Die Bilder sind schrecklich, die man in den letzten Wochen im Fernsehen sehn konnte: Hunderte Menschen, die keine Perspektive im jämmerlichen Leben in den von der zivilen Welt vergessenen Zonen dieser Welt sehen, versuchen über die spanischen Exklaven Ceuta und Mellila, in die Festung Europa einzudringen.
Das Menschsein hat man ihnen längst abgesprochen, es sind ja nur Flüchtlinge, es darf geschossen werden. Für die Schüsse verantwortlich, kein Rechtspopulist, der "linke" Zapatero, der sich noch im verganenen Jahr dafür feiern ließ, seine Truppen aus dem Irak abziehen zu lassen. Menschen werden zum "Problem", die Lösung: Höhere Zäune, stärkere, militarisierte Bewachung der EU-Außengrenzen, Abschiebung in eine ungewisse Zukunft.
Die Ereignisse von Ceuta und Mellila sind kein Einzelfall, einzigartig daran ist alleine die Tatsache, dass zur Abwechslung mal wieder die Mainstream-Medien darüber berichten. An den EU-Außengrenzen sterben permanent Menschen, auch an der deutschen Ostgrenze gibt es immer wieder Todesfälle, Opfer der rassistischen Mörderbanden des BGS, der Schreibtischtäter in Ministerien und Behörden.
Unzählige Menschen sitzen in Deutschland in Abschiebeknästen oder "Ausreisezentren", Menschen, deren einziges Verbrechen ihr falscher Pass ist. Die Todesschützen werden vermutlich nie einen Knast von innen sehen.
Die militarisierten Grenzen, die Opfer, sind immanenter Teil eines politischen Systems, welches großen Teilen der Erdbevölkerung keine Perspektive jenseits der täglichen Angst vor dem Hungertod bietet. So platt es klingt, als Antwort auf eine Gesellschaft, die unschuldige Menschen erschießt, kann nur gelten: Kapitalismus tötet!