Wednesday, September 27. 2006
Filmkritik: »Superman returns«
Ok, das hier wird verspoilert, aber hey, das ist echt mal egal. Der Film hat eigentlich eh nichts, was man spoilern kann.
Ich bin ja mit eher geringen Erwartungen in den Film gegangen. Superman ist an sich ja schon ein sehr flacher Charakter, nicht vergleichbar mit anderen Comichelden à la Spiderman oder X-Men. Was mich dann aber doch überraschte: Der Film schaffte es, meine Erwartungen noch deutlich zu unterbieten.
Die alten Superman-Filme fand ich zu meiner Kindheit gut und nach allem, was ich erinnere, warn sie zumindest besser als das hier. Aber zur Story: Astronomen haben Supermans Planeten gefunden. Superman fliegt fünf Jahre durchs All um fremde Welten zu entdecken... Ach nee, das war ja Captain Kirk. Superman fliegt also fünf Jahre durchs All um die Trümmer von seinem alten Planeten zu besichtigen. Seine Liebste ist sauer, weil er sich nicht verabschiedet hat, deshalb hat sie in der Zwischenzeit geheiratet und ein Kind.
Rein zufällig kehrt am selben Tag Clark Kent aus einem fünfjährigen Urlaub zurück. Clark sieht außerdem aus wie Superman, nur trägt er eine Brille, aber das merkt nie jemand.
Lex Luther ist durch einen juristischen Formfehler (klar, nur weil er die Welt mehrmals vernichten wollte, heißt das nicht, dass man ihn einfach einknasten würde - wie schön die Welt doch ist) aus dem Knast entlassen worden. Er spaziert in einen Eisberg, den Supermans Daddy hinterlassen hat und nutzt die dort offen rumliegende Technologie von Krypton, um einen neuen Kontinent neben den USA aus dem Meer zu heben.
Supermans Ex Louis wird von Luther entführt, merkt dann noch eben, dass ihr Sohn auch Superkräfte hat, vermutlich muss man also die Vaterschaft nochmal klären. Spekulationen über Sex mit dem Mann aus Stahl lassen wir mal beiseite.
Luther hat in seinen neuen Kontinent auch noch Kryptonit eingebaut, das einzige Material, das Superman schaden kann. Deshalb liegt dieser blutend am Boden, als er Luther aufhalten will. Kurz danach rappelt er sich aber wieder auf und wirft den neuen Kontinent, der ihn eben noch durch bloße Berührung fast getötet hätte, ins All. Danach stirbt er. Nur um kurze Zeit später (was ne Überraschung) wieder aufzuwachen - ist ja schließlich Superman.
Dann hört das ganze etwas unvermittelt auf. Luther sitzt auf ner einsamen Insel, Louis hat sich noch nicht wirklich entschieden und außer dass er einen Bösewicht mit einem Klavier beworfen hat, hat unser Superman-Junior noch nichts getan.
Das ganze ist wirklich so dämlich, wie ich es hier beschrieben hab. Daneben sind die wenigen Elemente, die etwas Spannung bieten könnten, auch noch vermasselt. So wartet man nach der Offenbarung, dass es sich bei Junior um Supermans kleinen handelt ständig drauf, dass er auch irgendwo mal aktiv wird. Wird er aber nicht.
Der »Konflikt« zwischen Louis' Ehemann und Superman scheint irgendwie garnicht da zu sein. Als Louis ihren Mann anweist, umzudrehen um Superman zu retten, weil er grad auf einen kryptonitverseuchten Kontinent zufliegt, scheint dieser sich kurz Sorgen um seine Gesundheit zu machen, aber dass er seinen Konkurrenten retten soll, das stört ihn sichtlich kaum. Man hätte ja wenigstens mal ne Szene erwartet, wo einer der beiden halbtot von ner Klippe runterhängt und der andere nach einer Sekunde des Zweifelns zupackt und den andern rettet oder sowas.
Das gut-böse-Schema ist dermaßen flach (Superman rettet ständig mal irgendwelche Leute, die von Hochhäusern fallen und ähnlichem, während Luther sich darauf freut, Milliarden von Menschen abzuschlachten), dass es schon fast weh tut.
