Thursday, March 16. 2006
Veranstaltung »Marktwirtschaft gegen Natur« mit Annette Schlemm
Heute per Mail reingetrudelt und möchte noch ein bißchen für werben, weil mich die gestellten Fragen grad auch beschäftigen.
Gedankensplitter, unsortiert:
- Von Menschen, die im gesellschaftlichen Mainstream als Ökos wahrgenommen werden, wird immer häufiger postuliert, dass es keinen Widerspruch zwischen Ökologie und Ökonomie gibt (oder auch, besonders drollig, »nicht mehr« gibt). Neu ist das nicht, aber in meiner Wahrnehmung verstärkt und meistens garnicht oder sehr schwach begründet (»Es gibt Situationen, in denen wirtschaftliches Verhalten ökologisch sinnvoll ist«, daraus folgt dann irgendwie »Das ist immer so«). [Fritz Kuhn auf dem politischen Aschermittwoch, Zitat aus dem Kopf, hab keine Quelle gefunden: »Der Widerspruch zwischen Ökologie und Ökonomie ist nicht mehr vorhanden«, Oswald Metzger, taz vom 4.3.06: "Ja, Freunde: Ihr müsst euch entscheiden, ob ihr euch als ökologisch-bürgerliche Partei aufstellt oder ob ihr euch zur SPD und zur Linkspartei orientiert: zu einer Volksfront."]
- Viele umweltpolitisch aktive Menschen haben noch nie was von den »Grenzen des Wachstums« gehört, geschweigeden das Buch gelesen. Oder sie haben vergessen, dass sie es mal gelesen hatten.
- heise heute: Studie: Klimaschutz billiger als angenommen (Fällt einem der Spruch vom Geldessen ein, ja, ich find den auch kitschig, irgendwie passt er aber hier)
- Es finden kaum noch Debatten über Zusammenhänge zwischen ökologischen und sozialen Fragen statt, die häufig hochgehaltene »Verbrauchermacht« läuft darauf hinaus, dass sich ökologisch, ungespritzt und gentechnikfrei ernährt, wer es sich leistet (und eben leisten kann).
(Und frag mich grad grundsätzlich, ob ich eigentlich Veranstaltungen, die ich besuchen und worüber ich evtl. berichten will, vorher ankündigen soll, ob ich Terminankündigungen irgendwie auslagern soll o. ä.)
Vortrag und Diskussion:
Marktwirtschaft gegen Natur...
mit Dr. Annette Schlemm
Freitag, 17. März 2006 um 19.00 Uhr
im BUND-Umweltzentrum (Wegbeschreibung hier)
Rotebühlstraße 86/1
Stuttgart.
Eintritt frei!
Annette Schlemm wird in ihrem Vortrag »Marktwirtschaft gegen Natur« die Kluft zwischen dem gewinnorientierten Wirtschaften und einem akzeptablen Zustand der Natur erklären. Grundelement der Marktwirtschaft ist der maximale Profit; somit ist alles, was Gewinn schmälert, zu vermeiden. Kosten des Umwelt- und Naturschutzes, genauso wie nicht vermarktbare oder marktnützliche menschliche Interessen, haben in der Dogmatik der Volks- und Betriebswirte eine minimale Bedeutung. Sie sind lästige Begrenzungen, die um des Erhalts der festbetonierten gesellschaftlichen Ordnung willen ein wenig zu berücksichtigen sind.
Der Staat hat das Fortbestehen der Eigentums- und Wirtschaftsordnung sicherzustellen und betätigt sich also als Gesetzgeber und Gewaltmonopolist. Idealistische Wünsche, staatliche Institutionen mögen doch für weitreichende ökologische und soziale Standards sorgen, werden n der Realität notwendig enttäuscht.
Annette Schlemm ist Physikerin und hat über Wissenschaftstheorie promoviert. Sie ist seit vielen Jahren eine profilierte Kritikerin der herrschenden Verhältnisse in den Bereichen Politik, Umwelt und Wirtschaft.
