Monday, February 28. 2005Was man sich als Linux-Nutzer alles gefallen lassen muss
Wenn ein Hersteller einer Hardware zu einem sagt:
"Falls der Treiber nicht funktioniert, benutzen Sie ihn einfach nicht." Da würde man sich doch einigermaßen veräppelt vorkommen, oder? Nun, genau das tut Ati. So steht in deren Linux-FAQ: 16-bit colour is not supported; if any of your critical applications require 16-bit colour, you should not install the ATI Proprietary Linux Driver. Blöde nur, dass die freien Treiber neuere ATI-Grafikkarten nicht wirklich unterstützen (kein 3D-Support), da ATI sich weigert, die Spezifikationen den Entwicklern zur Verfügung zu stellen. Glücklicherweise besitzt mein Laptop noch eine alte Radeon 9200, die von den freien Treibern unterstützt wird. Für die Zukunft hoffe ich darauf, dass das Projekt einer free-software-friendly graphics card Erfolg haben wird. Saturday, February 26. 2005Fairsharing - Kampagne und Erklärung für P2P-Flatrate
Die Initiative Fairsharing setzt sich für eine pauschale Vergütung des Downloads von Musik und Filmen ein. Dadurch sollen restriktive Technologien wie Digital Rights Management verhindert werden.
Unter dem Titel "Privates Kopieren ist kein Verbrechen" wurde eine Erklärung gestartet, die auch online unterzeichnet werden kann. Die Kampagne ist auf jeden Fall ein sinnvoller Ansatz, den Kriminalisierungsbestrebungen der Musik- und Filmindustrie ein konstruktives Konzept entgegenzusetzen.
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Friday, February 18. 2005Freie Filme - ch7, Paul der Fisch, Lord Meia
Nachdem ich schon vor einiger Zeit hier über Route 66, den ersten deutschen Open Source-Film, berichtet habe, hab ich mich mal umgeschaut, was es sonst noch so an frei herunterladbarem Filmmaterial im Netz gibt.
CH7 Der Film CH7 war eins der ersten Werke, welches unter einer Creative Commons Lizens veröffentlicht wurde. Hier wirkten auch professionelle Regisseure und Schauspieler mit, was man dem Film auch deutlich anmerkt. Tina würde gerne Filme drehen. Aber sie wird enttäuscht: An einer Filmschule will man sie nicht, in ihrem neuen Job beim Privatsender CH7 darf sie keine Reportagen drehen, sondern nur Kandidaten für sinnlose Quizshows aussuchen. Also entschließt sie sich, gemeinsam mit dem ebenfalls an der Filmschule gescheiterten Sebastian und ihrem zwielichtigen Bekannten Diego, einen eigenen Film zu drehen. Mit eigenwilligen Methoden, gegen dem Kommerz und für die Kreativität. Die Kamera ist von CH7 geklaut, ein Banküberfall mißlingt, die Schauspieler werden auf der Straße "rekrutiert" und dürfen unfreiwillig im Film mitspielen. Der Film ist eine beißende Kritik an der Medienlandschaft, der Privatsender erfüllt alle Klischees, wie man sich die Hintergründe bei RTL, SAT1 o.ä. vorstellt, die fiktive Band "Off Limits" erinnert stark an das, was uns die Musikindustrie täglich vorsetzt. Ein wirklich sehenswerter Film! Kleine Warnung: Der Film ist komplett in Schwitzerdütsch, was sich hart an der Grenze zwischen Dialekt und eigener Sprache bewegt. Ich hab den Film einermaßen verstanden, aber kann mir gut vorstellen, dass Leute damit Schwierigkeiten haben, insbesondere wenn man sich noch nie in der Schweiz verständigt hat. Es gibt die Möglichkeit, hochdeutsche Untertitel herunterzuladen, leider nur für den kommerziellen Quicktime-Player. In mplayer hab ich das nicht zum laufen gebracht. Siehe auch Artikel bei Lars. Paul der Fisch Zwar nicht explizit unter einer freien Lizens, aber ebenfalls kostenlos herunterladbar ist der Film Paul der Fisch. Drei Studenten, die