden gewonnen. Stellt sich für mich die Frage, ob es sich noch lohnt, DVORAK zu lernen oder ob ich schon schnell genug tippe. Beim Hacker Jeopardy hab ich leider keine sonderlich gute Vorstellung abgegeben und bin schon in der ersten Runde ausgeschieden. Ansonsten gab's natürlich n Haufen spannender Vorträge zu üblichen Hacker-Themen, jede Menge Mate, wenig Schlaf und meine ersten Tetrinet-Erfahrungen. Nebenbei hab ich noch jemand getroffen, der ernsthaft behauptet, auf einem Samsung P35 (dem Nachfolgemodell von meinem P30) S3 unter Linux (Suspend-to-Ram) erfolgreich zu betreiben. Ich hab's sogar gesehen, konnte es bisher aber leider noch nicht nachvollziehen, da vbetool bei mir nicht kompilieren will. Wednesday, May 18. 2005Get this out of here! (ELSA Microlink ISDN USB)
While cleaning up my room, I found the ELSA Microlink ISDN USB you can see on the picture here.
I hate this device! It stopped me from using Linux for about half a year. I even set up a homepage about that issue. As far as I know, it's still impossible to use it in Linux. I don't care as I don't use ISDN any more. I want to get rid of it. If there's anyone out there who seriously wants to write a linux-driver for it (by reverse engineering or contacting ELSA for specs or whatever), write me a note and I'll send you the device for free. Please add some information why you think you are able to do it (e.g. did you write linux/isdn-drivers before?).
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Tuesday, March 15. 2005"Liebe Kinder, wenn ihr Filme raubkopiert, landet ihr im Knast und werdet in den Arsch gefickt"
Die Machenschaften der Filmindustrie führen mal wieder zu Würgreizen bei mir.
Im heise-Forum bin ich auf diesen Beitrag gestoßen. Worum's geht: Auf einer DVD-Sammlung "Garfield und seine Freunde" befindet sich einer der berüchtigten Anti-Raubkopierer-Spots der "Hard aber Gerecht"-Kampagne der Filmindustrie, den man nicht überspringen kann. Und das bei einer DVD für Kinder! Man sollte sich mal fragen, warum man zwar der Meinung ist, Jugendlichen unter 18 vorschreiben zu wollen, welche Spiele sie spielen dürfen, es aber scheinbar niemanden stört, wenn auf einer DVD, die als Zielgruppe klar an Kleinkinder gerichtet ist, mehr als fragwürdige und sicher nicht jugendfreie Propagandaspots angeschaut werden müssen. Saturday, March 5. 2005Industry kills Music
Erinnert sich noch jemand daran, dass die Musikindustrie mal unter dem Slogan "Copy kills music" eine Kampagne gegen sogenannte "Raubkopierer" gestartet hat? Wie absurd dies ist, zeigt sich erneut am Beispiel der Band Beatallica.
Beatallica, wie der Name schon assoziiert, spielte Beatles-Stücke im Metallica-Stil. Nichts verwerfliches sollte man meinen. Aber in unserem Absurden Copyright-System ist sowas verboten, wenn man sich nicht die Genehmigung dafür einholt. Sony, Rechteinhaber der Beatles-Songs, ging erfolgreich gegen die Band vor, sie musste ihre Webseite schließen. Der Fall hat frapierende Ähnlichkeiten mit dem Grey Album von DJ Danger Mouse. Der Rapper hatte auf dem Album Stücke des "White Album" der Beatles mit dem "Black Album" von Jay-Z gemixt. Der Vertrieb der Platte wurde verboten, die Aktivisten von Downhill Battle (sehr empfehlenswerte Website zum Thema Musikindustrie, viele Aktionen) riefen dazu auf, an einem Aktionstag, dem Grey Tuesday, das verbotene Album über Filesharing-Programme zu verbreiten und herunterzuladen. Der Fall zeigt deutlich, dass es längst nicht nur um die Frage der Musikdownloads geht, sondern dass mehr und mehr durch dieses absurde Copyright-Regime die Erschaffung von neuer Kunst, neuer Musik zerstört wird. Remixes werden illegalisiert, unkommerzielle Webradios müssen finanziell bluten, DJs dürfen ihre Mixtapes nicht mehr verbreiten etc.. Sobald Kunst auf den Werken anderer basiert (was praktisch immer der Fall ist, niemand ist frei von Einflüssen), läuft man Gefahr, von den Schergen der Musikindustrie verklagt zu werden. Tuesday, March 1. 2005BIOS-update for linux-users - a survival guide
Today I looked if Samsung provides a BIOS-update for my laptop (P30 XVM 1500). There was a new version (09NK), but it was only a windows-executable-file. You can get it here.
