Einen kleinen Abschlussbericht gibt's hier noch:
Samstag abend ein bißchen Tocotronic gelauscht, Fanta 4 hab ich mir dann erspart, erstens mag ich kein HipHop und zweitens mag ich Fanta 4 nicht (Holocaustverharmloser und Copy-kills-Music-Aktivisten sind mir nicht so sympatisch). Dafür führte ich einigen spannende Diskussionen mit Leuten von der Grünen Jugend über Drogen, Atomkraft und vieles mehr.
Am Sonntag lief dann nicht mehr viel, beim Frühstück gab's ein Podium mit Politikern und Journalisten, die sich in Belanglosigkeiten überboten. Sehr aufschlussreich: Ein ARD-Reporter meinte in einem Satz etwas von "die Jugend wird's schwer haben, Herausforderung der Globalisierung, Reformstau blabla" (also halt das ganze neoliberale Glaubensgebet), um dann im nächsten Satz zu betonen, wie wichtig es ist, dass Journalisten sich politisch neutral verhalten.
Beim Schlendern über's Gelände hab ich noch eine Veranstaltung mit einem SPD-Menschen mitbekommen, der meinte, wie schlimm Studiengebühren seien und dass sie ja ein tolles Studien-Credit-Modell hätten (kein Kommentar).
Zum Abschluss gab's dann beim CCC noch einen Vortrag über Datenspuren im täglichen Leben, Stichworte RFID, Payback, TCPA, DRM, Biometrie. Zwar irgendwie nix neues, die Sachen sind mir bekannt, aber wenn man sie so geballt hört, muss man doch immer wieder mal schlucken, was da eigentlich grad abgeht.
Fazit des ganzen: Das Festival war ne gute Sache, wenn auch teilweise durchwachsen. Ich hab die meiste Zeit ein interessantes Programm von politischen Veranstaltungen wahrgenommen, daneben gab's aber halt auch eine Masse an Belanglosigkeiten, VIVA-Moderation auf der Hauptbühne, sicher einen großen Haufen von Besuchern, die lediglich auf Musik & Party aus waren. Die "offizielle" Organisation des Festivals war meiner Wahrnehmung nach auch eher drauf aus, die Leute mit Allgemein-Phrasen a la "es ist ja so toll, wenn Jugendliche sich politisch engagieren" abzuspeisen (die Frühstücks-Podiumsdiskussion war da sehr aufschlussreich), anstatt konkret politische Debatten und Außeinandersetzungen zu befördern. So befindet sich als Headliner auf der Planet P-Homepage gerade ein Interview mit den fantastischen Vier, welches sich da wunderbar einreiht, so verzichtet der Interviewer etwa darauf, die Fanta 4 auf die Filesharing-Diskussion anzusprechen oder sonstwie zu einer politischen Äußerung zu bewegen.
In den nächsten Tagen wird's wie versprochen noch irgendwann einen Bericht zur "Asche zu Asche"-Veranstaltung sowie eine Rezension zum Buch "Wissensallmende" geben.
Update: Endlich die
restlichen Bilder hochgeladen.
5000 Jugendliche und junge Erwachsene besuchten am Wochenende die Veranstaltung "Berlin 05 - Festival für junge Politik" in der Hauptstadt. Die Bundeszentrale für politische Bildung, das Bundesfamilienministerium und der Deutsche Bundesjugendring hatten zu einer Mischung aus Kongress und Woodstock geladen....
Tracked: Jun 13, 13:43