sich eher mit dem Konsum diverser legaler und nichtlegaler Drogen als mit dem Studium beschäftigen, stehen kurz vor dem Diplom. Da erfahren sie aus heiterem Himmel, dass ihre Prüfung deutlich früher stattfindet. Innerhalb einer Woche den Stoff zu lernen scheint aussichtslos, also beschließen sie, die Diplomprüfung zu klauen. Das geht jedoch schief, sie finden nur einen leeren Tresor. Zu allem Überfluss stellt sich heraus, dass in dem Tresor nicht ihre Prüfungsbögen, sondern die Einsatzpläne für einen Besuch des Bundeskanzlers lagen. Sie geraten in Verdacht, ein Attentat auf den Kanzler zu planen. Insgesamt wirkt der Film schon stark unprofessionell, die Story wirkt eher zusammengewürfelt, das Finale erscheint völlig sinnfrei. Für etwas seichte Unterhaltung reicht's jedoch allemal. Lord Meia Ebenfalls unter einer Creative Commons Lizens steht der Film Lord Meia. Leider ist hier wohl der Tiefpunkt meiner heutigen Rezensionsliste erreicht. Die Story: Zwei Brüder streiten sich um das Erbe ihres mafiosen Vaters. Sie erschießen sich gegenseitig, Gott schickt sie auf die Erde zurück, um einen Tyrannen zu finden. Dabei sehen sie sich irgendwann gezwungen, zusammenzuarbeiten. Der Rest wird immer dämlicher. Zusammengefasst: Das ganze wirkt wirklich sehr "trashig", wie die Autoren auch schon auf ihrer Seite warnen. Fazit Die Idee, neben freier Software auch freien Content zu erstellen, fasst im Filmbereich langsam Fuß. Zwar ist das meiste, was man so findet, nicht sonderlich aufregend, aber mit CH7 ist zumindest eine Perle dabei. Es zeigt sich eben, dass die Methoden der freien Software nicht 1:1 auf andere Bereiche übertragbar sind, aber dass hier durchaus Potentiale vorhanden sind. Ich denke, es lohnt sich, die Sache weiter zu beobachten. Im Sommer soll der zweite Film der Route 66-Macher Die letzte Droge erscheinen, der, wenn man sich die Ankündigung durchließt, im Gegensatz zur ersten Produktion durchaus eine Handlung haben soll. Ein weiterer kostenloser Film, der mir noch begegnet ist Benjamins Party, hab ich aber noch nicht angeschaut. Rezension nächstes Mal. Wenn ihr noch mehr kostenlose oder freie Filme kennt, postet die doch bitte als Kommentar (gerne auch englischsprachige). Links zusammengefasst: CH7 Paul der Fisch Lord Meia Route 66 Benjamins Party Die letzte Droge
Posted by Hanno Böck
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Wednesday, February 16. 2005SHA1 broken - looking for alternatives
After the News about the SHA1 hash-function definitely being broken (see this article from Bruce Schneier for details), I was looking around how to use the alternatives SHA256/SHA512.
While for example GnuPG supports SHA256 out of the box, it's a problem in a lot of situations. Command line While the GNU Coreutils have md5sum/sha1sum for the broken, insecure algorithms, they contain no similar tools for SHA256. The hashsum package provides some tools equivalent to the usual md5sum/sha1sum tools. Another Option is shash, which provides a wide variety of hashing-algorithms, but it's not syntax-compatible to the GNU tools. Programming library The above mentioned shash is based on the mhash-library, which supports a wide variety of hashing algorithms. PHP While PHP has md5/sha1-functions built-in, there are no such functions for sha256. But it's possible to use the mhash-library if PHP was configured with --with-mhash. For Gentoo-Users: USE="mhash" Then you can use mhash(MHASH_SHA256,$s) to get binary hashes. To get hexadecimal encoded hashes (like the md5/sha1-functions do), use bin2hex(mhash(MHASH_SHA256,$s)).