Eine Veranstaltung des
AK Soziale Ökologie, BUND Stuttgart
Gedankensplitter, unsortiert:
- Von Menschen, die im gesellschaftlichen Mainstream als Ökos wahrgenommen werden, wird immer häufiger postuliert, dass es keinen Widerspruch zwischen Ökologie und Ökonomie gibt (oder auch, besonders drollig, »nicht mehr« gibt). Neu ist das nicht, aber in meiner Wahrnehmung verstärkt und meistens garnicht oder sehr schwach begründet (»Es gibt Situationen, in denen wirtschaftliches Verhalten ökologisch sinnvoll ist«, daraus folgt dann irgendwie »Das ist immer so«). [Fritz Kuhn auf dem politischen Aschermittwoch, Zitat aus dem Kopf, hab keine Quelle gefunden: »Der Widerspruch zwischen Ökologie und Ökonomie ist nicht mehr vorhanden«, Oswald Metzger, taz vom 4.3.06: "Ja, Freunde: Ihr müsst euch entscheiden, ob ihr euch als ökologisch-bürgerliche Partei aufstellt oder ob ihr euch zur SPD und zur Linkspartei orientiert: zu einer Volksfront."]
- Viele umweltpolitisch aktive Menschen haben noch nie was von den »Grenzen des Wachstums« gehört, geschweigeden das Buch gelesen. Oder sie haben vergessen, dass sie es mal gelesen hatten.
- heise heute: Studie: Klimaschutz billiger als angenommen (Fällt einem der Spruch vom Geldessen ein, ja, ich find den auch kitschig, irgendwie passt er aber hier)
- Es finden kaum noch Debatten über Zusammenhänge zwischen ökologischen und sozialen Fragen statt, die häufig hochgehaltene »Verbrauchermacht« läuft darauf hinaus, dass sich ökologisch, ungespritzt und gentechnikfrei ernährt, wer es sich leistet (und eben leisten kann).
(Und frag mich grad grundsätzlich, ob ich eigentlich Veranstaltungen, die ich besuchen und worüber ich evtl. berichten will, vorher ankündigen soll, ob ich Terminankündigungen irgendwie auslagern soll o. ä.)
Vortrag und Diskussion:
Marktwirtschaft gegen Natur...
mit Dr. Annette Schlemm
Freitag, 17. März 2006 um 19.00 Uhr
im BUND-Umweltzentrum (Wegbeschreibung hier)
Rotebühlstraße 86/1
Stuttgart.
Eintritt frei!
Annette Schlemm wird in ihrem Vortrag »Marktwirtschaft gegen Natur« die Kluft zwischen dem gewinnorientierten Wirtschaften und einem akzeptablen Zustand der Natur erklären. Grundelement der Marktwirtschaft ist der maximale Profit; somit ist alles, was Gewinn schmälert, zu vermeiden. Kosten des Umwelt- und Naturschutzes, genauso wie nicht vermarktbare oder marktnützliche menschliche Interessen, haben in der Dogmatik der Volks- und Betriebswirte eine minimale Bedeutung. Sie sind lästige Begrenzungen, die um des Erhalts der festbetonierten gesellschaftlichen Ordnung willen ein wenig zu berücksichtigen sind.
Der Staat hat das Fortbestehen der Eigentums- und Wirtschaftsordnung sicherzustellen und betätigt sich also als Gesetzgeber und Gewaltmonopolist. Idealistische Wünsche, staatliche Institutionen mögen doch für weitreichende ökologische und soziale Standards sorgen, werden n der Realität notwendig enttäuscht.
Annette Schlemm ist Physikerin und hat über Wissenschaftstheorie promoviert. Sie ist seit vielen Jahren eine profilierte Kritikerin der herrschenden Verhältnisse in den Bereichen Politik, Umwelt und Wirtschaft.
Eine Veranstaltung des
AK Soziale Ökologie, BUND Stuttgart
Monday, March 13. 2006
Gentechnik in Leingarten

(Achtung, bösartige Polemik) Verfolgte man die gehaltenen Reden, so konnte man den Eindruck bekommen, dass es vor allem zwei Gründe gibt, gegen die grüne Gentechnik zu sein: Erstens weil gerade in Baden-Württemberg Wahlkampf ist und zweitens weil man es irgendwie aus der Bibel herauslesen kann. Beide Argumente finde ich nur bedingt überzeugend.
Insbesondere die Vereinnahmung durch Parteien, die in ihrer Regierungszeit auf Bundesebene eine nicht unwesentliche Mitverantwortung für die momentane Situation tragen, stößt mir gerade bei dem Thema immer wieder übel auf.
Wenn ich Zeit und Lust habe, gibt's vielleicht in den nächsten Tagen noch 1-2 Artikel zu den Gründen, warum ich inzwischen eine sehr dezidiert ablehnende Meinung zur grünen Gentechnik habe (was früher nicht unbedingt so war) und zur rot-grünen Gen-Politik, da es ein recht eindrucksvolles Beispiel ist, wie politische Entscheidungen verschleiert werden ("Wir setzen ja nur eine EU-Richtlinie um").
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