Older versions (e.g. the 06nk) were available as boot-cd-images (nero-files, but that doesn't matter, you can easily convert them to isos), but not the new version. Ok, next thing I tried was extracting the files from the exe. Not that easy though. Usually, you can just unzip exe-installers, but this didn't contain a zip-archive. With a dos-tool called gettyp (runs in dosemu) I could find out the position of the exe-overlay and could extract it with dd. It started with LPCKLPCK. Nice, looks like a signature. But file didn't recognize it, googling for LPCKLPCK just brought NOTHING. After some more investigation, I found that the format was quite easy to read, it had always a filename with .gz and a fixed number of zero-bytes later a gzip-header. As I only needed one file, I dd'ed it so it started with the .gz-header of that file (09NK.WPH.gz). gunzip said that it ignoes the trailing garbage after the data. Nice, so I had my 09nk.wph-file I needed (the BIOS-image). Ok, the rest was simple, creating a freedos-bootdisk with dosemu, copying the 09nk.wph and phlash16.exe (from the old bios-update 06nk) on it, creating a boot-cd with k3b. For all of you that don't want to repeat this adventure, I've provided an ISO-image. Just boot it, run phlash16 09nk.wph and you're done. WARRANTY: This worked for me, but I am not responsible if it destroys your BIOS, if your laptop starts burning or if anything else happens.
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Eine kleine Geschichte aus der Zukunft
2189
Eine neue Erfindung macht die Runde: Ein Forscherteam hat es ermöglicht, einen Replikator für Lebensmittel zu erstellen. Die schon im Jahr 1966 von einem Regisseur namens Gene Roddenberry in einer Science-Fiction-Serie erdachte Technologie kann endlich Realität werden. Die Menschheit hatte zwar in den vergangenen Jahrzehnten viele technologische Errungenschaften erreicht, der Hunger und die Armut konnten jedoch nicht wirksam bekämpft werden. Die Gentechnologie erwies sich als Desaster mit vorher nicht absehbaren Folgen (eine immer kleiner werdende Minderheit hatte davor gewarnt, wurde aber immer weniger ernst genommen). Durch den Replikator erscheint dies jetzt möglich, jeder kann soviel Lebensmittel erstellen, wie er möchte. 2191 Der Replikator wird zum Erfolgsprodukt, durch neue technologische Verfahren kann ein Replikator zu sehr günstigen Preisen produziert werden. 2192 Die Lebensmittelindustrie schreit auf: Ihre Umsätze brechen ein. Die IFFI (International Federation of the Food Industry) startet eine Kampagne "Replikatoren zerstören die Lebensmittelindustrie". Tausende Arbeitsplätze seien gefährdet. Daran hatte in aller Euphorie niemand gedacht. Eine Lebensmittel-Rechte-Verwaltung (FRM - Food rights management) soll in Replikatoren eingebaut werden. Lebensmittel werden mit Nanochips versehen, die die Benutzung in Replikatoren unmöglich machen. Nur speziell autorisierte Replikatoren sind in der Lage, solche Lebensmittel zu reproduzieren. Dadurch wird dem Lebensmittel-Hersteller ermöglicht, genau festzulegen, wie oft seine Lebensmittel reproduziert werden dürfen. Eine Firma leistet Pionierarbeit und produziert Äpfel, die mit den neuen Replikatoren (in schickem Design) bis zu drei mal reproduziert werden dürfen. Stimmen werden laut, die vor Gesundheitsgefahren durch die Nanochips warnen, einige Personen reagieren mit Allergien auf die Chips. 