Monday, February 20. 2006Spielen verbotenComments
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Das ist ja echt mal ein Krasses Zitat. Irgendwann ist man dann auch froh wenn man die Zeit, in der Kinderarbeit verboten war, hinter sich lassen kann oder was?
Sorry, ich kann an dieser Aussage rein gar nichts schlimmes feststellen: solange es nicht darum geht, dreijährige in Ganztagsschulen ohne Mittagessen zu packen, ist Schule ab diesem Alter völlig in Ordnung, nein sogar Notwendig.
Das, was heutzutage in Kindergärten geboten wird, tötet jeden Lerntrieb und Wissensdurst ab, infantilisiert Kinder über jedes Maß. Natürlich muss man einen Unterricht für 3jährige völlig anders gestalten als für 6 oder gar 9jährige. Aber wenn ich mri andere länder ansehe, so ist an einer einer frühen Einschulung rein gar nichts schlimmes zu finden. Im Gegenteil: las letztens von einem Professor, der testweise dreijährigen innerhalb kürzester Zeit fast den kompletetn Grundschulstoff beibrachte - die Kinder waren begeistert.
Die Frage ist nicht, ob die Institution Schule oder Kindergarten heißt, sondern was die Paradigmen sind. Geht es darum, möglichst früh Wissen zu vermitteln, so scheint mir der Ansatz verfehlt. Wird hingegen die Möglichkeit bereit gestellt, dass sich Kinder jenseits von Puppen beschäftigen können bzw. Betreuung erhalten, so ist das was anderes. Das aber in den Himmel zu jauchzen ist nix weiter als die Affirmation der Herrschaft, selbst dann noch, wenn diese sich an Kindern vergreift.
Natürlich ist es egal, wie sich die Institution nennt. Was das mit Affirmation von Herrschaft zu tun hat, wird mir aber nicht klar. Es geht doch darum, dass Kinder schon viel früher fähig sind, lesen, schreiben und rechnen zu lernen.
Wenn du schon sowas wie Herrschaft benutzt: Kinder so zu infantilisieren, wie es vor allem hierzulande täglich passiert, Kinder bis drei Jahre im Haus zu halten, danach weitere 3 jahre lang die möglichkeit verwehren, zu lernen - das ist viel mehr Herrschaftsdenken.
Nur um das mal klarzustellen, also mir liegt nichts ferner, als Kinder von Wissenserwerb abzuhalten. Wenn dies in einer Institution geschieht, die zwar Schule heißt, aber eigentlich was ganz anderes ist, geschenkt.
Allerdings, das in die Worte von Frau Schavan reinzuinterpretieren, halte ich doch für eher abwegig.
Mag sein, daß Kleinkinder besser Dinge lernen können und in diesem Bereich gefördert gehören als dies bisher der Fall ist, wenn dies aber tatsächlich einem heutzutage üblichen 1.-Klasse Unterricht entsprechen soll und nicht etwa einer überarbeiteten Version der Vorschule, so bin ich strikt dagegen - auch wenn die Zeiten sich geändert haben.
Ich finde es wichtig, daß Kinder noch Zeit zum Spielen finden, so wie wir früher, und eben nicht schon mit 3 Jahren in die Schule gehen sollten. Es ist schichtweg ein Witz, wenn um 16 Uhr so kleine Knirpse, wo der Schulranzen fast noch größer ist als sie selbst, aus der Schule kommen und sicherlich nicht mal 9 Jahre alt sind. Man müßte tatsächlich einmal bei Eltern nachfragen, ab wieviel Uhr das Kind dort non-stop beschäftigt wird. Ich schätze, daß das heutzutage schon weit mehr als nur früher übliche 5-6 Stunden rum sind. Ich halte es schlichtweg für falsch. |
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