Vorneweg: Der Autor des Buches ist ein guter Freund von mir, deshalb ist die Rezension sicher entsprechend gefärbt.
"Unter Aufsicht" beschreibt die Geschichte eines Jugendlichen, der Kontakt zur linken Szene bekommt und sich damit gegen sein bisheriges Leben auflehnt. Gegen den reaktionären Vater, der für's Militär arbeitet, gegen eine Schule, die jedem bißchen Aufbegehren mit drakonischen Strafen begegnet. Der Junge erlebt, was Polizeigewalt bedeutet, als er unschuldig bei einer antifaschistischen Demonstration festgenommen wird, flieht mehrmals aus dem Elternhaus, beteiligt sich an Demonstrationen gegen Castor-Transporte, lebt in besetzten Häusern, bricht irgendwann völlig den Kontakt zu seinem bisherigen Leben ab.
Ganz am Ende wird es etwas konfus, ist aber nicht weiter schlimm, insgesamt gefällt mir das Buch sehr gut. Auch wenn meine eigene Sozialisation nie einen so starken Bruch mit den gesellschaftlichten Verhältnissen beinhaltete, konnte ich mich doch an vielen Stellen mit dem Ich-Erzähler identifizieren. Das Buch ist eine Anklage an eine Gesellschaft, die jeden, der sich ihr nicht völlig unterwirft, der nicht nach ihren Gesetzen lebt, ausgrenzt.
Das Buch kann für 5 EUR
beim Autor bestellt werden (der jetzt auch
ein Blog schreibt).