2193 Einige findige Bastler stellen Anleitungen zur Verfügung gestellt, wie man mit den alten Replikatoren dennoch Lebensmittel mit FRM-chips reproduzieren kann. Ein neues Lebensmittelgesetz wird geschaffen, Replikatoren der alten Bauart dürfen zwar noch verwendet werden, aber es ist nicht mehr erlaubt, mit ihnen Lebensmittel, die mit FRM-Chips versehen sind, zu reproduzieren. Die Verbreitung der Anleitungen steht unter Strafe. 2194 Trotz des neuen Lebensmittelgesetzes werden unkontrolliert Replikatoren weiterhin eingesetzt. Die Umsätze der Lebensmittelindustrie gehen weiter zurück. Die IFFI startet eine Kampagne "Lebensmittel-Reproduzierer sind Verbrecher". Eine neue Strategie soll Abhilfe schaffen: In allen Haushaltsgeräten (Herdplatten, Mikrowellen, Kühlschränke) soll FRM-Technologie implementiert werden, die die Nutzung von nicht-FRM-Lebensmitteln oder von solchen, die mit illegalen Replikatoren erstellt wurden, unmöglich macht. 2198 Die neuen Geräte setzen sich langsam durch, das illegale Reproduzieren von Lebensmitteln ist weitgehend eingedämmt. Die Umsätze der Lebensmittelindustrie steigen wieder. Die Gesellschaft hat erfolgreich die Bedrohung eines großen Wirtschaftszweiges abgewendet. Der Hunger in der sogenannten dritten Welt besteht zwar weiterhin, aber das ist im Vergleich zur Bedrohung für unsere Wirtschaft ein kleines Opfer. Ähnlichkeiten mit aktuellen Entwicklungen in anderen Wirtschaftszweigen sind möglicherweise nicht komplett zufällig. Monday, February 28. 2005Was man sich als Linux-Nutzer alles gefallen lassen muss
Wenn ein Hersteller einer Hardware zu einem sagt:
"Falls der Treiber nicht funktioniert, benutzen Sie ihn einfach nicht." Da würde man sich doch einigermaßen veräppelt vorkommen, oder? Nun, genau das tut Ati. So steht in deren Linux-FAQ: 16-bit colour is not supported; if any of your critical applications require 16-bit colour, you should not install the ATI Proprietary Linux Driver. Blöde nur, dass die freien Treiber neuere ATI-Grafikkarten nicht wirklich unterstützen (kein 3D-Support), da ATI sich weigert, die Spezifikationen den Entwicklern zur Verfügung zu stellen. Glücklicherweise besitzt mein Laptop noch eine alte Radeon 9200, die von den freien Treibern unterstützt wird. Für die Zukunft hoffe ich darauf, dass das Projekt einer free-software-friendly graphics card Erfolg haben wird. Saturday, February 26. 2005Fairsharing - Kampagne und Erklärung für P2P-Flatrate
Die Initiative Fairsharing setzt sich für eine pauschale Vergütung des Downloads von Musik und Filmen ein. Dadurch sollen restriktive Technologien wie Digital Rights Management verhindert werden.
Unter dem Titel "Privates Kopieren ist kein Verbrechen" wurde eine Erklärung gestartet, die auch online unterzeichnet werden kann. Die Kampagne ist auf jeden Fall ein sinnvoller Ansatz, den Kriminalisierungsbestrebungen der Musik- und Filmindustrie ein konstruktives Konzept entgegenzusetzen.
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Friday, February 18. 2005Freie Filme - ch7, Paul der Fisch, Lord Meia
Nachdem ich schon vor einiger Zeit hier über Route 66, den ersten deutschen Open Source-Film, berichtet habe, hab ich mich mal umgeschaut, was es sonst noch so an frei herunterladbarem Filmmaterial im Netz gibt.