Am Ende bleiben ein paar Handlungsstränge einfach unvollständig. Klar, die Fortsetzung ist ja geplant. Normalerweise nennt man sowas ja Cliffhanger. Dumm nur, wenn der Film einen nicht im geringsten das Gefühl gibt, dass es einen interessieren könnte, wie's weitergeht.
Dass Bryan Singer gute Filme machen kann, weiss man (Usual Suspects, X-Men 1 und 2). Dass er schlechte machen kann, weiss man jetzt auch. Kevin Spacey ist in diesem Streifen schlicht ne Verschwendung höchster Güte.
Ich bin ja mit eher geringen Erwartungen in den Film gegangen. Superman ist an sich ja schon ein sehr flacher Charakter, nicht vergleichbar mit anderen Comichelden à la Spiderman oder X-Men. Was mich dann aber doch überraschte: Der Film schaffte es, meine Erwartungen noch deutlich zu unterbieten.
Die alten Superman-Filme fand ich zu meiner Kindheit gut und nach allem, was ich erinnere, warn sie zumindest besser als das hier. Aber zur Story: Astronomen haben Supermans Planeten gefunden. Superman fliegt fünf Jahre durchs All um fremde Welten zu entdecken... Ach nee, das war ja Captain Kirk. Superman fliegt also fünf Jahre durchs All um die Trümmer von seinem alten Planeten zu besichtigen. Seine Liebste ist sauer, weil er sich nicht verabschiedet hat, deshalb hat sie in der Zwischenzeit geheiratet und ein Kind.
Rein zufällig kehrt am selben Tag Clark Kent aus einem fünfjährigen Urlaub zurück. Clark sieht außerdem aus wie Superman, nur trägt er eine Brille, aber das merkt nie jemand.
Lex Luther ist durch einen juristischen Formfehler (klar, nur weil er die Welt mehrmals vernichten wollte, heißt das nicht, dass man ihn einfach einknasten würde - wie schön die Welt doch ist) aus dem Knast entlassen worden. Er spaziert in einen Eisberg, den Supermans Daddy hinterlassen hat und nutzt die dort offen rumliegende Technologie von Krypton, um einen neuen Kontinent neben den USA aus dem Meer zu heben.
Supermans Ex Louis wird von Luther entführt, merkt dann noch eben, dass ihr Sohn auch Superkräfte hat, vermutlich muss man also die Vaterschaft nochmal klären. Spekulationen über Sex mit dem Mann aus Stahl lassen wir mal beiseite.
Luther hat in seinen neuen Kontinent auch noch Kryptonit eingebaut, das einzige Material, das Superman schaden kann. Deshalb liegt dieser blutend am Boden, als er Luther aufhalten will. Kurz danach rappelt er sich aber wieder auf und wirft den neuen Kontinent, der ihn eben noch durch bloße Berührung fast getötet hätte, ins All. Danach stirbt er. Nur um kurze Zeit später (was ne Überraschung) wieder aufzuwachen - ist ja schließlich Superman.
Dann hört das ganze etwas unvermittelt auf. Luther sitzt auf ner einsamen Insel, Louis hat sich noch nicht wirklich entschieden und außer dass er einen Bösewicht mit einem Klavier beworfen hat, hat unser Superman-Junior noch nichts getan.
Das ganze ist wirklich so dämlich, wie ich es hier beschrieben hab. Daneben sind die wenigen Elemente, die etwas Spannung bieten könnten, auch noch vermasselt. So wartet man nach der Offenbarung, dass es sich bei Junior um Supermans kleinen handelt ständig drauf, dass er auch irgendwo mal aktiv wird. Wird er aber nicht.
