Thursday, April 13. 2006
Für das Recht auf Blasphemie!

In England wurde die Ausstrahlung der Serie bereits erfolgreich (!) durch Proteste von Kirchenoberen verhindert. MTV hat die entsprechende Anzeige zurückgezogen, will die Serie aber weiterhin ausstrahlen.
Karikaturenstreit reloaded könnte man meinen. CSU-Politiker Markus Söder fordert bereits, man müsse den Blasphemieparagraphen verschärfen.
Den ganzen Morast christlicher Spinnerei darf man sich in einer Pressemitteilung des Münchner Kardinals Friedrich Wetter reinziehen. Wetter ist im übrigen Anhänger des faschistoiden Opus Dei-Bundes.
Mit der in der Anzeige gewählten Darstellung werde das religiöse Bekenntnis gläubiger Christen in einer Weise beschimpft, die geeignet sei, den öffentlichen Frieden zu stören, erklärte der Kardinal.
Heißt soviel wie »wir zünden bald auch Botschaften an«?
Die Auseinandersetzungen der jüngsten Zeit um Karikaturen, die von muslimischen Gläubigen als verletzend empfunden worden seien, verlangten »eine neue Sensibilität im öffentlichen Umgang mit Glaubensinhalten und religiösen Symbolen«.
Da wächst zusammen, was zusammen gehört.
Auf eine Wahrnehmung des schützenswerten Grundrechtes der Meinungsfreiheit und der Kunstfreiheit könnten sich solche Darstellungen nicht berufen.
Genau, Meinungsfreiheit ist zwar schützenswert, aber darauf berufen, das geht zu weit.
(mit Dank für das nicht mehr von MTV verwendete Bild an das Blog der Grünen Jugend)
Posted by Hanno Böck
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Tuesday, April 11. 2006
Zersetzung der deutschen Volksseele

YouTube scheint gerade ein Problem damit zu haben und Flash-Videos sucken sowieso, weswegen ich das ganze mal gemirrort habe.
Monday, April 10. 2006
Anmerkung zum Protest gegen das CPE
Erfreuliche Nachricht zu hören, dass es trotz des allmächtig scheinenden neoliberalen Programms noch möglich ist, effektive Proteste gegen Sozialabbau zu organisieren. Indes, nicht selten war in den letzten Tagen zu hören »man müsste es so wie in Frankreich machen«. Ich hege die Befürchtung, das wird nie passieren.
Wir erinnern uns, im Spätsommer 2004 flammte auch hierzulande ein kleiner Vorbote von Protest gegen die Arbeitsmarktreform »Hartz IV« auf. In ihrer Konsequenz sicher ein vergleichbarer Meilenstein wie das CPE, kam es zeitweise doch zu Protesten, die in Zahl und Größe zwar nicht an jene in Frankreich heranreichten, aber dennoch kaum zu ignorieren waren.
Nun, es brauchte nur wenige Wochen und die aufkeimende Bewegung hatte ihr Projekt: Gründung einer neuen Linkspartei. Der Rest ist Geschichte, Hartz IV verabschiedet, die WASG als Anhängsel der PDS im Bundestag. Man mag meinen Vergleich für vereinfacht halten, mag entgegenhalten, dass die Hartz-Proteste nie die Breitenwirkung entfachten, die notwendig gewesen wären, um das Gesetz zu Fall zu bringen. Dass sie nur allzu schnell in geregelten politischen Bahnen verschwanden (und letztendlich in einem Projekt aufgingen, in dem die Ablehnung allerhöchstens Rhetorik sein kann, siehe Berlin, lese Oskar Lafontaine), ist dennoch allzu bedauerlich.
Wir erinnern uns, im Spätsommer 2004 flammte auch hierzulande ein kleiner Vorbote von Protest gegen die Arbeitsmarktreform »Hartz IV« auf. In ihrer Konsequenz sicher ein vergleichbarer Meilenstein wie das CPE, kam es zeitweise doch zu Protesten, die in Zahl und Größe zwar nicht an jene in Frankreich heranreichten, aber dennoch kaum zu ignorieren waren.
Nun, es brauchte nur wenige Wochen und die aufkeimende Bewegung hatte ihr Projekt: Gründung einer neuen Linkspartei. Der Rest ist Geschichte, Hartz IV verabschiedet, die WASG als Anhängsel der PDS im Bundestag. Man mag meinen Vergleich für vereinfacht halten, mag entgegenhalten, dass die Hartz-Proteste nie die Breitenwirkung entfachten, die notwendig gewesen wären, um das Gesetz zu Fall zu bringen. Dass sie nur allzu schnell in geregelten politischen Bahnen verschwanden (und letztendlich in einem Projekt aufgingen, in dem die Ablehnung allerhöchstens Rhetorik sein kann, siehe Berlin, lese Oskar Lafontaine), ist dennoch allzu bedauerlich.
Friday, April 7. 2006
Bericht: Thomas Ebermann und Rainer Trampert in Karlsruhe

Wer die beiden nicht kennt: Das Programm lässt sich wohl am ehesten als Satire für Intellektuelle beschreiben. Mit Originalzitaten mehr oder weniger bekannter Persönlichkeiten, sowie dazwischengeschobenen Kommentaren, wird in sarkastischer Art und Weise politischer Inhalt vermittelt. Nicht selten mit dem Effekt, einen relevanten Teil des Publikums inhaltlich längst abgehängt zu haben.
Dabei werden auch gerne prominente Linke auf's Korn genommen, wenn etwa über Hans-Christian Ströbele angemerkt wird, er stimme zwar immer zu, aber nie ohne Bedenken.
Im aktuellen Programm bekommen neben der Fußball-Nation auch deutsche Verfassungsrichter, der Verein NoFitti, deutsches Märchen-Kulturgut, Reinhard Mey und Papst Benedikt ihren Teil gewidmet, in Nebensätzen auch aus früheren Vorstellungen Bekannte wie Oskar Lafontaine oder der Verein deutsche Sprache.
Fazit: Wer die Gelegenheit dazu hat, es lohnt sich.
Auf CD gibt's das ganze auch.
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