CH7 Der Film CH7 war eins der ersten Werke, welches unter einer Creative Commons Lizens veröffentlicht wurde. Hier wirkten auch professionelle Regisseure und Schauspieler mit, was man dem Film auch deutlich anmerkt. Tina würde gerne Filme drehen. Aber sie wird enttäuscht: An einer Filmschule will man sie nicht, in ihrem neuen Job beim Privatsender CH7 darf sie keine Reportagen drehen, sondern nur Kandidaten für sinnlose Quizshows aussuchen. Also entschließt sie sich, gemeinsam mit dem ebenfalls an der Filmschule gescheiterten Sebastian und ihrem zwielichtigen Bekannten Diego, einen eigenen Film zu drehen. Mit eigenwilligen Methoden, gegen dem Kommerz und für die Kreativität. Die Kamera ist von CH7 geklaut, ein Banküberfall mißlingt, die Schauspieler werden auf der Straße "rekrutiert" und dürfen unfreiwillig im Film mitspielen. Der Film ist eine beißende Kritik an der Medienlandschaft, der Privatsender erfüllt alle Klischees, wie man sich die Hintergründe bei RTL, SAT1 o.ä. vorstellt, die fiktive Band "Off Limits" erinnert stark an das, was uns die Musikindustrie täglich vorsetzt. Ein wirklich sehenswerter Film! Kleine Warnung: Der Film ist komplett in Schwitzerdütsch, was sich hart an der Grenze zwischen Dialekt und eigener Sprache bewegt. Ich hab den Film einermaßen verstanden, aber kann mir gut vorstellen, dass Leute damit Schwierigkeiten haben, insbesondere wenn man sich noch nie in der Schweiz verständigt hat. Es gibt die Möglichkeit, hochdeutsche Untertitel herunterzuladen, leider nur für den kommerziellen Quicktime-Player. In mplayer hab ich das nicht zum laufen gebracht. Siehe auch Artikel bei Lars. Paul der Fisch Zwar nicht explizit unter einer freien Lizens, aber ebenfalls kostenlos herunterladbar ist der Film Paul der Fisch. Drei Studenten, die sich eher mit dem Konsum diverser legaler und nichtlegaler Drogen als mit dem Studium beschäftigen, stehen kurz vor dem Diplom. Da erfahren sie aus heiterem Himmel, dass ihre Prüfung deutlich früher stattfindet. Innerhalb einer Woche den Stoff zu lernen scheint aussichtslos, also beschließen sie, die Diplomprüfung zu klauen. Das geht jedoch schief, sie finden nur einen leeren Tresor. Zu allem Überfluss stellt sich heraus, dass in dem Tresor nicht ihre Prüfungsbögen, sondern die Einsatzpläne für einen Besuch des Bundeskanzlers lagen. Sie geraten in Verdacht, ein Attentat auf den Kanzler zu planen. Insgesamt wirkt der Film schon stark unprofessionell, die Story wirkt eher zusammengewürfelt, das Finale erscheint völlig sinnfrei. Für etwas seichte Unterhaltung reicht's jedoch allemal. Lord Meia Ebenfalls unter einer Creative Commons Lizens steht der Film Lord Meia. Leider ist hier wohl der Tiefpunkt meiner heutigen Rezensionsliste erreicht. Die Story: Zwei Brüder streiten sich um das Erbe ihres mafiosen Vaters. Sie erschießen sich gegenseitig, Gott schickt sie auf die Erde zurück, um einen Tyrannen zu finden. Dabei sehen sie sich irgendwann gezwungen, zusammenzuarbeiten. Der Rest wird immer dämlicher. Zusammengefasst: Das ganze wirkt wirklich sehr "trashig", wie die Autoren auch schon auf ihrer Seite warnen. Fazit Die Idee, neben freier Software auch freien Content zu erstellen, fasst im Filmbereich langsam Fuß. Zwar ist das meiste, was man so findet, nicht sonderlich aufregend, aber mit CH7 ist zumindest eine Perle dabei. Es zeigt sich eben, dass die Methoden der freien Software nicht 1:1 auf andere Bereiche übertragbar sind, aber dass hier durchaus Potentiale vorhanden sind. Ich denke, es lohnt sich, die Sache weiter zu beobachten. Im Sommer soll der zweite Film der Route 66-Macher Die letzte Droge erscheinen, der, wenn man sich die Ankündigung durchließt, im Gegensatz zur ersten Produktion durchaus eine Handlung haben soll. Ein weiterer kostenloser Film, der mir noch begegnet ist Benjamins Party, hab ich aber noch nicht angeschaut. Rezension nächstes Mal. Wenn ihr noch mehr kostenlose oder freie Filme kennt, postet die doch bitte als Kommentar (gerne auch englischsprachige). Links zusammengefasst: CH7 Paul der Fisch Lord Meia Route 66 Benjamins Party Die letzte Droge