Der »Konflikt« zwischen Louis' Ehemann und Superman scheint irgendwie garnicht da zu sein. Als Louis ihren Mann anweist, umzudrehen um Superman zu retten, weil er grad auf einen kryptonitverseuchten Kontinent zufliegt, scheint dieser sich kurz Sorgen um seine Gesundheit zu machen, aber dass er seinen Konkurrenten retten soll, das stört ihn sichtlich kaum. Man hätte ja wenigstens mal ne Szene erwartet, wo einer der beiden halbtot von ner Klippe runterhängt und der andere nach einer Sekunde des Zweifelns zupackt und den andern rettet oder sowas.
Das gut-böse-Schema ist dermaßen flach (Superman rettet ständig mal irgendwelche Leute, die von Hochhäusern fallen und ähnlichem, während Luther sich darauf freut, Milliarden von Menschen abzuschlachten), dass es schon fast weh tut.
Am Ende bleiben ein paar Handlungsstränge einfach unvollständig. Klar, die Fortsetzung ist ja geplant. Normalerweise nennt man sowas ja Cliffhanger. Dumm nur, wenn der Film einen nicht im geringsten das Gefühl gibt, dass es einen interessieren könnte, wie's weitergeht.
Dass Bryan Singer gute Filme machen kann, weiss man (Usual Suspects, X-Men 1 und 2). Dass er schlechte machen kann, weiss man jetzt auch. Kevin Spacey ist in diesem Streifen schlicht ne Verschwendung höchster Güte.
Monday, September 18. 2006
Wizards of OS 4 conference
The weekend I was at the Wizards of OS conference in Berlin. I was so engaged that I didn't find time to blog from there (and the »freifunk« wasn't very stable, but they told me it's the fault of the Deutsche Telekom).
It was a very interesting conference, met a lot of cool people. I spent most of the time with the people of the Free Software Foundation at their booth.
I met people from the »Bayrischer Rundfunk« (german public television station) and discussed about abolishing the GEZ and free content licensing of public television materials. I talked to a free radio activist about historical copyright issues and we ended up in discussing the kyoto protocol and uranium mining in Kongo. Had some discussions about politics in latin america with one guy coming from argentinia. That may give you a short impression about the variety of interesting people I met there.
On the conference topics, it had the theme »Free Software, free culture, free infrastructure«. An interesting panel I want to mention was the discussion about open frequencies. It was basically that only a small number of the frequency spectrum are available to the public at the moment, but wireless lan is already creating some interesting things (freifunk), so the conclusion was that more open frequencies might lead to much more interesting technology. There was a guy from colt telecom talking about the political issues of this subject and the old telecommunication lobby (for example the ITU). Another guy was from Indonesia and talked about projects they did with public wireless technology and their efforts to build own antennas.
Lawrence Lessig helt the keynote, he is definitely a good speaker, while it was far to much »popstar«-like to me (book-signing session afterwarts). His topic was the «Read-Write-Society«, and for one thing I can fully agree with him: It's time to fight DRM.
It was a very interesting conference, met a lot of cool people. I spent most of the time with the people of the Free Software Foundation at their booth.
I met people from the »Bayrischer Rundfunk« (german public television station) and discussed about abolishing the GEZ and free content licensing of public television materials. I talked to a free radio activist about historical copyright issues and we ended up in discussing the kyoto protocol and uranium mining in Kongo. Had some discussions about politics in latin america with one guy coming from argentinia. That may give you a short impression about the variety of interesting people I met there.
On the conference topics, it had the theme »Free Software, free culture, free infrastructure«. An interesting panel I want to mention was the discussion about open frequencies. It was basically that only a small number of the frequency spectrum are available to the public at the moment, but wireless lan is already creating some interesting things (freifunk), so the conclusion was that more open frequencies might lead to much more interesting technology. There was a guy from colt telecom talking about the political issues of this subject and the old telecommunication lobby (for example the ITU). Another guy was from Indonesia and talked about projects they did with public wireless technology and their efforts to build own antennas.
Lawrence Lessig helt the keynote, he is definitely a good speaker, while it was far to much »popstar«-like to me (book-signing session afterwarts). His topic was the «Read-Write-Society«, and for one thing I can fully agree with him: It's time to fight DRM.
Posted by Hanno Böck
in Computer culture, Copyright, English, Gentoo, Life, Linux, Movies, Music, Politics
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22:30
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