Warum ist es eigentlich scheinbar ein Naturgesetz, dass man als internationales Publikum von der Medienindustrie immer wieder als Trottel behandelt wird?
Zum Hintergrund: Die beiden Regisseure Robert Rodriguez und Quentin Tarantino schufen das Projekt »Grindhouse«. Unter einem Grindhouse-Kino verstand man in den USA kleine, schmuddelige Kinos, die meist trashige Splatter- oder Sexfilme zeigten, vor allem in den 70ern. Üblich waren auch »Double-Features«, also zwei Filme zum Preis von einem.
»Grindhouse« versucht nun in selbstironischer Weise, dieser Tradition nachzueifern. Zwei Filme, künstlich auf Trash getrimmt, dazu einige Fake-Trailer, wobei Rodriguez wohl überlegt, einen der dort beworbenen Filme Realität werden zu lassen.
Für den internationalen Verleih sieht das dann so aus: Grindhouse-Kinos gab's nur in den USA, also braucht man das Gesamtkunstwerk auch nicht als solches exportieren. Beide Filme kamen mit einigen Monaten Abstand separat in deutsche (und die meisten anderen internationalen) Kinos. Von den fünf Trailern überlebte nur einer.
Zum Kotzen sowas.
Zu den Filmen ist zu sagen: Sicher keine Meisterwerke, aber allemal solide Unterhaltung. Im Gegensatz zu den meisten anderen Rezensionen gefiel mir Planet Terror besser. Um dem Gesamtkunstwerk gerecht zu werden, sollte man sich beide reinziehen.
Planet Terror: Eine gasförmige Substanz verwandelt Menschen in Zombies, selbiges ist gleichzeitig auch ansteckend. Der Film zeigt den Überlebenskampf der nicht Betroffenen, welche jeweils ihre eigenen, teils sehr morbiden Hintergrundgeschichten haben. Es spritzt viel künstliches Blut und die Selbstironie wird auf die Spitze getrieben, als in einer erotisch zu werdenden Szene eine Meldung über eine fehlende Filmrolle eingeblendet wird.
Death Proof: Zwei Geschichten, jeweils vier attraktive Mädels und »Stuntman Mike«. Viel mehr kann man eigentlich kaum erzählen ohne zu spoilern. Insgesamt etwas zu langatmig. Mehr Inhalt oder weniger Spieldauer wären angebracht gewesen.