Posted by Hanno Böck
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Tuesday, February 15. 2005Zerstörung von Wissen
Zwei Erlebnisse, die sich bei mir in kurzer Abfolge abgespielt haben und die meiner Ansicht nach bezeichnend dafür sind, wie in unserer Gesellschaft mit Wissen umgegangen wird:
Vor einigen Wochen wollte ich mir zur Vorbereitung auf eine Klausur ein Buch kaufen, auf das in der Vorlesung mehrfach hingewiesen wurde (Uwe Schöning, Algorithmen kurzgefasst). Nach dem Gang in die lokale Buchhandlung, einer Suche bei Amazon und beim Verlag war klar: Das Buch kann man nicht mehr kaufen. Es wird nicht mehr aufgelegt. In der Uni-Bibliothek waren nur wenige Exemplare vorhanden, die nicht ausleihbar waren. Ich hab das Problem dann dadurch gelöst, dass ich mir ein umfangreicheres, deutlich teureres Buch zum Thema vom selben Autor gebraucht erworben hab. Leider keine sonderlich schöne Lösung Zweites Beispiel: Beim Lesen eines Buches (John Gribbin, Auf der Suche nach Schrödingers Katze) wurde auf ein in den dreißiger Jahren erschienenes Buch mit dem Titel Philosophie der Naturwissenschaft (Eddington) verwiesen. Ebenfalls Suche bei Amazon, gleiches Ergebnis: Das Buch gibt es nicht mehr. Unsere Uni-Bib hat es, somit hab ich also die Möglichkeit, mal reinzuschauen. Es ist meiner Ansicht nach geradezu ein Verbrechen gegen menschliches Schaffen, dass Bücher, deren Druck sich nicht mehr lohnt, einfach in der Versenkung verschwinden. Im Deutschen Urheberrecht ist eine sogenannte Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Autors vorgesehen. Erst nach dieser Zeit steht der Inhalt der Allgemeinheit zur Verfügung. Die meisten Bücher sind da vermutlich schon längst vergessen. Es sollte zumindest mal ein modernes Urheberrecht geschaffen werden, welches nach angemessener Zeit und spätestens nachdem ein Buch nicht mehr im Handel erhältlich ist, den Inhalt frei verfügbar macht. Das gefällt natürlich den Lobbyisten von Bertelsmann, Microsoft, Disney (Disney hat durch entsprechende "Wahlkampfspenden" bereits elfmal eine Verlängerung der "Schutzfrist" im US-Urheberrecht erreicht) und wie sie alle heißen nicht, die am liebsten alles mit Digital Restriction Management versehen würden (und damit noch mehr Wissen vernichten) und ihre Verwertungsinteressen bedroht sehen. Aber eine Gesellschaft muss sich fragen, ob sie die organisierte Privatisierung und (bei nicht-Verwertbarkeit) Vernichtung von Kulturgütern akzeptiert oder ob deren Erhalt nicht wichtiger ist, als die Profitinteressen einiger Konzerne. Thursday, February 10. 2005Neues von, über und gegen die Musikindustrie
Ich sammel hier einfach mal ein paar aktelle Entwicklungen, die imho spannend sind:
Der AStA der Uni Marburg sucht für seine Erstsemesterparty Bands, die ihre Musik unter einer Creative Commons Lizens gestellt haben. Gleichzeitig soll aus den besten Stücken ein "Open Music Sampler" erstellt werden. Gute Aktion, weiter so! http://www.openmusic.asta-marburg.de/ Kleine Erinnerung: Es gab vor längerer Zeit schonmal die Open Music CD des Linuxtags, die Stücke sind downloadbar. Die Proteste der Webradios gegen die Tariferhöhung der GVL scheinen Aufmerksamkeit zu erregen, gestern gab es einen Artikel auf tagesschau.de. Es geht darum, dass die Tarife, die Webradios zum abspielen Copyright-geschützter Musik zahlen müssen, drastisch erhöht werden sollen, was eine Existenzbedrohung für die meisten kleinen, unkommerziellen Webradios bedeutet. Eins von vielen Beispielen, wie die Musikindustrie Kreativität nicht fördert, sondern bekämpft. Unter www.mp3tunes.com befindet sich ein neuer Musik-Downloaddienst, auf dem Stücke diverser Independent-Labels kaufbar sind. Das besondere: Ohne DRM-Restriktionen.
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