Mich juckt es gerade in den Fingern, etwas zum Fall Guttenberg loszuwerden.
Was ich mich ja gerade die ganze Zeit frage: Warum wird eigentlich seine Uni und sein Doktorvater von der Kritik weitgehend verschont? Sein Doktorvater Peter Häberle hat sich ja inzwischen dazu bequemt, sich auch mal
zu dem Fall zu äußern und Guttenberg nicht weiter in Schutz zu nehmen.
Ich meine: Wie glaubwürdig ist das denn eigentlich, dass ein Doktorvater in sieben Jahren nicht bemerkt, dass sich sein Schützling offensichtlich gar nicht selbst mit dem Thema beschäftigt? Ich gehe ja naiverweise davon aus, dass in so einem Fall regelmäßige Gespräche stattfinden, in denen man sich über das Thema unterhält und diese Gedanken fließen dann später in die Dissertation ein (zumindest läuft das so bei meiner Diplomarbeit, vielleicht mache ich ja was falsch).
Ich sehe eigentlich nur zwei realistische Erklärungen: Entweder war der Doktorvater direkt am Betrug beteiligt (halte ich für unwahrscheinlich), oder eine ernsthafte Betreuung hat schlicht nicht stattgefunden und er hat nur seinen Namen dafür hergegeben. Und das ist denke ich der zweite Skandal hier, der bislang zu wenig Beachtung gefunden hat.
(dass man eigentlich auch zumindest einen rudimentären Plagiatscheck erwarten sollte, kommt natürlich dazu, aber gut, die Bedienung von Google kann man vermutlich von einem Professor nicht erwarten)
Eine weitere Anmerkung kann ich mir nicht verkneifen: Die
FAZ hat die Tage einen Ghostwriter interviewt. "Die meisten Kundenwünsche kommen sowieso aus der Betriebswirtschaft oder dem juristischen Bereich" heißt es dort - ich sags mal so, das überrascht mich jetzt nicht.