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Tuesday, February 15. 2005Zerstörung von Wissen
Zwei Erlebnisse, die sich bei mir in kurzer Abfolge abgespielt haben und die meiner Ansicht nach bezeichnend dafür sind, wie in unserer Gesellschaft mit Wissen umgegangen wird:
Vor einigen Wochen wollte ich mir zur Vorbereitung auf eine Klausur ein Buch kaufen, auf das in der Vorlesung mehrfach hingewiesen wurde (Uwe Schöning, Algorithmen kurzgefasst). Nach dem Gang in die lokale Buchhandlung, einer Suche bei Amazon und beim Verlag war klar: Das Buch kann man nicht mehr kaufen. Es wird nicht mehr aufgelegt. In der Uni-Bibliothek waren nur wenige Exemplare vorhanden, die nicht ausleihbar waren. Ich hab das Problem dann dadurch gelöst, dass ich mir ein umfangreicheres, deutlich teureres Buch zum Thema vom selben Autor gebraucht erworben hab. Leider keine sonderlich schöne Lösung Zweites Beispiel: Beim Lesen eines Buches (John Gribbin, Auf der Suche nach Schrödingers Katze) wurde auf ein in den dreißiger Jahren erschienenes Buch mit dem Titel Philosophie der Naturwissenschaft (Eddington) verwiesen. Ebenfalls Suche bei Amazon, gleiches Ergebnis: Das Buch gibt es nicht mehr. Unsere Uni-Bib hat es, somit hab ich also die Möglichkeit, mal reinzuschauen. Es ist meiner Ansicht nach geradezu ein Verbrechen gegen menschliches Schaffen, dass Bücher, deren Druck sich nicht mehr lohnt, einfach in der Versenkung verschwinden. Im Deutschen Urheberrecht ist eine sogenannte Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Autors vorgesehen. Erst nach dieser Zeit steht der Inhalt der Allgemeinheit zur Verfügung. Die meisten Bücher sind da vermutlich schon längst vergessen. Es sollte zumindest mal ein modernes Urheberrecht geschaffen werden, welches nach angemessener Zeit und spätestens nachdem ein Buch nicht mehr im Handel erhältlich ist, den Inhalt frei verfügbar macht. Das gefällt natürlich den Lobbyisten von Bertelsmann, Microsoft, Disney (Disney hat durch entsprechende "Wahlkampfspenden" bereits elfmal eine Verlängerung der "Schutzfrist" im US-Urheberrecht erreicht) und wie sie alle heißen nicht, die am liebsten alles mit Digital Restriction Management versehen würden (und damit noch mehr Wissen vernichten) und ihre Verwertungsinteressen bedroht sehen. Aber eine Gesellschaft muss sich fragen, ob sie die organisierte Privatisierung und (bei nicht-Verwertbarkeit) Vernichtung von Kulturgütern akzeptiert oder ob deren Erhalt nicht wichtiger ist, als die Profitinteressen einiger Konzerne. Thursday, February 10. 2005Neues von, über und gegen die Musikindustrie
Ich sammel hier einfach mal ein paar aktelle Entwicklungen, die imho spannend sind:
Der AStA der Uni Marburg sucht für seine Erstsemesterparty Bands, die ihre Musik unter einer Creative Commons Lizens gestellt haben. Gleichzeitig soll aus den besten Stücken ein "Open Music Sampler" erstellt werden. Gute Aktion, weiter so! http://www.openmusic.asta-marburg.de/ Kleine Erinnerung: Es gab vor längerer Zeit schonmal die Open Music CD des Linuxtags, die Stücke sind downloadbar. Die Proteste der Webradios gegen die Tariferhöhung der GVL scheinen Aufmerksamkeit zu erregen, gestern gab es einen Artikel auf tagesschau.de. Es geht darum, dass die Tarife, die Webradios zum abspielen Copyright-geschützter Musik zahlen müssen, drastisch erhöht werden sollen, was eine Existenzbedrohung für die meisten kleinen, unkommerziellen Webradios bedeutet. Eins von vielen Beispielen, wie die Musikindustrie Kreativität nicht fördert, sondern bekämpft. Unter www.mp3tunes.com befindet sich ein neuer Musik-Downloaddienst, auf dem Stücke diverser Independent-Labels kaufbar sind. Das besondere: Ohne DRM-Restriktionen. Friday, February 4. 2005Kein Platz für Sun
Mit großen Trara hatte Sun vor einiger Zeit angekündigt, Solaris unter eine "offene" Lizens zu stellen. Dies ist inzwischen passiert, unter der sehr strittigen CCDL-Lizens.
Nachdem einige Prominente verfechter aus dem Lager der freien Software die Lizens und das Vorgehen von Sun kritisierten, reagiert Sun-Chef Scott McNealy nun beleidigt, bezeichnet die Kritiker als "GPL-Extremisten". Was aber noch schwerer wiegt: McNealy stellt ausdrücklich klar, dass entgegen bisheriger Ankündigungen Sun seine eigenen Patente auch gegen andere Open Source-Projekte einsetzen wird. Somit gilt Suns Patent-Freigabe ausdrücklich nur für das "eigene" Projekt. Wie ein Kommentar in Pro Linux schon vermerkte: Da ist einem Microsoft doch lieber, da weiss man, woran man ist. Sun sollte sich mal klar entscheiden: Wenn sie weiterhin ihre Patent-Spielchen machen, weiterhin die Hand auf der Java-VM halten und nicht im geringsten am Gedanken freier Software interessiert scheinen, dann ist für Sun kein Platz in der Community. Dann sollen sie ihr gelaber vom "offenen" Solaris aber auch bleiben lassen. Wir brauchen Sun nicht.
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